Bald ist es wieder soweit, die Präsidentschaftswahlen in der USA finden statt. Am dritten November 2020 wird die ganze Welt herausfinden, ob Donald Trump seine Amtszeit noch um vier Jahre verlängert kann, oder ob er durch einen seiner Gegenkandidaten abgelöst wird. Von Emily M.
Im Voraus wurden innerhalb der einzelnen Parteien mehrere Kandidaten ausgewählt, zwischen denen die US-Bürger dann ab dem dritten Februar entscheiden durften. Diese Wahlen laufen in jedem Bundesstaat unterschiedlich ab. In manchen dürfen alle Bürger und in anderen nur registrierte Wähler der Partei mitstimmen. Auch der Wahltag kann in jedem Bundesstaat variieren, obwohl dabei immer wieder der „Super Tuesday“ ins Spiel kommt, an dem in einer Vielzahl der Bundesstaaten die Vorwahlen stattfinden.
Aber am jeweiligen Wahltag wählen die Einwohner den Kandidaten nicht direkt, sondern sie wählen einen der Delegierten, die je für einen Kandidaten stehen. Die Delegierten wählen dann offiziell erst am Nationalen Parteitag, obwohl die letztendlichen Ergebnisse meist schon im Vorhinein klar sind.
Die diesjährigen Kandidaten
Die diesjährigen Präsidentschaftskandidaten sind der bisherige Präsident Donald Trump mit Vizepräsident Mike Pence für die Republikaner, Obamas ehemaliger Vizepräsident Joe Biden mit Kamala Harris als Vizepräsidentin für die Demokraten, Jo Jorgensen mit Vizepräsident Spike Cohen für die Libertarian Party und Howie Hawkins mit Vizepräsidentin Angela Walker für die Green Party.
Am dritten November können alle wahlberechtigten US-Bürger in ihrem Bundesstaat für einen Wahlmann oder eine Wahlfrau stimmen, welche wieder jeweils für einen der vier Kandidaten stehen und diesen im Dezember 2020 wählen.
Je nach Einwohnerzahl eines Bundesstaats haben diese eine unterschiedliche Anzahl an Wahlmännern und -frauen. Dies wird wichtig, wenn man sich das Wahlprinzip der USA anguckt, da der Kandidat mit den meisten Stimmen den ganzen Bundesstaat gewinnt. Also bekommt er alle Wahlmänner/-frauenstimmen, auch wenn er seinen Gegner eigentlich nur knapp überholt hat. Am Ende gewinnt der, der die meisten Stimmen der Wahlleute bekommen hat, egal ob er auch die meisten der Bürgerstimmen hatte.
Beeinträchtigung der Briefwahlen durch Trump
Angesichts der Corona-Krise ist die Briefwahl momentan ein großes Thema. Denn Trump kritisierte ab April wiederholt die Briefwahl und behauptet ohne Beweise, dass es dadurch zu Wahlfälschung kommen würde. Früher im Juni hatte er noch den Postminister ausgetauscht, gegen jemanden, der seine Wahlkampagne mit über einer Millionen Dollar unterstützt hatte. Im August wurde bekannt, dass Donald Trump dem US Postal Service Finanzierungsgelder in Milliardenhöhe für die Durchführung und Organisation der Briefwahl bewusst vorenthalten hatte. Damit sollte anscheinend das Funktionieren der Briefwahl und das rechtzeitige Zustellen der Briefwahlunterlagen beeinträchtigt werden. Danach klagten 14 der Bundesstaaten erfolgreich gegen die Betriebsänderungen der US-Bundespost.
Joe Biden und Kamala Harris
Der wohl vielversprechendste Gegner des momentanen Präsidenten ist Joe Biden, besonders im Team mit seiner Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris, die mögliche Schwächen Bidens ausgleichen könnte. Wenn die beiden die Präsidentschaftswahl im November gewinnen, wäre sie außerdem die erste schwarze Frau, die für eine der beiden großen Parteien als Running Mate, eine andere Bezeichnung für den Vizepräsidenten, antritt.
Harris, die den Bundesstaat Kalifornien im Senat vertritt, bewarb sich im Januar 2019 für die Vorwahlen, zog ihre Kandidatur aber im Dezember wieder zurück. Joe Biden deutete aber zuvor an, dass er möglicherweise nur eine Amtszeit absolvieren wolle und Kamala Harris dann eine mögliche Nachfolgerin sei.
Ich finde es sehr gut, dass du über dieses aktuelle Thema berichtet hast und erklärt hast wie die Wahlen generell ablaufen. Besonders gefallen hat mir der Aspekt, wo du die Streitereien über die Briefwahlen erläutert hast!
Auch ich finde, das Wahlsystem in den USA sehr kompliziert, aber du hast es sehr anschaulich erklärt. Prima! Es ist auch cool, dass du Kandidaten der weniger bekannten Parteien genannt hast.