Wieso Lehrerin? Was waren die Alternativen?
Ich wusste schon immer, dass ich Lehrerin werden möchte. Bereits als Kind habe ich meinen jüngeren Bruder dazu gebracht, mit mir Schule zu spielen – der Arme. Ich liebe es vor der Klasse zu stehen. Ich bin halt einfach eine Rampensau. Aber besonders liebe ich die Arbeit mit Jugendlichen. Für mich steht nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund, sondern ich möchte vor allem Freude und Interesse an der Welt vermitteln. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich gegenseitig respektieren und das Beste aus ihrem Leben machen. Nach dem Abitur war ich ein Jahr in Ghana und durfte dort bereits vor meinem Studium unterrichten und sehr viel über und von Menschen lernen. Eine Alternative wäre wahrscheinlich Journalismus gewesen. Ich reise sehr gerne und schreibe Reportagen. Derzeit versuche ich mich an meinem ersten Roman.
Woraus ziehen Sie Ihre Energie?
Von meiner Mutter! (*lacht*) Sie ist auch so wie ich, voller Lebensfreude. Bei mir gibt es kein dazwischen. Wenn ich traurig bin, bin ich extrem traurig. Wenn ich glücklich bin, dann extrem glücklich. Als Kind war ich ziemlich schüchtern, doch damit habe ich mich eines Tages nicht mehr wohl gefühlt und mich geändert. Ich erinnere mich noch an den Tag, als ich entschieden habe, jetzt reichts. Jetzt gehst du auf die Menschen zu, jetzt wirst du aktiv. Ich habe gelernt, dass das, was ich ausstrahle, zu mir zurückkommt.
Was war Ihr peinlichstes Partyerlebnis?
Mir ist eigentlich nicht so viel peinlich. Deshalb ist die Frage schwer zu beantworten. Manchmal bin ich den anderen peinlich, aber das ist mir egal. Daher mache ich gerne verrückte Dinge, die sich vielleicht nicht alle trauen (wer Genaueres wissen möchte, darf sich gerne bei mir melden ;)).
Was war Ihr schönstes Erlebnis?
Ein unvergesslicher Moment war, als mein Freund einen Kaugummiautomaten mit Plastikringen auf einen Berg getragen hat und mir mit einer Flasche Sekt, einer Musikbox und einem kleinen Feuerwerk einen Heiratsantrag gemacht hat. Wir sind später noch durch Kneipen gezogen und haben mit fremden Menschen auf unsere Verlobung angestoßen. Das war wunderbar.
Was nervt Sie an Schüler*innen?
Nichts! Ich finde eher die Leute unangenehm, die alles nervt. Ich verstehe nicht, wieso man sich über so vieles aufregen muss. Ich finde es jedoch schlimm, wenn jemand Vorurteile hat oder vorschnell Menschen verurteilt. Kein Mensch macht grundlos etwas Böses. Man sollte immer überlegen, was dahinterstecken könnte, vor allem bei Kindern.
Wer darf Ihnen sagen, dass Sie falsch liegen?
Eigentlich jeder, es kommt natürlich auf die Art und Weise an. Wenn Schüler*innen Kritik ausüben, versuche ich das nachzuvollziehen und umzusetzen. Ich kann jedoch nicht immer gut mit Kritik umgehen, da sie mir manchmal sehr nahe geht. Bei persönlicher Kritik bin ich empfindlich. Damit gelassen umzugehen, muss ich noch lernen. Aber sonst, wenn was richtig falsch läuft, darf mir natürlich mein Mann sagen, was Sache ist.