Schulschließungen: NEPS-Corona-Bericht Nr. 1 vom 02. September 2020

Der erste Bericht beschäftigt sich mit den Fragen, wie das Lernen zuhause stattfand, welche technische Ausstattung zur Verfügung stand, welche Rolle die Eltern spielten und welche Arten von Lernangeboten genutzt wurden (vgl. Wolter et al. 2020).

Es entsteht insgesamt ein positives Bild hinsichtlich der familiären Unterstützungsmöglichkeiten und der häuslichen Bedingungen für das Lernen. Zwischen den Familien bestehen allerdings große Unterschiede.

Auch wenn die meisten Eltern ihre eigenen Fähigkeiten, ihr Kind während der Schulschließung inhaltlich beim Lernen zu unterstützen, als ausreichend einschätzen, werden Unterschiede in Abhängigkeit vom Bildungshintergrund deutlich (siehe Abbildung 1). Fast ein Drittel der Eltern ohne akademischen Hintergrund geben an, sie hätten ihren Kindern beim Lernen zuhause schlecht oder gar nicht helfen können.

Insgesamt wurde sehr viel weniger Lernzeit aufgebracht als im Regelbetrieb.

Beim Distanzlernen hängen die Bedingungen stärker mit häuslichen und familiären Voraussetzungen zusammen als im Präsenzunterricht, infolgedessen diese verstärkt in den Blick zu nehmen sind, um sozialen Ungleichheiten begegnen zu können.

Abbildung 1: Selbsteinschätzung der Eltern über eigene Fähigkeiten, ihr Kind während der Schulschließung inhaltlich beim Lernen zuhause zu unterstützen getrennt nach Bildungshintergrund der Eltern | Angaben in Prozent

Quelle: Wolter et al. 2020, S. 2 (Nachbildung Abbildung 1)

Wolter, I., Nusser, L., Attig, M., Fackler, S. (2020). Corona-bedingte Schulschließungen – …und nun funktioniert alles digital? Wie Eltern mit Kindern in der 8. Klasse die Zeit der Schulschließungen in Deutschland erlebt haben. NEPS Corona & Bildung. Bericht 1.