Fast alle hörgeschädigten Schüler tragen Hinter-dem-Ohr-Geräte, kurz HdO-Geräte (Abbildung). Das Mikrofon (5), die Elektronik und der Lautsprecher sind in dem Gehäuse hinter dem Ohr untergebracht. Steht der Funktionsschalter (2) auf „0“ ist das Hörgerät ausgeschaltet, „M“ steht für Mikrofon und ist die normale Einstellung, auf „T“ schaltet man, um z. B. Telefone und andere technische Geräte zu nutzen. Eine Batterie (1) versorgt das Gerät mit Strom. Jeder Schüler sollte stets Ersatzbatterien bei sich haben, bei jüngeren Schülern empfiehlt es sich, Batterien in der Schule zu haben. Über den Schlauch (7) gelangt der verstärkte Schall zum Ohrpass-Stück, der Otoplastik (8). Weil die Ohren von Kindern schnell wachsen, muss die Otoplastik regelmäßig neu angefertigt werden. Wenn die Otoplastik nicht richtig sitzt, kann es Druckstellen geben oder das HdO-Gerät pfeift.
Analoge Hörgeräte verstärken bzw. filtern Schallereignisse, hohe und tiefe Töne werden oft in Kanäle getrennt. Die Möglichkeiten, Signale, vor allem Sprache, zu manipulieren, sind jedoch begrenzt. Diese Hörgeräte sind persönliche Hilfsmittel und werden von den Krankenkassen bezahlt.
Deutlich flexibler lassen sich digitale Hörgeräte an die Hörkurve anpassen. Diese wandeln das elektrische Signal des Mikrofons in Zahlenkolonnen um, mit denen ein spezieller Mikrochip arbeiten kann. Der Hörgeräte-Akustiker programmiert die Geräte, um ein optimales Sprachverstehen zu erzielen. Für digitale Hörgeräte müssen Patienten meist einen Eigenanteil leisten.
Auch bei optimaler Anpassung erreichen Hörgeschädigte kein vollständiges Sprachverständnis. Merke: Ein Hörgerät ist kein Verstehgerät!