Die Elftklässlerin Sophia Brunner gewann im Oktober 2020 den Titel Deutsche Meisterin im Schach in der Kategorie weiblich u16.
Frage: Könntest du dich einmal kurz vorstellen?
Mein Name ist Sophia, ich bin 16 Jahre, gehe in die 11. Klasse und meine Hobbys sind Schach spielen, Sport treiben und Bücher lesen.
Warum und wann hast du mit dem Schachspielen begonnen?
Bereits mit 5 1/2 Jahren habe ich mit dem Schachspielen angefangen. Mein Vater meinte, dass ich mir mal ein Hobby suchen könnte und so haben wir im Internet ein bisschen gesucht und dann gegen den Schachcomputer gespielt. Da mein Vater mich immer unterstützt hat und ich relativ schnell Erfolge verzeichnen konnte, hat es mir Spaß gemacht und ich habe immer weiter gemacht…
Bist du vor Wettkämpfen und Spielen nervös und wenn ja was machst du dagegen?
Es kommt sehr auf das Turnier an. Wenn es ein lockeres Turnier ist, wo es um “nichts” geht, bin ich nicht aufgeregt, weil ich da nichts zu verlieren habe. Jedoch bin ich bei allen Deutschen Meisterschaften zumindest etwas nervös. Je weiter fortgeschrittener das Turnier, desto nervöser werde ich auch. Das Einzige was bei mir hilft, ist sich zu 100% auf die Partie zu konzentrieren und wenn man an was anderes denkt, sich zu disziplinieren und wieder zurück zum Schach zu kommen.
Hast du ein Ritua, das du vor deinen Wettkämpfen durchführst?
Ich bereite mich auf jede Partie eröffnungstechnisch vor, aber das kann man nicht “Ritual” nennen.
Wie fühlt es sich an so einen unglaublichen Titel gewonnen zu haben? Wirst du oft darauf angesprochen?
Es ist für mich immer noch nicht zu realisieren, dass ich den Titel gewonnen habe, da es schon lange ein Traum von mir war und deshalb ist es sehr schön. Nachdem ich Deutsche Meisterin geworden bin, haben mir sehr sehr viele Leute vom Schach gratuliert. Als es dann in der Zeitung und auf der Schulhomepage war, wurde ich auch von Lehrern und sogar 2 mal auf der Straße angesprochen. Also all in all: Ja, kurz nach dem Sieg wurde ich öfter angesprochen 🙂
Du hast bereits an sieben deutschen Einzelmeisterschaften teilgenommen. Drei Mal hast du es in die Abschlussrunde geschafft, jedoch hast du leider zweimal im Endspiel verloren. Trotzdem hast du einmal den zweiten und einmal den dritten Platz belegt, was unglaublich ist. Was hat sich verändert, im Gegensatz zu den letzten beiden Endspielen?
Bei der letzten Einzelmeisterschaft im Jahr 2020 war eine Sache anders, als in all den Jahren zuvor: Meine Psyche. Man sagt, dass das Schachspielen zu 40 % aus Psychologie besteht und da kann ich nur zustimmen. Ich habe mir keinen Druck gemacht und einfach mein Bestes gegeben!
Wie fühlst du dich während einem Schachspiels? An was denkst du?
Ich denke eigentlich nur an die Partie, da man gar keine Zeit hat, an was anderes zu denken.
Hättest du jemals gedacht, dass du die Meisterschaften gewinnen kannst und ab wann warst du sicher dass du gewonnen hattest?
Da ich bereits mehrere Male knapp gescheitert bin, war ich mir bewusst, dass ich das Turnier gewinnen kann. Aber mir war auch klar, dass es nicht einfach werden würde. Ich war mir dann sicher, dass ich gewonnen hatte, als ich die Uhr angehalten und die Figuren aufgestellt habe, denn Schach ist Sport und man sollte sich nie zu früh freuen, weil noch alles passieren kann.
Wie war e.s an einem Wettkampf teilzunehmen, wo es doch so viele Coronaregeln zu beachten gab?
Das war mir ehrlich gesagt egal. Ich wollte endlich mal wieder Schach spielen und meine Freunde sehen. Trotzdem habe ich mich natürlich an alle Regeln gehalten. 🙂
Wirst du noch lange weiter Schachspielen?
Ich denke, dass ich nie aufhören werde, Schach zu spielen. Wenn man einmal anfängt, kann man nicht aufhören. 🙂 Aber natürlich wird es in Zukunft nicht mehr so intensiv, wie in den letzten Jahren. Mein Jugendziel habe ich ja schon geschafft und dann muss ich mich erst mal auf mein Abitur und dann das Studium konzentrieren. Da werde ich wahrscheinlich nicht mehr so viel Zeit für Schach finden. Hoffentlich werden meine Kinder auch mal Schach spielen, sodass ich auch sie unterstützen kann. 🙂 Die Fragen stellte Karina S.