Die Auetalschule Altes Amt hat einen eigenen Schulwald!
Wir nehmen seit Oktober 2013 an dem Projekt
„Schulwälder gegen Klimawandel – Schulwälder für Generationen“
der Stiftung Zukunft Wald teil. www.zukunftwald.de
Die Gemeinde Kalefeld unterstützte uns durch die kostenlose Übertragung eines 4314 m² Waldgrundstückes in der Nähe der Weißenwasser Kirche. Von der Stiftung, vertreten durch den Projektleiter Herrn Dr. Franz Hüsing, erhielten wir die Bäume und Sträucher gestellt, die dann unter fachkundiger Anleitung durch den Förster Herrn Habermann von den Schülerinnen/Schülern der Auetalschule Altes Amt – OBS Kalefeld und den Schülerinnen/Schülern der Grundschule Düderode im November 2013 gepflanzt wurden.
Bevor die Pflanzung erfolgen konnte, erarbeitete eine Planungsgruppe aus Schülern Lehrern, Eltern und Vertretern der Gemeinde ein gemeinsames Konzept und die einzelnen Klassen setzten sich mit der Thematik „Wald“ auseinander. Sie informierten sich über die einzelnen Baumarten und deren Standortansprüche, berechneten anhand des Lageplanes die Grundstücksgröße und die Länge des benötigten Zaunes. Bei der Erstellung eines Pflanzplanes waren wir dankbar für die Unterstützung durch Herrn Habermann.
Leitbaum in unserem Schulwald ist mit 1100 Bäumen die Traubeneiche. Hinzu kommen als Grundstücksbegrenzung auf der einen Seite Sträucher und auf der anderen Seite die Bäume der Jahre 1990 bis 2013.
Dazu muss man wissen, dass jedes Jahr ein Gremium aus der „Stiftung Baum des Jahres“ und der “Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ einen „Baum des Jahres“ für das folgende Jahr auswählt.
Für den Besucher etwas ungewöhnlich, dass die Bäume der Schulwälder nicht, wie es im normalen Wald üblich ist, in Reihen gepflanzt werden, sondern in Gruppen. Der Pflanzabstand ist wesentlich geringer, weil wir Verluste durch ein Nichtanwachsen berücksichtigen mussten.
Im Frühjahr 2014 begann dann nach den Osterferien die erste Inspektion:
Sind alle Bäume und Sträucher angewachsen?
Haben die Mäuse nicht zu viel Schaden angerichtet?
Wie viel Pflegemaßnahmen müssen vorgenommen werden?
Wir konnten zufrieden sein. „unser Wald“ ist gut durch den Winter gekommen. Bei den ersten Pflegemaßnahmen stellten einige Klassen fest, dass ein Schulwald auch anstrengend sein kann. Trotzdem gab es zwei freiwillige Schüler, die an einem Samstag mit den nötigen technischen Geräten sehr fachkundig die Pflege weiter fortführten. Der feuchte Sommer ließ das Gras stärker wachsen als gedacht. Herr Habermann erklärte uns dann, dass wir trotz des hohen Grases in 3 Jahren einen guten Schulwald haben werden.
Wir haben damit einen außerschulischen Lernort, ein Freilandlabor in Schulnähe geschaffen, bei dem das fächerübergreifende Lernen (Bio, Chemie, Mathe, Kunst, Deutsch) im Vordergrund steht.
Für das Jahr 2015 planen wir die Anbringung von Infotafeln an den einzelnen Bäume und Sträucher. Ein ganz großer Wunsch ist die Einrichtung eines „Waldklassenzimmers“. Wir stellen uns darunter Sitzgelegenheiten für eine Klasse und 2-3 Tische vor, damit wir in unserem Schulwald auch unterrichten können. Dazu suchen wir Sponsoren, die uns bei der Finanzierung behilflich sind.
