Klasse 10-12 Infomationen

Raumnutzung der Abschlussstufe

Den Schülerinnen und Schülern der Abschlussstufe steht ein Raumkonzept zur Verfügung, das einer später möglichen Wohn- und Lebenssituation möglichst nahekommen soll. Das Konzept ist an eine Hausgemeinschaftsform, wie z. B. Wohngruppen/Wohnheim angelehnt.

Drei Klassenräume sind in einem externen Gebäude untergebracht, welche speziell für die Abschlussstufe konzipiert wurde.

  • Jeder Klassenraum ist ausgestattet mit einem Gruppenarbeitstisch, PC-Bereich, sowie Funktionsecken, interaktivem Whiteboard und einem Differenzierungsraum.
  • Jede Klasse hat eine eigene Küche mit allen notwendigen Elektrogeräten, sowie einer Ausstattung zur Förderung der Berufskompetenz.
  • Ein Hauswirtschaftraum mit Waschmaschine, Trockner, Mangel, Wäsche und Vorratsschrank rundet zusammen mit einem kombinierten Kunst- und Werkraum das Raumkonzept ab.
    Zudem stehen den Schülerinnen und Schülern noch Möglichkeiten, zur Gartenarbeit, Freizeitgestaltung sowie für individuelle Interessen zur Verfügung.

Therapeutische Begleitung

Den Schülerinnen und Schülern stehen unterschiedliche therapeutische Angebote zur Verfügung.

  • Logopädie
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie

Schwerpunkte der Arbeit in der Abschlussstufe

Die übergeordneten Ziele finden ihre pädagogische Entsprechung in dem Kerncurriculum für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (2016) sowie den schuleigenen Arbeitsplänen und Konzepten. Die darin ausge-gewiesenen drei Bildungsbereiche sowie deren jeweilige Themenbereiche werden explizit als lebensorientierte Kompetenzbereich angeführt und sind eng miteinander vernetzt.

  • Personale Bildung
  • Gesellschaftliche Bildung
  • Vorberufliche Bildung

Personale Bildung:

  • Identität: Im Themenbereich Identität setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit Veränderungsprozessen in Bezug auf die Körperlichkeit, ihr Geschlecht sowie Rollenerwartungen und Handlungsspielräume auseinander. Daraus ergeben sich Chancen und Herausforderungen, deren Bewältigung zur Weiterentwicklung eines Selbstkonzepts auch im Hinblick auf eine Weltanschauliche und religiöse Identität beiträgt. Eine besondere Bedeutung hat die Umsetzung der persönlichen Zukunftsplanung.
  • Kommunikation und Interaktion: Der Themenbereich berücksichtigt grundlegende individuell ausgeprägte kommunikative Kompe-tenzen. Bisher erworbene Kompetenzen werden im Hinblick auf altersentsprechende Umgangsformen, Wortwahl, Vokabular und neue Beziehungen vertieft, erweitert und angepasst. Ein Schwer-punkt stellt dabei für einen Teil der Schülerschaft die Weiter-entwicklung individueller Ausdrucks- und Partizipations-möglichkeiten im Sinne der Unterstützen Kommunikation dar.
  • Gesundheit: Im Themenbereich Gesundheit werden Kompetenzen erworben, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Gesundheit fördern. Grundlegende Erfahrungen, In-formationen und die Verknüpfung von gesundheitsfördernden Verhaltensweisen mit positiven Erlebnissen im Schulalltag (z.B. vielfältige Möglichkeiten der Pausengestaltung, gesunder Schul-kiosk, Bewegungsangebote usw.) können dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler verantwortungsbewusst mit ihrer Gesundheit umgehen.

Verantwortungsbewusst mit der eigenen Sexualität umzugehen, stellt im Zuge des Erwachsenenwerdens eine weitere Herausforderung dar. Die zum Thema Sexualität beschriebenen Kompetenzen sind auch im Kontext von Aspekten der Identitätsentwicklung und Beziehungsgestaltung zu betrachten Der Unterricht in diesem Themenbereich trägt dazu bei, den im Niedersächsischen Schulgesetz formulierten Bildungsauftrag umzusetzen und thematisiert auch die Vielfalt sexueller Identitäten.

