Anfang November hatte die Finkenburgschule zum ersten Mal die Möglichkeit mit dem Kompetenzzentrum für Lehrkräftefortbildung an dem geförderten Programm Erasmus+ teilzunehmen. Erasmus+ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union für die Bereiche Bildung, Jugend und Sport. Ziel des Programms ist es, die europaweite Zusammenarbeit zu fördern. Nach erfolgreicher Bewerbung Anfang des Jahres, konnten Ende Mai, die Fördermittel des Ludwig Windhorst Hauses für spannende Fortbildungen ausgeschrieben werden.
Die zwei Kolleginnen Frau Riekena und Frau Zimmer hatten sich für Kleingruppen-hospitationen in Kroatien (Split) beworben. Innerhalb des Fortbildungsprogramms konnten sie eine Woche an zwei verschiedenen kroatischen Schulen hospitieren, den Unterricht besuchen, sich mit Lehrkräften sowie Schüler*innen austauschen und an künstlerischen oder technischenWorkshops teilnehmen.
Zum Start der Austauschwoche und vor den Schulbesuchen (Job Shadowing), wurden die teilnehmenden Lehrkräfte umfassend über die Lehrkräfteausbildung und das kroatische Schulsystem informiert. Hierbei wurden viele Unterschiede zu dem deutschen Schulsystem sowie der Lehrerausbildung verdeutlicht. Eine anschließende Stadtrallye vertiefte die Eindrücke des Gastgeberlandes, die Kultur und diente der Gruppenbildung und dem Teamgefüge.
Eindrücke aus der Privatschule „Split International School“ konnte Frau Zimmer in ihren Schulbesuchen sammeln. Die Split International School ist als IB World School anerkannt und folgt dem International Baccalaureate (IB)-Lehrplan, der international hohe Standards setzt und innovative, schülerzentrierte Methoden in den Vordergrund stellt. Die Hospitation ermöglichte Einblicke in ein internationales und multikulturelles Umfeld, das auf Diversität, Inklusion und die Förderung einer globalen Perspektive ausgerichtet ist. Die Schule schafft es, dass eine Gemeinschaft aus verschiedenen kulturellen Hintergründen gemeinsam lernt und wächst. Besonders interessant waren die Vergleiche mit dem Primary Years Programme (PYP). In diesem steht ein kindzentrierter, forschender Ansatz im Zentrum. Besonders gewinnbringend war der konstruktive Austausch mit den Lehrkräften des PYP und der enge Kontakt mit der offenenund herzlichen Art der Schüler*innen und aller Mitarbeiter*innen vor Ort.
Frau Riekena hatte die Möglichkeit die „Školalikovnihumjetnosti Split“ näher kennen-zulernen. Die „School for Fine Arts“ ist eine eigenständige weiterführende Schule, die sich auf bildende Künste spezialisiert hat. Sie richtet sich an Jugendliche ab etwa 14-15 Jahren und umfasst die Klassenstufen 9 bis 12. Obwohl Kunst den Schwerpunkt bildet, werden auch alle regulären Fächer wie Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften unterrichtet – mit dem besonderen Ansatz, diese Fächer nach Möglichkeit mit künstlerischen Aspekten zu verbinden. Die Hospitation ermöglichte Einblicke in ein kreativ-pädagogisches Umfeld, das künstlerische Talente fördert und Schüler*innen gezielt auf ein Kunststudium oder Berufe im kreativen Bereich vorbereitet. Sie erleben, wie Kunst als Ausdrucksmittel, als Kulturtechnik und als Methode des Weltverstehens vermittelt wird. Für die hospitierenden Lehrkräfte war der praktische Anteil in dieser Woche sehr hoch. Es wurden extra Workshops für die Kleingruppe angeboten, sodass sich die Lehrkräfte auch wieder wie Schüler*innen fühlten! Einige Projekte (Linoldruck, Tonarbeiten, Portraitzeichnungen) werden in Zukunft an unserer Schule im Kunst- und Werkunterricht umgesetzt.
Außerdem lernten die Kolleginnen an zwei Tagen den außerschulischen Lernort „Center of Excellence“ in Split kennen. An diesem Ort werden talentierte und begabte Kinder in den Kategorien Mathematik, Informatik, neue Technologien und Naturwissenschaften gefordert. Auch hier wurde praktisch in Workshops gearbeitet.
Alle gewonnen Eindrücke werden an das Kollegium der Finkenburgschule weitergetragen, präsentiert und das Programm Erasmus + vorgestellt. Die dabei gewonnen neuen Impulse für die Unterrichtspraxis, der internationale Austausch und Perspektivwechsel finden in einzelnen Aspekten bald Einzug in das Schulleben und das Schulprogramm der Finkenburgschule.


