Projekttag gegen Cybermobbing
Studierende arbeiten mit Sechstklässlern
Eine Schattenseite der gesellschaftlichen Digitalisierung stellt das so genannte Cybermobbing dar. Dabei handelt es sich um das Beleidigen und Erniedrigen von Menschen mithilfe digitaler Werkzeuge wie social media oder Messengerdiensten. Da dieses Phänomen bereits bei Kindern auftritt und für die Opfer fatale Folgen haben kann, ist eine frühe Aufklärung und Sensibilisierung notwendig. Aus diesem Grund haben drei Studierende das Christian-Gymnasium Hermannsburg besucht und mit einer 6. Klasse einen Projekttag gestaltet.
„Laut Studien haben von 15 Kindern durchschnittlich vier bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht und eines davon hatte deshalb bereits Suizidgedanken“, sagt V. Schössow, die in Suderburg den Studiengang „Soziales Arbeiten“ absolviert und das Projekt zusammen mit ihren Kommilitoninnen M. Nippert und A.-K. Seidel geplant und durchgeführt hat. „Es handelt sich also um ein reales Problem mit schlimmen Folgen. Deshalb haben wir uns für dieses Thema entschieden, als wir im Rahmen unseres Studiums die Aufgabe bekommen haben, ein Projekt zu organisieren“, so Schössow weiter. Dankenswerter Weise habe die Schulleitung des Christian-Gymnasiums sofort zugesagt, als man um die Erlaubnis gebeten habe, das Projekt an der Schule durchzuführen.
„Der Dank ist ganz auf unserer Seite“, sagt das Schulleitungsmitglied D. Gerlach-Strzelski, der zusammen mit seiner Kollegin Y. Sander die Klasse 6 FL leitet, deren Schüler*innen an diesem Projekttag ihre eigenen Erfahrungen mit Cybermobbing mithilfe vielfältiger Methoden und auf kreative Weise reflektierten und Möglichkeiten kennenlernten, mit entsprechenden Situationen umzugehen und sich gegebenenfalls Hilfe zu suchen. „Auch durch die lange Zeit des Distanzlernens hat sich ein nicht unerheblicher Teil des Lebens vieler Kinder und Jugendlicher ins Digitale verlagert und Cybermobbing begünstigt“, so Gerlach-Strzelski, weshalb gerade jetzt eine intensive Auseinandersetzung damit wichtig sei. Insgesamt sei gerade in den digitalen Medien eine Verrohung der Sprache zu beobachten und daher sollte ein respektvollerer Umgang unmissverständlich eingefordert werden. Insofern habe man sich über die Anfrage zu dem Projekt sehr gefreut. „Auch in Zukunft möchten wir auf solche Kooperationen setzen, ab dem nächsten Schuljahr soll es zum Beispiel eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Studierenden der Leuphana-Universität geben, die sich an alle 7. Klassen richtet.“