  • Mobilität: Der Themenbereich Mobilität umfasst Kompetenzen, die dazu befähigen, sich in bekannten Umgebungen orientiert fortzubewegen. Mobilität sollte im Schulalltag (im Rahmen von Fahrtrainung, bei Unterrichtsgängen usw.) eingeplant und eingefordert werden. Eigenständigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler (Nutzung von Fußwegen, Fahrrad, öffentlich Verkehrsmittel usw.) unter Abwägung von möglichen Risiken sind anzustreben.
  • Kulturtechniken: Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass die in den Schuljahrgängen 1-9 (–> KC 1-9 Fachbereiche Deutsch und Mathe) angestrebten, bzw. erworbenen Kompetenzen in neuen Zusammenhängen verstärkt bedeutsam werden. Diese veränderte Perspektive wir durch die individuelle Schwerpunktsetzung und kontextbezogene Anwendung (z.B. Informationsvermittlung im Schulalltag, Aufgreifen von mathematischen Problemstellungen im Alltag, Einsatz von digitalen Medien usw.) berücksichtigt. Es werden insbesondere Verbindungen zu den Themenbereichen Kommunika-tion und Interaktion sowie Medien hergestellt.
  • Medien: Der Unterricht im Themenbereich Medien fördert die Teilhabe durch die Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen um z.B. digitale Medien sachgerecht, zielgerichtet und verantwortungsbewusst einzusetzen (vgl. Werte und Normen). Des Weiteren können digitale Medien im Unterricht Barrieren abbauen oder senken und neue Handlungs- und Erfahrungsräume schaffen. Medienkompetenz ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, verschiedene Medien kreativ und kritisch für Kommunikations- und Informationszwecke anzuwenden. Dabei beinhaltet der kompetente Umgang mit Medien sowohl die technische Handhabe und Anwen-dung als auch die Übernahme von Verantwortung im Umgang mit Medien. Diese Verantwortung umfasst, sich selbst und andere durch die Mediennutzung.
  • Werte und Normen: Im Themenbereich Werte und Normen werden zentrale und für die Entwicklung der Heranwachsenden bedeut-same Wertvorstellungen der demokratischen Kultur vermittelt und zentrale Fragestellungen des Lebens und der Welt thematisiert. Dabei geht es um die Gestaltung des persönlichen Lebens, dem Zusammenleben mit anderen, Fragen nach dem Sinn des Lebens, die Übernahme von Verantwortung für sich selbst und die Welt, sowie um Weltdeutungen und Menschen

Im Unterricht werden die Lebenssituationen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, indem aktuelle Probleme und Fragen aufgegriffen werden. Es werden religiöse Fragestellungen thematisiert, wobei keine Religionsausrichtung bevorzugt wird Verschiedene Weltanschauungen werden betrachtet. Eine solche Vielperspektivität fördert Toleranz und Akzeptanz.

Gesellschaftliche Bildung:

  • Wohnen: Der Themenbereich Wohnen beschäftigt sich unter Einbezug von realitätsnahen Unterrichtssituationen und außer-schulischen Lernorten mit den Anforderungen dieses Lernbereichs. Dabei sind unterschiedliche Formen zu berücksichtigen. Darunter fallen Unterrichtsgänge zum Orientieren über das Angebot ver-schiedener Wohnformen und regionale Unterstützungsangebote, handlungsorientierte Unterrichtsangebote auch in Trainings-wohnungen mit entsprechender Unterrichtsverlagerung.

Im Themenbereich Wohnen spielen Kompetenzen der personalen Bildung eine wichtige Rolle. Weitere Eckpfeiler dieses Themenbereichs sind die persönliche Zukunftsplanung sowie die Kompetenzvermittlung im Bereich Haushaltsführung und selbstständige Lebensführung (u.a. Planen, Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen sowie grundlegende Bereiche der Haushaltsführung).

  • Freizeit und Kultur: Freizeit ist die Zeit, in der sich Menschen an individuellen Interessen, Vorlieben, Bedürfnisse und Angeboten orientieren. Dementsprechend ist es im Rahmen des Kompetenz-erwerbs erforderlich, neben schulischen Angeboten auch außer-schulische Angebote zu nutzen. Seitens der Schule ist Flexibilität in inhaltlicher, personeller, räumlicher und zeitlicher Hinsicht notwendig. Eine enge Zusammenarbeit mit den Erziehungs-berechtigten ist sinnvoll.
  • Politik und Ökologie: Der Umgang mit politischen Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen der demokratischen Gesellschaft wird durch den Erwerb entsprechen-der Kompetenzen unterstützt. Schulische Abläufe und Gremien bieten einen geeigneten Rahmen, erweiterte Kompetenzen in den Bereichen Demokratie und Mitbestimmung zu erwerben.

Das Aufsuchen außerschulischer, regionaler Lernorte und Kooperationen mit Beratungsstellen, Parteien und Initiativen unterstützt den Kompetenz-erwerb. Im Schulalltag bieten sich zudem weitere Möglichkeiten, ökologische Fragestellungen zu thematisieren und umweltbewusste Verhaltensweise nachhaltig umzusetzen.

Vorberufliche Bildung:

  • Arbeit und Beruf: Im Themenbereich Arbeit und Beruf spielen Kooperationen mit Beratungsstellen, berufsbildenden Schulen örtlichen Betrieben, Bundesagentur für Arbeit, Werkstätten für behinderte Menschen usw. eine große Rolle. Wichtige Kompetenzen werden auch in der Schülerfirma „Fix und Fertig“, bei unter-schiedlichen Kooperationen, Praxis- und Projektragen sowie im berufsspezifischen Unterricht erworben.
    Siehe hierzu : „Schuleigenes Konzept zur beruflichen Orientierung und Qualifizierung“ der Förderschule Vielstedter Straße, Hude (2016).(Download pdf)

Um Sekundarbereich II der Förderschule mit dem Schwerpunkte Geistige Entwicklung sind Schülerbetriebspraktika in Form von Blockpraktika im Rahmen der vorberuflichen Bildung und Berufsorientierung verpflich-tend. Andere Formen von Praktika (z.B. schuljahresbegleitendes Praktikum) sind ebenfalls möglich. Die Schule trifft eine Auswahl geeigneter Praktikumsstellen in enger Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehungsberechtigten und Schülerinnen und Schüler.

