Einblick ins Schreiben historischer Romane
Nachdem SchülerInnen der 11B den biographischen Roman „Alles, was wir wissen konnten“ der niederländischen Schriftstellerin und Bergener Stadtschreiberin Ariella Kornmehl gelesen hatten, besuchte diese nun am 4.11. die Heranwachsenden in der Caféteria des Albert-Schweitzer-Werkes in Hermannsburg, um sich mit ihnen über deren Leseerfahrungen auszutauschen. Frau Kornmehl beschreibt in dem Roman auf einfühlsame Weise die Geschichte einer jüdischen Familie von der Zeit des 2. Weltkrieges bis in unsere Zeit. Dabei erzählt sie von familiären Brüchen, Tabus und existentiellen menschlichen Erfahrungen über mehrere Generationen hinweg. Mit diesem Erzählwerk gelingt es der Autorin, die LeserInnen für ethische Fragen im gesellschaftlichen Kontext zu sensibilisieren. Was macht unsere Herkunft aus uns? Wie beeinflussen politisch-historische Ereignisse unsere Lebenswege? Zu diesen und vielen weiteren Fragen diskutierten die Jugendlichen und die Autorin in einer offenen Gesprächsatmosphäre. Besonders interessierten sich die SchülerInnen für das Spannungsfeld von Fiktion, Authentizität und Wahrheit, mit dem der Roman spielt. Die Autorin gab dabei immer wieder Insiderinfos aus dem Literaturbetrieb preis. Zuletzt forderte sie die Jugendlichen auf, selbst einmal ihre Eltern und Großeltern nach deren „Familiengeheimnissen“ zu fragen. Vielleicht wird einmal ebenfalls ein Roman daraus?
Nach der Veranstaltung zeigte sich Kornmehl beeindruckt von der genauen Textkenntnis der SchülerInnen und dem hohen Niveau des Gesprächs: „Zu Ihnen komme ich gerne wieder“, versprach sie. Demnächst bringt das Schlosstheater Celle ihren Roman auf die Bühne. Auf Wunsch der Jugendlichen soll ein Theaterbesuch dieser Aufführung stattfinden. Alle Beteiligten freuen sich schon auf das Wiedersehen im kommenden Jahr.