Geboren in Polen, aufgewachsen in Italien-jetzt startet Monika Semema mit ihrem Eiscafé Olé in Neuenkirchen durch!
Neuenkirchen-Vörden. Sobald man auf das von Monica Semema geleitete Eiscafé Olé zusteuert, fühlt man sich direkt willkommen. 2018 übernahm Monica Semema das Eiscafé und steckt seitdem ihre ganze Liebe und Engagement hinein; sei es in die frische moderne Inneneinrichtung, in die schöne Sitzgelegenheit im Freien oder in das – natürlich selbstgemachte – lecker, italienische Eis. Die Leitung des Eiscafés war ein reiner Zufall: „Mein Mann lebte in Neuenkirchen, bevor wir uns kennenlernten. Er hatte Kontakt zum Vorbesitzer der Eisdiele und das war meine Gelegenheit.“ Monica Semema kommt ursprünglich aus Polen, wuchs aber in Italien auf. 2013 kam sie ohne ihre Familie nach Deutschland. Wer mit ihr ins Gespräch kommt, bemerkt sofort ihre guten Deutschkenntnisse. „Ich lernte schon in der Schule Deutsch, allerdings waren es nur einzelne Wörter.“, berichtet sie. Die Sprache fließend sprechen gelernt, hat sie erst in Deutschland. Nach der Schule lernte sie den Beruf der Hotelfachfrau, doch schnell bemerkte sie, dass ihr Herz für die Gastronomie schlägt. Sie erzählt: „In Italien habe ich in einer Pizzeria gearbeitet und nebenbei noch in einer Eisdiele. In Deutschland arbeitete ich auch für einige Zeit in einer Eisdiele.“
Dass sie schließlich selbst ein Eiscafé führen darf, erfreut im Nachhinein ganz Neuenkirchen. In den warmen Monaten bilden sich dort oft lange Menschenschlangen, die gerne von dem Eis kosten wollen. Monica Semema hat zwei Töchter. Mit ihnen und ihrem Mann lebt sie in Bramsche, im Landkreis Osnabrück. Die Eisdiele ist ihre große Leidenschaft, allerdings muss sie oftmals Opfer für sie bringen. Sie und ihr Mann verbringen den ganzen Tag im Eiscafé und können so nicht immer bei ihren Kindern sein. Besonders betrifft es Monica selbst. Sie leitet die Eisdiele, weshalb sie an den Öffnungstagen immer ihre Kunden bedienen muss. Ihr Mann hilft ihr so oft es geht aus und im Sommer gibt es einige Praktikanten, die sie unterstützen. Die Aufgabe nimmt viel Platz in ihrem Leben ein, aber sie versucht dennoch, jede freie Minute mit ihren Töchtern zu verbringen. Aufgrund der unerwartet eintretenden Corona-Pandemie konnte bzw. durfte die Eisdiele lange Zeit nicht öffnen. Monica Semema erläutert: „Corona ist für uns sehr schwer. Uns fehlte der Kontakt mit den Kunden und kleine Dinge, wie kurze Gespräche mit ihnen sehr.“ Inzwischen hat das Café aber zum Glück wieder geöffnet. Die Pandemie beeinflusst das Familienleben jedoch immer noch. Monica hat ihre Familie aus Polen und Italien zuletzt vor einigen Jahren gesehen und der unpersönliche Kontakt per Handy oder Telefon ist schwer und ersetzt nun mal keine Gefühle. Außerdem konnte ihre 4-jährige Tochter noch nicht in den Kindergarten gehen; sie und ihre noch jüngere Schwester sind den ganzen Tag mit ihren Eltern in der Eisdiele: „Es ist nicht gut für sie, da sie den Kindergarten nicht kennenlernen kann. Aber so können wir wenigstens etwas Zeit mit ihnen verbringen.“ Monica erzählt zudem, dass der Job momentan sehr stressig ist. „Wir freuen uns sehr unsere Kunden wiederzusehen. Allerdings haben wir oft viel Stress, da sich vor dem Café eine lange Schlange bildet und wir so schnell es geht, bedienen müssen.“ Innerhalb der Familie lenkt sich das Paar mit ihren Kindern ab. Sie verbringen viel Zeit zusammen und Monica scheint, als sei sie ein echter Familienmensch. Monica liebt es mit ihrer Familie zu kochen: „Ich koche wirklich gerne, wir essen fast jeden Abend italienisch, also Pasta.“ Für die Zukunft wünscht sich Familie Semema Normalität, indem sie wieder normalen und persönlichen Kontakt zu ihren Kunden pflegen, stressfrei bedienen und ihre Töchter normal groß werden können.
Von Tamina Ponto