Lebenslangen Lern- und Bildungsprozessen liegt das Leitbild einer „selbständigen Lernerin“ bzw. eines „selbständigen Lerners“ zugrunde. Dieses Ziel ist jedoch nicht banal. Jeder von uns kennt offene Arbeitsphasen im Unterricht, in denen man den Schülerinnen und Schülern mehr zugemutet hat, als sie in der Lage waren zu leisten. Häufig macht man sich als Lehrer zu wenig bewusst, welche Lern- und Arbeitstechniken eigentlich Voraussetzung sind, um die von uns gestellten Aufgaben bewältigen zu können – z.B. Exzerpieren eines Textes, Anfertigen einer Mindmap, Vokabellernen. Und wer soll diese überfachlichen Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern anbahnen, wenn nicht wir als Lehrer? Schülerinnen und Schüler müssen auf dem Weg zum selbstbestimmten Lernen begleitet werden und angeleitet werden, das eigenen Lernen zu regulieren, sich selbständig Lernziele zu setzen, dem Lerninhalt und Ziel angemessene Techniken und Strategien auszuwählen, sie einzusetzen und auch zu evaluieren. Um uns dieser Herausforderung zu stellen und uns für diese zu sensibilisieren und zu qualifizieren, werden wir uns mit zwei elementaren Bausteinen befassen, die den Weg zu selbstgesteuerten Lernprozessen bei Schülerinnen und Schülern ebnen sollen:
a. Lern- und Arbeitstechniken als Schlüssel zu mehr Lernerautonomie:
Im Modul werden Sie sich mit grundlegenden Lern- und Arbeitstechniken befassen, die Schülerinnen und Schüler benötigen, um eigenverantwortlich lernen zu können. Dazu gehören Instrumente zur Informationsbeschaffung, -erfassung, -verarbeitung, -aufbereitung und deren Präsentation ebenso wie Strategien der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung. Ziel ist es, exemplarisch den Erwerb geeigneter Strategien im eigenen Unterricht anzubahnen und das Vorhaben anschließend zu evaluieren.
b. Formen selbstgesteuerten Lernens:
Ziel des zweiten Modulbausteins ist die Sondierung vielfältiger offener Lernarrangements, die selbstgesteuertes Lernen ermöglichen, wie Lerntheke, Stationenlernen, Wochenplanarbeit bis hin zum Projektlernen. In diesem Zusammenhang ist auch die Konzeption von Aufgabenstellungen, die zunehmend komplex und offen gestaltet werden können, von zentraler Bedeutung.