POLITIK TO GO – JUGEND UND POLITISCHES ENGAGEMENT

Es ist keine Überraschung, dass viele Jugendliche heutzutage sich nicht eingebunden oder bedacht in der Politik fühlen. Laut Umfragen gilt dies besonders für die Kommunalpolitik. Aber wo genau liegen die Gründe für dieses Misstrauen vieler junger Erwachsener und wieso ist es gerade so wichtig, die Meinungen dieser Zielgruppe in der heutigen Politik vertreten zu haben?

Ein Kommentar von Paulina Heid, 10. Jahrgang

Die Reichstagskuppel thront auf dem umgebauten Reichstagsgebäude in Berlin. Sie wurde vom Architekten Norman Foster entworfen, um die Wiedervereinigung Deutschlands zu symbolisieren.

Viele Quellen, unter anderem das Deutsche Jugendinstitut, stellen fest, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene sich zwar für Politik interessieren, ein dauerhaftes parteibezogenes Engagement allerdings ausschließen. Ihre politische Meinung oder Einstellung vertreten sie mittlerweile eher auf andere Weisen, beispielsweise durch Online-Protestaktionen oder weitere eher parteidistanzierte Aktionen. Doch dies beeinflusst definitiv unsere Demokratie und stellt die politische Bildung vor neue Herausforderungen.

Durch beispielsweise den Wahlverlust der Volksparteien CDU/CSU und SPD und den Einzug der AFD in den Bundestag lässt sich feststellen, dass sich das politische Stimmungsbild in den letzten Jahren in Deutschland verändert hat. Die vertretene Meinung der AFD, welche teilweise modernisierungskritische, antidemokratische und menschenfeindliche Haltungen zum Ausdruck bringt, wirft in diesem Zusammenhang eine wichtige Frage auf: Sollten Jugendliche stärker in ihrer demokratischen Grundhaltung gestärkt werden, um rechtspopulistische Ansätze einzudämmen?

Spätestens als die rechtsextreme Partei AFD 2017 ins Parlament einzog, war eine starke Veränderung in der deutschen Politik zu erkennen. Egal, ob die Auslöser sich aus der Unzufriedenheit der Bürger sammelten, oder doch andere Auslöser für diesen politischen Umschwung verantwortlich waren – diese Veränderung ist erschreckend. Wie kann es in unserem modernen und offenen Zeitalter dazu kommen, dass eine Partei mit solch hinterfragbaren Ansichten, besonders im Bereich Flüchtlingspolitik, einen solchen Aufschwung erlebt?

Ein großer und dabei nicht zu missachtender Punkt ist das Verhältnis von Jugend und Politik. Obwohl sich das Alterssegment der AFD-Wähler bei 45 bis 59 Jahren befindet, ist der Einfluss junger Erwachsener auf die Politik immer noch da und sollte nicht missachtet werden. Diese Wählergruppe stellt unsere neue Generation da und tendenziöse Entwicklungen zum Rechtspopulismus sollten definitiv beobachtet werden.

Um eine konstruktive Wahl durchführen zu können, ist es außerdem wichtig für genug Aufklärung und Information über die Parteien zu sorgen. Auffällig ist dabei, wie finanziell schwache junge Erwachsene dies für eher schwierig betrachten. Wie mehrere Studien beschreiben, ist das Risiko für niedrig gebildete Personen an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden, auch im politischen Sinne zu verstehen. Für eine funktionierende Politik ist es also nötig, dass eine gerechte Bildung für Menschen in allen Lebensbereichen zur Verfügung steht und damit eine politische Aufklärung im gleichen Maße gewährleistet wird.

 

Verwendete Quellen:

  • https://www.dji.de/themen/jugend/jugend-und-politik.html [31.01.2023]
  • https://www.dkhw.de/schwerpunkte/beteiligung/umfrage-zum-politischen-engagement-von-jugendlichen/ [31.01.2023]
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Reichstag_dome [01.02.2023]
  • https://pixabay.com/de/photos/bundestag-deutsche-fahne-reichstag-2463236/ [01.02.2023]
  • https://pixabay.com/de/photos/berlin-reichstag-dem-deutschen-volke-4788732/ [01.02.2023]

 

 

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