- Beziehungskompetenz in sozial schwierigen schulischen Situationen verbessern
- Auftritt: Die Lehrperson
- Kollegiale Beratung und Supervision
- Recht in der Schule
- Selbstreguliertes Lernen fördern: Lern- und Leistungsmotivation steigern
- Die Stimme in Lehr- und Lernsituationen professionell einsetzen
- Bildung für nachhaltige Entwicklung / BNE
Beziehungskompetenz in sozial schwierigen schulischen Situationen verbessern
In Anlehnung an das Konzept „Gruppentraining sozialer Kompetenzen“ (GSK), das auf der Basis moderner kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze entwickelt wurde, werden nach einer theoretischen Einführung in das Konzept diverse Übungen und Trainings (Rollenspiele mit Videofeedback) nach einem auf schulische Situationen angepassten Konzept von Prof. Dr. Jürgens (TU Braunschweig) durchgeführt. Schulische Standardsituationen (Recht durchsetzen, Kippsituationen meistern, Beziehungsstrukturen aufrechterhalten, Konfliktsituationen gestalten) werden als kognitive Skripts analysiert, praktisch umgesetzt und reflektiert. Dabei liegt der Fokus darauf, sicher und sozial kompetentes Verhalten zu trainieren, um aus den gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnissen Routinen und automatisierte Skripts flexibel abrufbar zu machen. Von den Teilnehmenden wird Offenheit und Bereitschaft zur Durchführung gruppeninterner Videofeedbacks erwartet.
Die Wirkung von Körper und Stimme im Raum und in Situationen entdecken, verstehen und gestalten. Die Rolle der Lehrperson bewusst erfahren und ggf. das eigenen Rollenrepertoire ergänzen. Klassenzimmer, Lehrerzimmer, Elterngespräch, Schulhof, Schulleitungsbüro – als Lehrkraft steht man immer auch „auf der Bühne“ und hat eine Rolle. Im Studium werden wir nicht zu „Rampensäuen“ ausgebildet. In der Berufspraxis sollen oder möchten wir dann alle gerne Germany‘s Next Top Teacher sein, und das am besten im Autopilot-Modus. Wie aber gestaltet man seine Rolle? Wann „spiele“ ich den „Strengen“, wann gebe ich nach? Wie bleibe ich präsent, sorge dafür, dass ich wahrgenommen werde, und zwar so wie ich es beabsichtige? Wie inszeniere ich meinen Unterricht, MEIN STÜCK? Wann bin ich Akteur, wann Autor, Techniker oder Regisseur? Und nicht zuletzt die Fragen: Bin das noch ich? Warum mache ich das überhaupt? Wir werden sehen – wir können vom Theatermachen lernen.
KoBeSu – Kollegiale Beratung und Supervision
Der Lehrerberuf ist eine emotional intensive Arbeit, das Referendariat eine emotional intensive Zeit. Das Wahlmodul soll aus diesem Grund ausbildungsbegleitend ablaufen, sodass über das Verfahren der Kollegialen Beratung und Supervision Klärungen von Problemsituationen, die ggf. für den Ausbildungsabschnitt typisch sind, ermöglicht werden. Prinzipiell können aber alle Interaktions-, Beziehungs-, Persönlichkeits- und Institutionsprobleme Themen der kollegialen Beratung sein, die das Berufsfeld eines Teilnehmers oder einer Teilnehmerin bestimmen. Kollegiale Beratung will verborgene Erwartungen, Ziele, Beweggründe etc. bewusst machen. Eine realitätsgerechtere Einschätzung des eigenen Verhaltens und der eigenen Möglichkeiten ist Voraussetzung für die Entwicklung eines umfangreichen Verhaltensrepertoires, das einer Problemlösung in unterschiedlichen Fällen angemessen ist. Die beruflichen Alltagsprobleme der Gruppenmitglieder liefern die Themen zur Arbeit in der Gruppe.
Ausgehend von Fallstudien, denen Konfliktsituationen aus dem Schullalltag zugrunde liegen und die durch eigene Erfahrungen der Teilnehmenden ergänzt werden können, werden exemplarisch relevante Bereiche des Schulrechts und des allgemeinen Rechts erarbeitet. Auswahl und Anordnung der Inhalte erfolgt nicht gemäß ihrer wissenschaftlichen Systematik, sondern nach Teilnehmerinteresse, Betroffenheit, Aktualität und Relevanz sowie entsprechend der Sachzusammenhänge der bearbeiteten Fälle. Gleichwohl soll versucht werden, Einblicke in die Systematik des Rechts zu vermitteln. Ferner sollen die Teilnehmenden Fertigkeiten in der Auffindung, Interpretation, Gewichtung und Anwendung von Rechtsquellen erwerben.
