Nachdenkzeit

Nachdenkzeit

Konzept der Nachdenkzeit der Grundschule Hoheellern in Leer

 

Allgemeines

Die Zielsetzung der Arbeit mit der Nachdenkzeit besteht darin, die Schülerinnen und Schüler zu einem verantwortlichen und rücksichtsvollen Miteinander zu befähigen, ihnen gezielt Hilfen an die Hand zu geben und eigene Konflikte sinnvoll und nachhaltig zu lösen.

Grundlage für die Arbeit in der Nachdenkzeit sind die allgemein geltenden   schulinternen Verhaltensregeln, welche für alle Schüler/innen gelten.

Die Nachdenkzeit findet im Raum 8 statt und wird von Montag bis Freitag in den beiden Pausen von einer Sozialpädagogin, entweder Frau Niklaus oder Frau Jung, betreut.

Die Besetzung der Nachdenkzeit hat Priorität, d.h. bei Ausfall einer Sozialpädagogin soll diese durch eine andere Sozialpädagogin vertreten werden, um eine durchgängige Besetzung des Angebots zu gewährleisten.

Umgang mit Konfliktsituationen und/oder störendem Verhalten im Unterricht

Tritt ein Regelverstoß auf, liegt es im Ermessen des/r Lehrers/in oder der Betreuungskraft, wann sie/er die Schülerin/den Schüler mit dem Laufzettel unter Verweis auf den entsprechenden Regelverstoß in die Nachdenkzeit schickt.

Konfliktbearbeitung in der Nachdenkzeit

In der Nachdenkzeit stellt die Schülerin bzw. der Schüler ihre/seine Sichtweise des Problems dar und überlegt sich Lösungsmöglichkeiten und alternative Handlungsstrategien. Hier können unterstützend verschiedene Materialien und Methoden zum Einsatz kommen (Bildmaterial, kleine Rollenspiele, Malen/Zeichnen).

Das Gespräch mit dem Kind soll umfänglich sein, ihm nach Möglichkeit verschiedene Sichtweisen auf das Problem eröffnen und die Bereitschaft zur Verantwortung fördern. Zudem können Möglichkeiten der Wiedergutmachung erarbeitet werden.

Anschließend dokumentiert die Schülerin/der Schüler ihr/sein Verhalten und die Lösungsvorschläge auf einem Nachdenkbogen (je nach persönlichen Fähigkeiten kann geschrieben oder gemalt werden).

Abschließend geht die Schülerin/der Schüler mit dem Nachdenkbogen zurück in die Klasse. Der Nachdenkbogen muss nun zu Hause von einem Erziehungsberechtigten unterschrieben werden. Im besten Fall besprechen die Eltern des Kindes sein Fehlverhalten und belehren es entsprechend. Eine Kopie des Nachdenkbogens verbleibt in dem Ordner im Raum 8. Erhält eine der Sozialpädagoginnen den Nachdenkbogen nach 10 Tagen nicht zurück, schickt diese eine Kopie an die Erziehungsberechtigten. Reicht das Kind den unterschriebenen Nachdenkbogen selbständig bei einer der Sozialpädagoginnen ein, wird die Kopie und das Original mit Datum vermerkt. Das Original wird an die jeweilige Klassenleitung weitergeleitet und die Kopie in den Ordner eingeheftet.

Der Aufenthalt der Nachdenkzeit wird mit Datum in der entsprechenden Klassenliste festgehalten.

Besucht eine Schülerin/ein Schüler die Nachdenkzeit zum dritten Mal, setzt die Klassenleitung die Erziehungsberechtigten telefonisch oder schriftlich darüber in Kenntnis.

Besucht eine Schülerin/ein Schüler die Nachdenkzeit zum fünften Mal, lädt die Klassenleitung in Absprache mit den Sozialpädagoginnen die Erziehungsberechtigten zu einem Elterngespräch in die Schule ein. Die Sozialpädagoginnen nehmen hier als unterstützende und beratende Funktion teil.

Besucht eine Schülerin/ein Schüler die Nachdenkzeit zum siebten Mal, setzt sich die Klassenleitung mit der Schulleitung in Verbindung, um eine Klassenkonferenz einzuberufen.

Einführung der Nachdenkzeit bei den Schülerinnen und Schülern

Die Erarbeitung der Schulregeln sowie die Vorstellung der Nachdenkzeit erfolgt in den Klassengemeinschaften bzw. im Sozialtraining.

Sonstiges

Im Einzelfall finden regelmäßige Gespräche mit der Klassenleitung statt, um gemeinsam zu überlegen, welche Unterstützungsmaßnahmen getroffen werden können, wenn es der jeweiligen Schülerin bzw. dem Schülerin weiterhin schwer fällt, sich an bestimmte Regeln zu halten.

Grundsätzlich wird die Arbeit mit den Schülern bedarfsorientiert gestaltet.

Die Sozialpädagoginnen treffen sich im Rahmen ihrer monatlichen Teamsitzung, um Inhalte auszutauschen, die Arbeit auszuwerten und weiterzuentwickeln.

 

Konzepterarbeitung: Julia Niklaus, Kathrin Jung und Silke Behrends-Buskohl

Stand: Mai 2018