Jede Schülerin und jeder Schüler führt einen Nachweis (persönlicher Dokumentationsordner), indem die Teilnahme und Inhalte an berufsorientierten Maßnahmen dokumentiert werden. Vergleiche hierzu: „Schuleigener Leitfaden zur beruflichen Orientierung und Qualifizierung inkl. Leitfaden zur Organisation von Betriebspraktika, Wohnpraktika, Schülerfirma, Praxistag, BBS Kooperation und Kooperation mit der Hofgemeinschaft Grummersort“ der Förderschule Vielstedter Straße, Hude (2016)

Um Schülerinnen und Schüler zielgerichtet, individuell zu fördern und ihnen Perspektiven aufzuzeigen, können Kompetenzfeststellungs-verfahren (Sichtbar-Machung von Kompetenzen (Fach-, Methoden-, Selbst-, und Sozialkompetenz) nach außen und für andere (Beobachtung, Dialog, Beschreibung, usw.) in Rahmen der persönlichen Zukunftsplanung durchgeführt werden.

  • Gewerbe und Technik: Die in dem Themenbereich Gewerbe und Technik beschriebenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler darin, eigene Kenntnisse und Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Gewerken Holztechnik, Kunststofftechnik, Metalltechnik, Papiertechnik, Textiltechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung zu entdecken und auszubauen. Sie bilden die Grundlage für arbeits- und tätigkeitsbezogene Entscheidungsprozesse. Grundlegende Unterrichtsinhalte in diesen Themenbereichen sind Erfahrungen mit spezifischen Materialien und Werkstoffen, der Umgang mit und die Anwendung von gewerbetypischen Werkzeugen und Maschinen sowie das Erleben und Durchführen spezifischer Arbeits- und Produktionstechniken.
  • Hauswirtschaft und Soziales: Die in dem Themenbereich Hauswirtschaft und Soziales beschriebenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler darin, eigene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in Sozial- und Hauswirtschaftsbereichen zu entdecken und auszubauen. Sie bilden die Grundlage für arbeits- und tätigkeitsbezogene Entscheidungsprozesse. Grundlegende Unterrichtsinhalte in diesem Themenbereich sind Kenntnisse und Erfahrungen in verschiedenen sozialen Arbeitsfeldern mit spezifischen Materialien und Werkstoffen, der Umgang mit und die Anwendung von gewerbetypischen Geräten und Maschinen sowie das Erleben und Durchführen spezifischer Handlungsabläufe und Handlungspläne
  • Verwaltung und Lager: Die in dem Themenbereich Verwaltung und Lager beschriebenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler dazu, eigene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Arbeitsfeldern Verwaltung, Büro, Lager und Logistik sowie Verpackung und Versand zu entdecken und auszubauen. Sie bilden die Grundlage für arbeits- und tätigkeitsbezogene Entscheidungsprozesse. Grund-legende Unterrichtsinhalte in diesen Themenbereich sind Erfahrungen mit spezifischen Materialien und Werkstoffen, der Umgang mit und die Anwendung von gewerbetypischen Werkzeugen und Maschinen sowie das Erleben und Durchführen spezifischer Arbeits- und Produktionstechniken.
  • Dienstleistung, Einzelhandel und Service: Die in dem Themenbereich Dienstleistung, Einzelhandel und Service beschriebenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler darin, eigene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Arbeitsfeldern Gastronomie, Verkauf, Botendienste und Reinigungsdienste zu entdecken und auszubauen. Sie bilden die Grundlage für arbeits- und tätigkeitsbezogene Entscheidungsprozesse. Grundlegende Unterrichtsinhalte in diesen Themenbereichen sind Erfahrungen mit spezifischen Materialien und Werkstoffen, der Umgang mit und die Anwendung von gewerbetypischen Werkzeugen und Maschinen sowie das Erleben und Durchführen spezifischer Arbeits- und Produktionstechniken.
  • Agrarwirtschaft, Gartenbau und Floristik: Die in dem Themenbereich Agrarwirtschaft, Gartenbau und Floristik beschriebenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler darin, eigene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Berufsbereichen Floristik, Gärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tierpflege zu entdecken und auszubauen. Sie bilden die Grundlage für arbeits- und tätigkeitsbezogene Entscheidungsprozesse. Grundlegende Unterrichtsinhalte in diesem Themenbereich sind Erfahrungen mit spezifischen Materialien und Werkstoffen, der Umgang mit und die Anwendung von gewerbetypischen Werkzeugen und Maschinen sowie das Erleben und Durchführen spezifischer Arbeits- und Produktionstechniken.

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