Selbstreguliertes Lernen fördern: Lern- und Leistungsmotivation steigern
Lebenslangen Lern- und Bildungsprozessen liegt das Leitbild einer „selbständigen Lernerin“ bzw. eines „selbständigen Lerners“ zugrunde. Dieses Ziel ist jedoch nicht banal. Jeder von uns kennt offene Arbeitsphasen im Unterricht, in denen man den Schülerinnen und Schülern mehr zugemutet hat, als sie in der Lage waren zu leisten. Häufig macht man sich als Lehrer zu wenig bewusst, welche Lern- und Arbeitstechniken eigentlich Voraussetzung sind, um die von uns gestellten Aufgaben bewältigen zu können – z.B. Exzerpieren eines Textes, Anfertigen einer Mindmap, Vokabellernen. Und wer soll diese überfachlichen Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern anbahnen, wenn nicht wir als Lehrer? Schülerinnen und Schüler müssen auf dem Weg zum selbstbestimmten Lernen begleitet werden und angeleitet werden, das eigenen Lernen zu regulieren, sich selbständig Lernziele zu setzen, dem Lerninhalt und Ziel angemessene Techniken und Strategien auszuwählen, sie einzusetzen und auch zu evaluieren. Um uns dieser Herausforderung zu stellen und uns für diese zu sensibilisieren und zu qualifizieren, werden wir uns mit zwei elementaren Bausteinen befassen, die den Weg zu selbstgesteuerten Lernprozessen bei Schülerinnen und Schülern ebnen sollen:
a. Lern- und Arbeitstechniken als Schlüssel zu mehr Lernerautonomie:
Im Modul werden Sie sich mit grundlegenden Lern- und Arbeitstechniken befassen, die Schülerinnen und Schüler benötigen, um eigenverantwortlich lernen zu können. Dazu gehören Instrumente zur Informationsbeschaffung, -erfassung, -verarbeitung, -aufbereitung und deren Präsentation ebenso wie Strategien der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung. Ziel ist es, exemplarisch den Erwerb geeigneter Strategien im eigenen Unterricht anzubahnen und das Vorhaben anschließend zu evaluieren.
b. Formen selbstgesteuerten Lernens:
Ziel des zweiten Modulbausteins ist die Sondierung vielfältiger offener Lernarrangements, die selbstgesteuertes Lernen ermöglichen, wie Lerntheke, Stationenlernen, Wochenplanarbeit bis hin zum Projektlernen. In diesem Zusammenhang ist auch die Konzeption von Aufgabenstellungen, die zunehmend komplex und offen gestaltet werden können, von zentraler Bedeutung.
Die Stimme in Lehr- und Lernsituationen professionell einsetzen
Mit tragender Stimme und souveränem Auftreten in den Unterricht. Wichtige Voraussetzungen für erfolgreiches Unterrichten sind eine belastbare und ansprechende Stimme, verständliches Vermitteln von Inhalten und ein souveränes Steuern des Unterrichtsgeschehens. Genau um diese drei Schwerpunkte soll es in diesem Wahlmodul gehen:
- Sie lernen die unterschiedlichen Sprechausdrucksmittel kennen und üben, deutlich, abwechslungsreich und angemessen laut und schnell zu sprechen.
- Sie erfahren von Zusammenhängen zwischen Körpersprache, Atmung und Stimmgebung und lernen, damit sicher zu agieren, besonders auch in Stresssituationen.
- Sie üben, Ihre Stimme kräfteschonend einzusetzen.
- Anhand eines kurzen Unterrichtsinput mit anschließendem Feedback üben Sie souveränes Präsentieren ein.
Sie lernen Gesprächsstrategien kennen, um den Unterricht zu steuern und üben, diese (insbesondere auch in herausfordernden Situationen) anzuwenden.
Bildung für nachhaltige Entwicklung / BNE
Das Erwerben von grundlegenden Kompetenzen für eine zukunftsfähige Gestaltung in allen Bereichen des Lebens ist ein übergeordnetes und überfachliches Bildungsziel und Grundlage für die Bildung nachhaltiger Entwicklung. Laut Erlass muss BNE in allen Fächern implementiert werden. Sie fragen sich jetzt, was hat mein Fach mit BNE zu tun? In dem Wahlmodul werden Sie erfahren, welche überfachlichen Kompetenzen vermittelt werden, und sich mit dem Orientierungsrahmen für globale Entwicklung auseinandersetzen. Im Mittelpunkt stehen die didaktische und methodische Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele und die Integration in den eigenen Fachunterricht. Dazu werden Sie, angeleitet durch verschiedene Ideen und Methoden, in Kleingruppen eigene Unterrichts- und Projektskizzen erstellen und diskutieren, zum Beispiel zu Themen wie z.B. Vermeidung von Plastikmüll, Slow Fashion, Urban Gardening. Es wird drei gemeinsame Sitzungen zu Beginn des Halbjahres geben sowie eine Präsentations- und Reflexionssitzung nach den Osterferien, bei der Sie mögliche selbst durchgeführte Unterrichte oder Projekte vorstellen können. Wir freuen uns schon auf ihre vielfältigen Ideen und Projekte aus vielen verschiedenen Fachbereichen!