FiSch – Familie in Schule

Das FiSch – Projekt

„Besonders hilfreich ist es, wenn Eltern mit den Kindern Erwartungen besprechen, wenn sie über mögliche Leistungen, (…) Lernstrategien diskutieren und möglichst differenziert Lob und Kritik an einzelnen Schularbeiten kommunizieren“.[1]

Dieses Zitat von Doris Holzberger, Professorin für Schul- und Unterrichtsforschung von der Universität München, beschreibt, welche Rolle die Eltern auf die Lernmotivation der Kinder einnehmen. Denn „Eltern haben einen großen Einfluss auf die Lernentwicklung des Kindes“, indem sie „(…) kindliche Lernprozesse stimulieren, (…) die Entwicklungsumwelt der Kinder gestalten und ein Vorbild für die Kinder darstellen“.[2] Dieser Einfluss bezieht sich auch auf die Vermittlung von Erwartungen und Werthaltungen. Somit ist es von tragender Bedeutung, dass die Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule funktioniert.

Das Akronym „FiSch“ steht für „Familie in Schule“ und hat sich in Anlehnung an das „family education“-Programm entwickelt. Somit befinden sich die Wurzeln des Konzepts in der Multifamilientherapie[3]. In Schleswig, genauer in der HELIOS-Klinik, entwickelte sich FiSch erst für Schleswig-Holstein und später für ganz Deutschland.

Es wird davon ausgegangen, dass „(…) Verhaltensprobleme von Schülern nur unter Einbeziehung und Unterstützung des Elternhauses lösbar sind (…)“[4], weshalb FiSch hieran anknüpft. Dementsprechend werden die Eltern in das Programm integriert, indem sie gemeinsam mit ihrem Kind an vorher festgesetzten Zielen arbeiten und am Projekt teilnehmen. Diese Ziele werden auf einem Bewertungsbogen vermerkt und in die FiSch-Mappe geheftet. Die Kinder können an bis zu vier Zielen gleichzeitig arbeiten, die im Vorfeld in dem Erstgespräch gemeinsam erarbeitet wurden. Diese Ziele sollen kleinschrittig, überprüfbar und ganz individuell zugeschnitten sein.[5] Zudem ist wichtig, dass diese Ziele positiv formuliert wurden.

Da direkt am Ende einer Schulstunde die Bewertung im Dasein des Kindes stattfindet, gibt es eine zeitnahe Reflexion des eigenen Verhaltens. Das Kind lernt sich einzuschätzen und positives Verhalten wird gestärkt.

Der FiSch-Tag findet einmal wöchentlich außerhalb der schulischen Räume statt. Üblicherweise besteht eine unserer FiSch-Gruppe aus maximal 6 Elternteilen und 6 Kindern, einer FiSch-Lehrkraft, einer Förderschullehrkraft und einem Elterncoach.[6] Als Voraussetzung werden die elterliche Begleitung und die Präsenz an dem FiSch-Tag gesehen. In dieser Konstellation trifft man sich zwölf Mal, um effektiv die gesetzten Ziele zu verfolgen.

An der Oberschule wird das FiSch-Projekt, das ursprünglich ausschließlich für die Grundschule konzipiert war, erstmalig in Niedersachsen als Kooperation mit der ortsansässigen Grundschule durchgeführt.

Die Kinder, die am Projekt teilnehmen, rekrutieren sich anteilig aus beiden Schulformen. Wir sind froh, das Pilotprojekt an unserer Schule durchführen zu dürfen.


[1]https://www.rnd.de/beruf-und-bildung/studie-eltern-koennen-schulerfolg-ihrer-kinder-beeinflussen-OJYZQFMYKUCLDAGSCX3DZ5S6DA.html

[2] Lotze, M.; Kruse-Heine, M.: Elternhaus und Schule, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung/Forschungsstelle Begabungsförderung, Themenheft Nr. 11, S. 7.

[3] https://www.fisch-online.info/das-konzept/index.html

[4] ebd.

[5] vgl. ebd.

[6] vgl. ebd.