Das ist doch alles wie im schlechten Film

Auch die Kino- und Filmbranche ist von der Coronapandemie nicht verschont geblieben, aber auch schon vorher wurde oft gesagt, dass das Kino bald aussterben würde. Durch diese Krise könnten viele denken, dass dies nun noch schneller kommt. Aber passiert das wirklich? Wie geht es jetzt mit der Filmbranche weiter?    von Gina H.

Das Kino ist ein Kulturgut, das viele einzelne Persönlichkeiten geformt hat und auch noch weiter formen wird. Einen Film im Kino zu sehen ist ein einzigartiges Erlebnis, worauf man sich bewusst einlässt. Zusammen mit anderen erlebt man etwas, auf das sich viele schon lange gefreut haben und worüber man auch nach lange reden kann. Jetzt fehlt dieses magische Erlebnis vielen. Kinos sind geschlossen, Filmproduktionen sind eingestellt und Filme wurden verschoben oder sind sofort auf Streaming Plattformen gelandet. Diese erleben gerade einen noch größeren Boom als sowieso schon. Genauso wie die Fälle von Online-Piraterie zunehmen. Aber ein kleiner Fernseher kann keine Kinoleinwand ersetzen – auch der Erlebnischarakter fehlt.

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So sieht es momentan in der Film- und Kinobranche aus

Das mag jetzt alles dramatisch wirken, aber noch viel schlimmer ist es für die Menschen, die hinter diesen Produktionen stecken. Besonders kleine Unternehmen hadern stark mit dieser Situation und stehen an der Existenzgrenze. Ganze Crews sind arbeitslos, da diese oft nach Auftragslage bezahlt werden, die gerade nun mal nicht vorhanden sind. Aber auch große Firmen werden Einbußen hinnehmen müssen. Die Kosten der gestoppten Drehs und keine Einnahmen durch Themenparks oder in anderen Feldern werden den Studios Probleme machen. Der US-Markt alleine wird laut Experten schon Verluste von bis zu 20 Milliarden US-Dollar einfahren. Zwar werden Kinos schon wieder teilweise geöffnet, allerdings unter strengen Hygieneregeln, sodass wenn überhaupt nur ein Drittel der Kinosäle besetzt werden können. Und wer möchte schon einen 200 Millionen Dollar Film veröffentlichen, wenn ihn kaum jemand zu Gesicht kriegt. Zudem kommt auch noch, dass Marketing-Kampagnen nicht stattfinden können oder auch gar nicht gesehen werden. Deswegen werden alte Klassiker neu gezeigt, die allerdings keine großen Massen in die Kinos locken werden. Mit „Tenet“ ist im August nun der erste große Blockbuster in den Kinos erschienen. Dieser hat bis jetzt 150 Millionen US-Dollar (Stand:07.09.2020) eingespielt. Der Film wurde von vielen schon sehnlichst erwartet und der Name „Christopher Nolan“ wird auch schon genug Werbung gewesen sein. Also gibt es zumindest einen kleinen Lichtblick für die Kinos.

Die unterschiedlichen Wege zur Erhaltung der Industrie

Trotzdem sind die Kinos auf Unterstützung angewiesen, durch Spenden, den Verkauf von Popcorn oder Gutscheinen aber besonders benötigen sie Fördergelder. Im Netzt sind Aktionen gestartet, wo Spenden gesammelt werden oder mit Hilfe von Hashtags auf die Situation aufmerksam gemacht werden soll. Sonst droht besonders kleinen Familienunternehmen der Bankrott. Doch ist dies nicht das erste Mal der Fall. Auch während der spanischen Grippe von 1918-1920 litt die Filmbranche. Aus dieser Krise ist die Industrie verändert rausgekommen. Die Kreativität der Industrie ist einfach gefragt. Autokinos erleben wieder einen Boom oder es werden Filme an Häuserwände projiziert. Die Lust auf Kino ist also definitiv nicht verschwunden und die Leidenschaft der Filmschaffenden auch nicht.
Also lässt sich abschließend wohl sagen, dass sich das Kino definitiv verändern wird und zunächst vieles langsamer vorangehen wird, allerdings ist ein komplettes Aussterben der Branche nicht zu erwarten. Wir werden auch in Zukunft in den Genuss von großartigen Filmen auf der großen Leinwand kommen.

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2 Antworten zu Das ist doch alles wie im schlechten Film

  1. Simon Heitmann sagt:

    Ich finde den Artikel durchaus ansprechen und denke, dass ein spannendes Thema angeschnitten wurde.

  2. Jana sagt:

    Genau wie Simon finde ich das Thema sehr spannend. Auch weil es sehr aktuell ist. Ich wusste nicht dass es die Kinos in der jetzigen Situation tatsächlich so schwer haben

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