Bericht über Erinnerungskultur
Am Mittwoch, den18.12.2024, besuchten Katrin und Malcolm Chamberlain unseren Geschichtskurs 12. Zuerst berichteten sie uns von den kontroversen Diskussionen um die Faßberger „Nazi-Glocke“. Diese Diskussion stieß mit ihnen eine Gruppe von 10 Personen im Jahr 2017 an. Die Personen waren auf die Kirchenglocken aufmerksam geworden, nachdem in der Pfalz und an der Weser einige Kirchenglocken mit Nazi-Symbolen gefunden wurden. Daraufhin forderte die Landeskirche die Kirchengemeinden auf, in ihren Kirchen und an den Glocken nach solchen Symbolen zu suchen. Die Faßberger Kirche war 1938 gegründet worden, sie diente sowohl Katholiken wie Evangelischen als eine gemeinsame Kirche und war damit reichsweit die einzige Simultankirche. In ihr waren an der Glocke ebenfalls Nazi-Symbole angebracht, was viele Faßberger erst 2017 erfuhren. Einige Nazi-Überreste in der Kirche waren schon vorher mittels Zerkratzen unkenntlich gemacht worden. Chamberlains brachten uns auch einiges an Anschauungsmaterial mit, um uns ihren Kampf für das Abnehmen der Glocke zu veranschaulichen. Denn dieser erstreckte sich länger als erwartet, da sich wenige Personen im Kirchenvorstand fanden, die ihre Position teilten. Viele fanden es unnötig und zu kostenintensiv, diese Glock abzunehmen und eine neue anzufertigen. Nach langer Zeit und durch Moderatoren der Landeskirche erreichte die Gruppe, dass die Glocke abgenommen und eine neue gegossen wurde.
Herr Chamberlain berichtete uns auch über seine Zeit im britischen Militär und die britische Erinnerungskultur. Dabei stellte er uns die Poppies vor, das sind kleine künstliche Klatschmohn-Anstecker, die an die Todesopfer der beiden Weltkriege, hauptsächlich an die des Ersten Weltkrieges, erinnern. Der britische Remembrance-Day wird auch als Poppie-Day bezeichnet. Dieser Erinnerungstag findet immer am Sonntag statt, der dem 11.11, am nächsten liegt. Der 11.11. ist der Tag, an dem 1918 der 1. Weltkrieg endete, dieser ist in der englischen Erinnerungskultur der wichtigste Erinnerungstag.
Josefine W., Jg.12