“MINT for Girls” 2024
Im Mai hatten sechs Schülerinnen des Christian-Gymnasiums Hermannsburg die Gelegenheit, begleitet in Ausbildungen und Studiengänge im MINT-Bereich hineinzuschnuppern. Mit auf dem Programm standen auch je ein Tag an der Ostfalia in Suderburg und einer bei Baker Hughes in Celle
Die Schule ist vorbei – was nun? Sich für eine passende Ausbildung oder einen geeigneten Studiengang zu entscheiden ist keine leichte Aufgabe. Praktika und Hochschulinformationstage können bei der Wahl eine große Hilfe sein, wenn man sie richtig vor- und nachbereitet. Im Rahmen der BONI (Berufliche Orientierung Niedersachsen)-Maßnahme „MINT for Girls“ hatten sechs Schülerinnen des Christian-Gymnasiums Hermannsburg aus den Jahrgängen 10 und 11 nun die Gelegenheit, exemplarisch Ausbildungen und Studiengänge im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) näher kennenzulernen. Begleitet wurden sie dabei von der Referentin Frau Lahmann vom BNW (Bildungswerk in Niedersachsen), die den Workshop leitet, Frau Krause vom Arbeitsamt (links im Bild) und von der Lehrkraft Frau Bienert.
Am ersten Tag der insgesamt viertägigen Maßnahme ging es zunächst darum, welche Möglichkeiten zur Berufsorientierung es überhaupt gibt und wie man sich auch von zuhause aus schon informieren kann. Die Mädchen testeten und verglichen dazu verschiedenen Plattformen und Selbsteinschätzungstests im Internet. Anschließend bereiteten sie u.a. auch kurze Präsentationen zu den Zielen der beiden anschließend geplanten Exkursionen vor. Die Referentin Frau Lahmann half ihnen dabei, sich auf die beiden Praxistage vorzubereiten, z.B. in dem vorab schon gemeinsam Fragen an die vorort tätigen Personen und eigene Interessen, Vorstellungen und Wünsche gesammelt wurden.
So ausgerüstet ging es für die Schülerinnen dann Mitte Mai als Erstes zur Ostfalia in Suderburg. Dort erhielten sie erstmal einen Überblick über die dort angebotenen Studiengänge und die jeweiligen Voraussetzungen und Möglichkeiten, konnten aber auch generelle Fragen zum Thema „Studium“ im Allgemeinen stellen.
Bei der anschließenden Führung über den Campus konnten die Schülerinnen modernste Lehrmethoden gleich selbst ausprobieren: Mithilfe von VR-Brillen tauchten sie in eine extra für den Lehrbetrieb modellierte 3D-Welt ein. Die Technik macht dabei dann sichtbar, was normalerweise verborgen bleibt – so konnten die Schülerinnen in virtuellen Häusern Fehler im Stahlbeton finden oder sich auf die Suche nach Wärmelecks begeben. Neben dem Bauingenieurswesen bietet die Hochschule aber auch eine Reihe weiterer Studiengänge an, z.B. Wasser- und Bodenmanagement. Was sich dahinter u.a. genauer verbirgt erfuhren die Teilnehmerinnen dann an der nächsten Station im Labor, bei der sie in einem Modellversuch mit Tee systematisch untersuchten, wie mithilfe von Aktivkohle aus Abwasser wieder Trinkwasser gewonnen werden kann.
Zum Schluss gab es dann nochmal die Gelegenheit, sich mit einer ehemaligen Studentin auszutauschen, die inzwischen selbst an der Hochschule tätig ist und alle Fragen rund um das Thema „Studium“ loszuwerden. Und positive Erlebnisberichte zeigen Wirkung: „Ich wusste vorher nicht, was sich hinter einem Studium genau verbirgt, aber jetzt glaube ich, dass ich auf jeden Fall studieren möchte.“, resümierte eine der Teilnehmerinnen.
Der nächste Praxistag führte die Teilnehmerinnen dann zu Baker Hughes nach Celle. Am Anfang stand ein Rundgang durch den Standort an, bei dem die Teilnehmerinnen einigen Angestellten bei ihren jeweiligen Arbeiten über die Schulter schauen konnten. Anschließend durften die Schülerinnen dann auch nochmal selbst „Hand anlegen“. Gemeinsam mit Auszubildenden des Betriebs wurde ein kleines Projekt in der Metallverarbeitung umgesetzt und eine eigene Schaltung gelötet. Währenddessen gab es viel Gelegenheit, sich auch im Einzelgespräch auszutauschen und konkrete Fragen zu den jeweiligen Ausbildungen und Werdegängen zu stellen.
Am Nachbereitungstag wurden die Erlebnisse dann noch einmal gemeinsam reflektiert. Die Schülerinnen konnten für sich zusammenfassen, was sich für sie nach den zwei Besuchen verändert hatte und ob sie sich nun eher für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden würden.
Besonders positiv bewerteten die Schülerinnen in der Feedbackrunde am Schluss die vielen tollen Gespräche auf Augenhöhe und die Begeisterung, mit der alle Personen, denen sie im Laufe der vier Tage begegnet waren, ihre jeweiligen Tätigkeiten vorgestellt hatten. „Es war auch toll, dass wir so viel selbst ausprobieren konnten und im Betrieb auch Bereiche erkunden durften, in die man sonst nicht so einfach hinein kommt.“, sagte eine der Schülerinnen.