Nur Fliegen kann schöner sein…
…oder… wenn Wünsche in Erfüllung gehen!
Ein eBike für Rollstuhlfahrer
Wir, die Schule am Knieberg in Oedeme/Lüneburg, versuchen immer wieder Wünsche unserer Schüler/innen zu erfüllen. In manchen Fällen können diese aber nicht klar und deutlich kommuniziert werden, um so wichtiger ist eine professionelle Beziehungsarbeit.
Können wir jedes Bedürfnis erkennen? Haben wir dich schon so gut kennengelernt, dass wir dich ohne Worte „lesen“können? Hast du manchmal den Gedanken: Da würde ich auch gerne mitmachen?
Wir helfen dir deinen Mut und den Tiger in dir zu wecken. Denn alles ist möglich, manchmal benötigt es nur die richtigen Menschen an deiner Seite.
Ab und an benötigt es etwas Geduld und den perfekten Partner. Diesen fanden wir im
Lions Club Lüneburg- Ilmenau. Seit vielen Jahren wird die Schule am Knieberg großzügig von diesem Club bedacht. Sei es bei der Mitfinanzierung der Special Olympics, Kleinbusse für die Beförderung unserer Schüler/innen oder Erfüllung von Träumen.
Einer dieser Träume wurde im Juni 2024 wahr. Bei einem Golfturnier in Bad Bevensen übergab der Lions Club Lüneburg-Ilmenau ein eBike Rollstuhlfahrrad der Marke vanraam im Wert von 5500 € an Schulleiter Torsten Jahn.
Zur großen Freude bietet dieses Fahrrad eine Tretunterstützung, ist für nahezu jeden handbewegten Rollstuhl geeignet und der Rollstuhlfahrer bleibt im eigenen Rollstuhl sitzen.
Bei unserem diesjährigen Lauffest im Juni 2024 nutzten wir erstmalig die Möglichkeit des Ausprobierens.
Unser Lauffest ist für alle! Und wenn du es nicht alleine schaffst, dann reicht dir jemand eine Hand.
Oder in diesem Fall ein Rollstuhlfahrrad.
In diesem Zuge möchte ich euch von Henry berichten.
Henry wurde 2017 geboren und ist an PCH2 erkrankt.
Pontocerebelläre Hypoplasie Typ 2 ist eine extrem seltene genetische Erkrankung. Henry ist vollumfänglich auf Hilfe angewiesen. Er kommuniziert mit uns über Laute und Bewegungen. In diesem Jahr wollte ich ihm die Möglichkeit bieten noch aktiver dabei zu sein. Natürlich drehen wir zusammen unsere Runden, aber so ein tolles Fahrrad macht schon was her. Nach einer Einweisung unserer Therapeutin ging es auch schon los. Das Fahrrad lässt sich trotz Eigengewicht und Rollstuhl einfach bedienen und Dank des Motors ist es keine Schwierigkeit ein paar Runden zu drehen. Henry genoss die kleine, aber schnelle Ausfahrt. Ein wenig den Fahrtwind um die Nase wehen lassen. Wann ist man schon mal so flott im Rollstuhl unterwegs. Henry gefiel das Fahren mit dem Fahrrad sehr. Woher ich das weiß? Seht selber:
Gerne wäre Henry noch ein paar Runden weitergefahren, aber das Fahrrad fand so viel Anklang, dass sich schnell eine lange Warteschlange gebildet hatte.
Aber sei dir sicher Henry, dass wird nicht unsere letzte Ausfahrt gewesen sein.
Im Namen aller bedanken wir uns für dieses unverwechselbare Lebensgefühl und wer weiß, vielleicht rauschen wir demnächst auch mal an dir vorbei.
Simone Hillmer