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Nicht alle Schüler träumen von einem Schreibtischjob

Berufsfindungstag an der Oberschule Dörverden

Dichtes Gewusel herrschte beim Berufsfindungstag an der Oberschule Dörverden, wo sich die Jahrgänge acht bis zehn um mehr als 30 Stände drängten, um sich über Berufe, Ausbildungen oder duale Studiengänge zu informieren. Marc Lilier, Fachbereichsleiter Arbeit-Wirtschaft-Technik, hatte gemeinsam mit Beate Strohmeyer, Fachkraft für soziale Arbeit an der Schule, die sechste Auflage der Veranstaltung organisiert und insbesondere regionale Unternehmen aus Handel, Handwerk und Gewerbe gewinnen können, rund 50 Ausbildungsberufe vorzustellen.

Bis auf Jule wollen alle Mädels ins Büro: Jule, Jana, Damila, Dilara und Anna (von links).

Zudem wurden die Berufsklassiker flankiert von Ausbildungsofferten von Kommune, Polizei, Agentur für Arbeit, Kranken-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen, der Jugendberufshilfe oder dem Wolfcenter Dörverden. Oft berichteten Auszubildende den auskunftssuchenden Jugendlichen von ihren Erfahrungen, die sie nach dem Schulabschluss gesammelt haben.

Auch gab es mehrere Stände, an denen bereits handwerkliches Geschick gefordert war. Wie die Firmenvertreter äußerten sich auch die Jugendlichen über den Verlauf des Berufsfindungstages mehrheitlich zufrieden. Es habe viele nette Gespräche gegeben und viele Schüler hatten ein gutes Gefühl, was ihre künftigen Bewerbungen angeht.

Auch Anna, Dilara, Jana und Jule, Schülerinnen der 9. Klasse, die am Stand der AOK kompetente Ansprechpartner gefunden hatten, waren zufrieden. Eine Mitarbeiterin der Krankenkasse hatte ihnen erklärt, welche Voraussetzungen sie mitbringen müssen, wenn sie die Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten ins Auge fassen.

Für mich wäre dieser Beruf eine interessante Option“, sagte Anna hinterher, während Jules Interesse mehr im sozialen Berufsbereich liegt. „Ich kann mir schon vorstellen, später einmal in der Pflege oder mit Kindern zu arbeiten“, sagte sie und, dass sie aber zunächst den Rat, ein Praktikum zu absolvieren, befolgen wird.

Kevin und Malte liebäugeln mit dem Polizeidienst und haben daher bei Oberkommissar Andreas Kruse, Kommissarin Lena Strüver und Fachoberschülerin Julia Wauer, die noch ganz am Beginn ihrer polizeilichen Ausbildung steht, nachgefragt. Sie wollten wissen, wie lange eine solche Ausbildung überhaupt dauert oder welche körperlichen Voraussetzungen sie für die Einstellung erfüllen müssen.

Ismail will nach der 10. Klasse lieber eine handwerkliche Ausbildung machen, als in einem Büro zu arbeiten. Ihm schwebt eine Lehre zum Mechatroniker vor. Die Berufsfindungsbörse an seiner Schule hat er dazu genutzt, konkrete Kontakte zu knüpfen, und er zeigte die vier Visitenkarten, die er bereits eingesteckt hat.

Der 16-Jährige hat sich außerdem über alternative Berufe informiert, falls es mit der ersten Wahl doch nicht klappt. „Dann brauche ich einen Plan B und dafür kommt auch etwas Gärtnerisches infrage“, sagt er. Und wenn er auch noch ein wenig unsicher sei, in der Entscheidungsfindung habe ihn diese Schulveranstaltung auf jeden Fall unterstützt. „Ich weiß, dass ich etwas mit meinen Händen machen will und dass ein Büroberuf für mich definitiv nicht das Richtige ist.“

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© Kreiszeitung vom 17.11.2018