Kinderbetreuung: NEPS-Corona-Bericht Nr. 3 vom 13. Oktober 2020
Der dritte Bericht rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie berufstätige Eltern die Betreuung ihrer Kinder in den ersten Monaten der Pandemie umgesetzt haben (vgl. Zoch, Bächmann & Vicari 2020).
Abbildung 2 macht zum einen die zentrale Rolle der Mütter in der Kinderbetreuung deutlich, die auch bei gleicher beruflicher Belastung häufiger allein betreuten als Väter. Wenn Väter in die Kinderbetreuung eingebunden waren, geschah dies häufig gemeinsam mit der Mutter oder unterstützt von Dritten (mix).
Der Einfluss beruflicher Bedingungen wie die Tätigkeit in einem systemrelevanten Beruf oder die Möglichkeit des Homeoffice auf die Kinderbetreuung unterscheidet sich also für Männer und Frauen. Insgesamt brachten sich jedoch gerade Eltern, welche die Möglichkeit hatten von zuhause zu arbeiten, stärker in die Betreuung ihrer Kinder ein. Wie in Bericht 2 ausgeführt, hängt die Möglichkeit des Homeoffice mit dem Bildungshintergrund zusammen.
Abbildung 2 zeigt zudem auf, dass fast jedes dritte Schulkind um die 14 Jahre während der Schulschließung unbeaufsichtigt war. Auch hier gilt es die Auswirkungen häuslicher und familiärer Bedingungen für das Distanzlernen vor dem Hintergrund sozialer Ungleichheiten näher zu analysieren.
Abbildung 2: Betreuungsarrangements in Familien mit mindestens einem Schul- oder Kitakind | Angaben in Prozent, gewichtet
Quelle: Zoch, Bächmann & Vicari 2020, S. 2 (Nachbildung Abbildung 1)
Zoch, G., Bächmann, A.-C., Vicari, B. (2020). Kinderbetreuung in der Corona-Krise: Wer betreut, wenn Schulen und Kitas schließen? Wie der berufliche Alltag von erwerbstätigen Eltern die Kinderbetreuung während des Lockdowns beeinflusst hat. NEPS Corona & Bildung. Bericht 3.