Englisch

Ziele und didaktische Prinzipien

  • Englisch ist in der Regel die erste Fremdsprache, die Kinder erlernen. Der Englischunterricht legt somit die Grundlage für die Entwicklung einer Sprachbewusstheit, die wiederum entscheidend ist für das vertiefte Lernen der englischen Sprache und weiterer Fremdsprachen in späteren Schuljahren.

  • Die Kinder steigen in den meisten Fällen mit großer Motivation in den Englischunterricht in Klasse 3 ein. Diese Freude am Fremdsprachenlernen soll in der Grundschulzeit erhalten werden.

  • Alle Phasen des Unterrichts sollen auf Herausbildung der funktionalen kommunikativen Kompetenz ausgerichtet sein – insofern ist der Unterricht immer (sprach-)handlungsorientiert.

Die kommunikativen Teilkompetenzen sind:

  • Hör- und Hör-/Sehverstehen

  • Sprechen

  • Leseverstehen

  • Schreiben

  • Sprachmittlung

  • Für die Bereitschaft und die Fähigkeit zur produktiven Sprachverwendung (Sprechen) sind ausgedehnte Phasen des verstehenden Hörens besonders wichtig.

  • Lesen findet im Englischunterricht durch das Wiedererkennen von Wortbildern statt. Lautes Vorlesen mit der Notwendigkeit der richtigen Aussprache sollte nicht ausdrücklich geübt oder verlangt werden, ist aber zur Förderung leistungsstarker Schüler geeignet.

  • In den ersten Monaten der 3. Klasse sollten die Schüler nur nach Vorlage schreiben. Ab dem 2. Halbjahr kann es für leistungsstärkere Schüler sinnvoll sein, das Schreiben einzelner Wörter aus dem Gedächtnis zu versuchen.

Dies soll nur in Übungssituationen im Unterricht geschehen, und die Schüler müssen lernen, das Geschriebene gründlich zu kontrollieren und zu verbessern.

In Tests wird der Kompetenzbereich Schreiben nicht überprüft, wohl aber können Aufgaben zum Leseverstehen das Schreiben von Wörtern nach Vorlage enthalten. Schreibfehler werden korrigiert, aber ausdrücklich nicht in die Bewertung miteinbezogen.

  • Daraus folgt: In den Teilkompetenzen Hörverstehen und Sprechen erreichen die Schülerinnen und Schüler eine höhere Niveaustufe als im Lesen und Schreiben.

  • Mit Sprachmittlung ist das sinngemäße Zusammenfassen von Inhalten (z. B. von Geschichten oder Dialogen) auf Deutsch gemeint. Es soll keinesfalls Wort für Wort übersetzt werden.

  • Schülerinnen und Schüler sollen am Ende von Klasse 4 über einfache sprachliche Mittel verfügen:

    • Wortschatz

    • Grammatik

    • Aussprache und Intonation

Diese nehmen eine dienende Funktion gegenüber den kommunikativen Teilkompetenzen ein.

  • Schriftliche Lernkontrollen überprüfen ausschließlich die Bereiche Hörverstehen und Leseverstehen (siehe auch Festlegung der Leistungsbewertung). Vokabeltests sind kein geeignetes Mittel zur Leistungsüberprüfung, können aber im Sinne einer Vorbereitung auf die Anforderungen der weiterführenden Schulen durchgeführt werden und dürfen demnach nicht in die Bewertung miteinfließen.

  • Der Unterricht sollte einsprachig erfolgen. Dies bedeutet, dass die Lehrkraft die Kinder überwiegend auf Englisch anspricht, wobei kurze Erklärungen auf Deutsch notwendig sein können, z. B. bei komplexen Arbeitsanweisungen.

Die Schüler sollen sich mit fortschreitender Entwicklung ihrer Sprachfähigkeit mehr und mehr auf die Fremdsprache einlassen.

  • Um Fremdsprachenkompetenz zu erwerben, müssen die Schüler Vertrauen in ihre sprachlichen Fähigkeiten entwickeln. Hierfür ist eine ermutigende Lernatmosphäre, die Fehler erlaubt, besonders wichtig.

  • Im Fremdsprachenunterricht ist der kommunikative Erfolg der sprachlichen Äußerung wichtiger als ihre sprachsystematische Korrektheit (Prinzip der kommunikativen Fehlertoleranz).

  • Fremdsprachenunterricht bietet fast immer die Möglichkeit einer natürlichen Differenzierung.

  • In Sprechsituationen bringen die Schüler sich gemäß ihres jeweiligen Leistungsvermögens bezüglich Wortschatz und Grammatik ein.

    Bei schriftlichen Aufgaben sollten für lernschwache oder inklusiv beschulte Kinder zusätzliche Hilfen angeboten werden, z. B. durch Darbietung der Wort- und Satzbilder oder Vorsprechen des Wortmaterials.