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„Ich weiß jetzt, was ich will“

FSJler lernen in Dörverden „die andere Seite von Schule“ kennen

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) an der Aller-Weser-Oberschule Dörverden hat Sarah Hahndrich richtig gut gefallen. Und wegen der positiven Erfahrungen mit der 21-Jährigen setzt die Schule den eingeschlagenen Weg fort und hat als Nachfolger den 17-jährigen René Bartholdt verpflichtet, der mit Schuljahresbeginn seinen Dienst angetreten hat.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein Orientierungs- und Bildungsjahr für junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Für Sarah Hahndrich war es eine wichtige Phase zur Überprüfung ihrer beruflichen Orientierung. „Ich weiß jetzt genau, was ich will. Alle vorherigen Unsicherheiten bezüglich meiner Berufswahl sind beseitigt“, bekräftigt die 21-Jährige, die gestern ihren letzten Arbeitstag hatte.

An ihrem letzten Arbeitstag übergibt Sarah Hahndrich symbolisch den Koffer voller Aufgaben an ihren Nachfolger René Bartholdt. Schulleiter Joachim Kruse (links) und Bürgermeister Alexander von Seggern begleiten den Wechsel.

„Ich wollte Erfahrungen in einem sozialen Berufsumfeld sammeln und zugleich etwas Sinnvolles und Praktisches tun“, berichtet sie. Daher habe sie sich für das FSJ an der Oberschule entschieden. „Vor allem der Umgang mit den Schülern der Sprachlernklasse war für mich sehr erfüllend und hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Als FSJlerin habe sie „die andere Seite von Schule“ kennengelernt.

Schulleiter Joachim Kruse, der wie Bürgermeister Alexander von Seggern voll des Lobes für Sarah ist, fügt hinzu, dass das an einer Schule erbrachte FSJ zudem eine gute Möglichkeit sei, herauszufinden, ob man den Anforderungen des Lehrer-Berufs gewachsen ist.

Sarah wird nun ab Oktober in Oldenburg zunächst Soziale Arbeit studieren, weil sie keinen adäquaten Studienplatz auf Lehramt gefunden hat. Sie hofft aber, dass sie ihr Ziel auf Umwegen doch noch erreichen und nach Abschluss des Masterstudiums die Fächer Deutsch und Werte und Normen unterrichten wird.

Auch René Bartholdt wird in vielen Bereichen der Schule tätig sein, wird beispielsweise die Schulassistentin unterstützen, bei Verwaltungsaufgaben helfen, sich in Arbeitsgemeinschaften einbringen, in Pausen oder Freistunden Aufsicht führen und Ansprechpartner für die Schüler sein.

Das schulische Umfeld beschreibt der 17-Jährige als ideal, um im Verlauf des sozialen Jahres seine persönlichen Stärken und Neigungen in Bezug auf sein zukünftiges Berufsleben zu finden. Heute ist René sich nämlich noch nicht ganz sicher, welchen Berufsweg er einschlagen möchte. „Mir schwebt aber generell etwas Soziales vor“, so der Barmer, der selbst die zehnte Klasse als Schüler an der Aller-Weser-Oberschule absolviert hat. „René ist natürlich keine Lehrkraft, aber auch keine Hilfskraft, sondern wird voll in den Schulalltag mit eingebunden“, betont Kruse.

Anfang Oktober steht für den jungen Mann bereits der erste von fünf Lehrgängen an, die der Bundesverein Internationale Jugendgemeinschaftsdienste in der Harzregion organisiert. Im Auftaktseminar werden die Teilnehmer über ihre Rechte und Pflichten im FSJ informiert und danach stehen weitere 25 Fortbildungstage an.

Auch wenn ein Freiwilliges Soziales Jahr ehrenamtlich ist, bekommen Absolventen eine Aufwandsentschädigung über 420 Euro gezahlt und haben einen gesetzlichen Urlaubsanspruch. Sie erhalten außerdem einen FSJ-Ausweis, mit dem sie bei vielen Einrichtungen ermäßigten Eintritt haben.

© Kreiszeitung vom 01.09.2018