Die Transferpolitik des FC Chelsea

Das Jahr 2020 hat das Leben der Menschen in vielen Bereichen verändert. Unter anderem hatte die Pandemie auch starke Auswirkungen auf den Fußball, wobei nicht nur die lokalen Vereine ihren Spiel- und Trainingsbetrieb einstellen mussten, sondern auch die milliardenschweren internationalen Fußballgiganten. Diese Spielpausen hatten weitreichende, vor allem finanzielle, Auswirkungen. Diese Auswirkungen machten sich besonders in der diesjährigen Transferperiode bemerkbar. Allerdings gab es dabei eine Ausnahme: den FC Chelsea aus London. Von Simon H.

In den letzten Jahren hatte sich im Fußball ein Trend abgezeichnet. Die Ausgaben, die die Vereine in den letzten Jahren tätigten, wuchsen immer weiter an. Denn während im Jahr 1988 die höchst jemals gezahlte Ablösesumme noch unter zehn Millionen Euro betrug, war der Rekord 2000 schon auf über 50 Millionen Euro gestiegen. 2017 wurde dann die bis heute höchste Transfersumme gezahlt. Damals überwies der französische Club PSG 222 Millionen Euro für den brasilianischen Stürmer an den spanischen FC Barcelona. Aber nicht nur die Summen für einzelne Spieler, sondern auch die Gesamtausgaben schnellten in die Höhe.

Transfersommer 2020 als Ausnahme vom Trend

Doch diesen Sommer war früh klar, dass es wohl ein etwas ruhigerer Sommer mit deutlich geringeren Ausgaben werden würde. Und diese Vorhersage wurde auch wahr, die meisten Clubs hielten sich stark zurück und gaben selten mehr als 100 Millionen Euro insgesamt aus. Die einzige Ausnahme bildete der FC Barcelona mit Ausgaben von 103 Millionen Euro. Aber selbst bei den Katalanen kann man wohl sagen, dass es eher geringe Ausgaben waren, da man auch Einnahmen von knapp 94 Millionen Euro hatte. Also alles im allem ein ruhiger Transfersommer, wenn da nicht der FC Chelsea wäre, denn die Blues haben bisher bereits über 220 Millionen Euro ausgegeben und das mit Einnahmen von „nur“ ca. 75 Millionen Euro. Doch wie ist es einem Club in dieser Zeit überhaupt möglich, so viel Geld auszugeben?

Der FC Chelsea als Ausnahme von der Ausnahme

Beim FC Chelsea ist dies aufgrund von zwei Umständen möglich. Erstens: Ein finanzstarker Investor und Zweitens: Die Transfersperre im vergangenen Sommer. Der erste Umstand lässt sich relativ einfach erklären. Denn wie, vor allem im englischem Fußball, üblich hat auch der FC Chelsea einen reichen Mann, der Anteile am Verein kauft und diesem dann hohe Geldsummen überweist, sodass dieser dann versuchen kann, das Leistungsniveau der Mannschaft zu  erhöhen, indem man neue Spieler holt. Der zweite Punkt ist eine Besonderheit des europäischen Fußballs. Denn durch die UEFA gibt es Regeln, die unter anderem festlegen, wie viel ein Fußballverein ausgeben darf. Gegen eine dieser Regeln hatten die Blues vor einigen Jahren verstoßen. Als Strafe wurde ihnen für einen gewissen Zeitraum das Einkaufen auf dem Transfermarkt verboten. Durch diese Strafe konnte Chelsea im letzten Jahr nur Spieler verkaufen aber keine kaufen. Die Folge: Chelsea hatte hohe Einnahmen – aber keine Ausgaben und somit noch Geld übrig.

Und aus diesen Gründen war es dem FC Chelsea möglich, in diesem Jahr diese so besondere Transferstrategie zu verfolgen.

Quellen: Transfermarkt.de  Statista

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2 Antworten zu Die Transferpolitik des FC Chelsea

  1. Jana Deters sagt:

    Dein Artikel ist sehr anschaulich geschrieben, sodass auch zB ich, obwohl ich keine Ahnung von Fußball oder dem Transfer von Spielern habe, den Inhalt gut Nachvollziehen konnte. Durch deine Einleitung kommt man gut ins Thema. Außerdem hast du ein aktuelles Thema angesprochen. Gefiel mir insgesamt sehr gut!

  2. Jannis sagt:

    Dein Artikel zum FC Chelsea ist dir gut gelungen. Ich finde es gut, dass du mal hinter die Fasaden geschaut hast. Ich schätze es haben sich mehrere gefragt, wie kann es sein das ein Verein eine gewisse Summe an Geld bezahlen kann, obwohl wir gerade in einer Situation sind, wo man darauf achten sollte, was man mit dem Geld macht.

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