Nach verschiedenen Beiträgen in der örtlichen Presse und Unsicherheiten in der Bevölkerung sehen es Kollegium und Schulleitung als ihre Pflicht an, ihre Haltung zur Auetalschule klarzustellen und haben folgende Stellungnahme verfasst:
“Das Kollegium der Auetalschule Altes Amt Oberschule Kalefeld wendet sich energisch gegen die Darstellung, dass „die Chance zu einer positiven Entwicklung der Schülerzahlen“ für dieses Jahr dadurch vertan sei, dass sich Schulleiterin Angelika Metje in der Juni-Sitzung des Kreis-Schulausschusses für eine gemeinsame Oberschule Bad Gandersheim ausgesprochen hat. Durch diese Formulierung entsteht der Eindruck, die Schule wolle ihre Eigenständigkeit gar nicht erhalten. Dem ist nicht so.
Vielmehr versucht das gesamte Kollegium trotz wiederholter Schließungsabsichten des Landkreises den Schulstandort Kalefeld aufrecht zu erhalten. Dies geschieht mit großen Anstrengungen und allseits anerkannten Erfolgen in der pädagogischen Arbeit: So hat seit etlichen Jahren kein Schüler die Auetalschule ohne qualifizierten Abschluss verlassen. Ebenso liegt das Abschneiden bei den zentralen Prüfungsarbeiten in Deutsch, Englisch und Mathematik grundsätzlich über dem Landesdurchschnitt.
Es gibt eine erfolgreiche Zusammenarbeit und regen Austausch mit insgesamt drei Kooperationsbetrieben in der Gemeinde. Ein eigener Schulwald mit 1200 Baumsetzlingen wurde auf einem halbhektargroßen Gelände am Kahlberg angelegt und nun regelmäßig gepflegt. Die Berufsvorbereitung aller Schüler ist im 7., 8., 9. und 10. Schuljahr fest verankert und wird mit der BBS Northeim sowie der Bundesfachschule Metall gesichert. Darüber hinaus gibt es im Jahresverlauf eine Reihe von Festen und Traditionen, an denen immer auch zahlreiche ehemalige Schülerinnen und Schüler gern teilnehmen. All dies möglicherweise zu verlieren schmerzt das Kollegium sehr.
Deshalb zur Verdeutlichung: Nicht Lehrer oder Schulleitung entscheiden für oder gegen eine Schließung der Auetalschule, sondern die Mitglieder des Northeimer Kreistags. Aus deren Verantwortung können und sollen die Entscheidungsträger nicht entlassen werden. Der Kreistagsbeschluss vom 10. März setzt für den Fortbestand der Schule die Zweizügigkeit voraus. Bei der Neuanmeldung der Schüler für den 5. Jahrgang im Mai dieses Jahres haben sich jedoch zu wenig Eltern aus dem Alten Amt für die Kalefelder Schule entschieden. Mit Entsetzen und Enttäuschung haben die Kalefelder Lehrer zur Kenntnis nehmen müssen, dass es im neuen Schuljahr nur eine 5. Klasse gibt; der Ernstfall ist eingetreten.
Für den Fall, dass die Kalefelder Schule tatsächlich geschlossen werden sollte, ist das Kollegium mit Schulleiterin Angelika Metje nun bemüht, nicht passiv auf Anordnungen zu warten, sondern eine Veränderung der Schullandschaft aktiv zu gestalten. Auf diese Weise erhofft man sich, pädagogische Konzepte sowie die Eigenständigkeit von bestehenden Klassen erhalten zu können. Sollte sich der Kreistag allerdings für den Erhalt der Kalefelder Schule aussprechen, sind diese Bemühungen überflüssig. Dann freut sich das Kollegium auf die Unterstützung durch Kalefelder Kommunalpolitiker.”