Baumschüler trotzen Matsch und Kälte
Große und kleine Kalefelder pflanzen gemeinsam ihren Schulwald
Von Sabine Hirte
„Gib mal her, ich mach das schon!“ Ein Zehntklässler greift beherzt zum Spaten, hantiert geschickt und hat mit wenigen kräftigen Bewegungen ein spatentiefes Loch ausgehoben. Die zierliche Schülerin aus der fünften Klasse steht erst ein bisschen bedröppelt daneben, hat dann aber schnell den Setzling parat: Eine junge Eiche wird in den Boden gesetzt, Erde draufgekrümelt und schließlich mit den Füßen gut festgetreten. Wunderbar, der Anfang für den Kalefelder Schulwald ist gemacht. Was am 26. September 2013 von Schulleiterin Angelika Metje, dem Bürgermeister Edgar Martin und dem Stiftungsdirektor Franz Hüsing vertraglich unterzeichnet wurde, nimmt nun Gestalt an.
“Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume!“ ist das Motto der Aktion Schulwälder gegen Klimawandel. Wie bereits berichtet hat die Auetalschule Altes Amt gemeinsam mit der Stiftung Zukunft Wald dieses Projekt in Angriff genommen. Eine gute Zusammenarbeit ist dabei unerlässlich. So stellte die Gemeinde Kalefeld das knapp einen halben Hektar große Grundstück am Kahlberg zur Verfügung, die Stiftung Wald übernahm die Kosten für den Wildschutzzaun um das Wiesenstück herum und stiftete die Setzlinge. Und die Oberschule Kalefeld stellte jede Menge junger Waldarbeiter, die das Pflanzen der Bäume übernahmen.
Den Anfang machten die beiden zehnten mit den beiden fünften Klassen. Rund 70 Schülerinnen und Schüler lernten an diesem Morgen also nicht Mathematik, Geschichte oder Englisch im warmen Klassenraum, sondern gingen in Gummistiefeln mit Spaten auf die Wiese im Nieselregen. Dort wurden sie von dem pensionierten Förster Gerd Habermann erwartet, der ihnen die Bedeutung der Aktion Schulwald verdeutlichte: Rund vier Tonnen Kohlenstoffdioxid wird dieser Wald einmal pro Jahr einsparen können. Habermann hatte zudem bereits unschätzbare Vorarbeit geleistet: In Absprache mit den Lehrkräften der Schule und der Stiftung Wald hatte er einen Pflanzplan erstellt und mit Pflöcken markiert, wo die einzelnen Baumarten gepflanzt werden sollten.
Der Plan sieht die Traubeneiche als Leitbaum vor, die an diesem Standort typischerweise vorkommt und sich deshalb gut entwickeln wird. 1080 Eichensetzlinge sind daher an diesem Südhang vorgesehen, dazu kommen 120 Hainbuchen sowie knapp 80 Sträucher für die Randbepflanzung. Als Besonderheit haben sich die Planer zudem dafür entschieden, jeweils drei Exemplare von Arten anzupflanzen, die in den vergangenen Jahrzehnten als Baum des Jahres besondere Beachtung fanden, beispielsweise Wildbirne, Amberbaum und Elsbeere.
Zurück an den Spaten: Unterstützt von einigen Eltern und Lehrern kommen die Schüler erstaunlich flott voran. Bevor jedoch Matsch und Kälte den Kindern zu sehr zu schaffen machen, naht die Ablösung: Auch zwei Klassen der Grundschule Düderode sowie anschließend die Klassen 6 und 9 der Auetalschule rücken als frische Baumschüler an. Allerdings werden an diesem Vormittag erst etwa 600 Bäume gepflanzt, der Rest erfolgt je nach Witterung in den nächsten Tagen oder gar erst im Frühjahr.
Übrigens: Der Elternrat der Auetalschule regt an, auf dem Gelände des Schulwaldes auch ein Waldklassenzimmer einzurichten und sucht dafür Sponsoren.
Hier einige Bilder von der Pflanzaktion: