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„Kein Schüler soll verloren gehen“

Neues Angebot für Dörverdener Jugendliche: „Finde deinen Beruf“

„Sich für einen Beruf zu entscheiden, fällt Jugendlichen oft schwer“, sagt Joachim Kruse, Leiter der Aller-Weser-Oberschule Dörverden. Umso wichtiger sei es, ihnen Hilfestellung zu leisten. An der Oberschule stehen deswegen seit vielen Jahren die verschiedensten Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Beruf auf dem Lehrplan. Nun ist ein weiteres Projekt dazugekommen. „Finde deinen Beruf“ ist eine Kooperation der ALV (Arbeit im Landkreis Verden), der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden und des Fachdienstes Jugend und Familie des Landkreises Verden.

Ziel ist es, allen Jugendlichen die Chance auf eine frühzeitige Ausbildungsvermittlung zu eröffnen und so einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. „An der Oberschule Verden läuft das Projekt seit zwei Jahren erfolgreich“, so Kruse, der sich freut, dass nun auch Dörverdener Schüler das Angebot nutzen können.

Verfolgen ein gemeinsames Ziel: Marc Lilier, Kai Schiffbach, Felix Küther-Szczepanski, Anna Lühning und Joachim Kruse (v.l.) wollen möglichst jedem Dörverdener Oberschüler bei der Berufsfindung helfen

Anna Lühning von der Agentur für Arbeit, Kai Schiffbach von der ALV und Felix Küther-Szczepanski vom Fachdienst Jugend und Familie bilden das Team, das die Maßnahme an der Aller-Weser-Oberschule durchführt. Unterstützt werden sie dabei von schulischer Seite vom Fachleiter Arbeit Wirtschaft, Marc Lilier, und Schulsozialpädagogin Beate Strohmeyer. „Ab dem Jahrgang 8 begleiten und unterstützen wir gemeinsam die Schüler direkt vor Ort – insbesondere im Rahmen der Berufsorientierung, Berufswahl und im individuellen Bewerbungsverfahren“, so Lühning. „Das Besondere an diesem Projekt ist, dass erstmals alle zuständigen Rechtskreise zusammenarbeiten“, erklärt sie. So sei in manchen Fällen für die Berufsberatung der Jugendlichen die Afa zuständig, in anderen der Landkreis. „Das hängt zum Beispiel damit zusammen, ob die Eltern ALG-II-Bezieher sind“, erklärt Lühning. „Das kann man einem Jugendlichen natürlich nur schwer erklären, warum für ihn ein anderer Ansprechpartner zuständig ist als für seinen Mitschüler. Deshalb treten wir hier als Team auf, das sich untereinander austauscht. Dann müssen die Jugendlichen nicht von Pontius zu Pilatus rennen“, informiert Felix Küther-Szczepanski.

Neben der üblichen Orientierungslosigkeit und Unentschlossenheit, die viele Jugendliche hinsichtlich ihrer Berufswahl mehr oder weniger stark befällt, gebe es andere Probleme, die die Schüler in ihrer Zukunftsplanung behindern können, berichtet das Team. „Das können familiäre Angelegenheiten sein, Suchtprobleme oder Schulden. Wir sind hier, um zu unterstützen“, sagt Lühning. Und wenn sie einmal nicht helfen könnten, seien sie aber in der Lage, den Jugendlichen die richtigen Ansprechpartner zu vermitteln, betonen Schiffbach und Küther-Szczepanski.

„Ziel ist: Kein Schüler soll verloren gehen“, so Lühning. „Egal, woher er kommt, was ihn beschäftigt, ob er Streit zu Hause hat oder andere Gründe ihn von der Berufswahl abhalten: Mit uns kann er darüber reden.“