Amerikas Aufruf gegen den Rassismus

„Black Lives Matter“ – übersetzt Schwarzes Leben zählt. Diesen Aufruf hörte man in den vergangenen Monaten in sämtlichen Städten auf der Welt. Nach dem Tod von Afroamerikaner George Floyd, welcher von einem Polizisten gewaltvoll getötet wurde, gehen tausende Menschen weltweit auf die Straßen um zu Protestieren. Von Jana D.

Minneapolis, Mai 2020. George Perry Floyd kauft sich in einem Lebensmittelgeschäft eine Packung Zigaretten. Der Kassierer verdächtigt Floyd mit Falschgeld gezahlt zu haben, folgt ihm daraufhin zu seinem PKW und fordert ihn auf, die Zigaretten wieder zurückzugeben. Floyd weigert sich aber. Daraufhin rufen die Mitarbeiter die Polizei.

Vergehen der Polizei gegenüber Floyd

Sie fordern ihn auf, aus seinem Wagen zu steigen doch Floyd sieht nicht ein, dass er irgendetwas falsch gemacht hat. Die Polizisten richten eine Waffe auf ihn woraufhin er den Anweisungen Folge leistet. Er wird aus dem Wagen gezerrt und auf dem Boden fixiert. Floyd gibt auf Nachfrage zu, unter Drogeneinfluss zu stehen. Er fängt an aus dem Mund zu bluten und weint. Er wiederholt mehrmals, dass er nicht atmen könne und dass er sterbe, wenn die Polizisten ihm nicht Luft holen ließe. Um 20.25 verlor er das Bewusstsein und starb vor Ort.

Black Lives Matter

Dieser Vorfall öffnete vielen Amerikanern und Menschen auf der ganzen Welt die Augen. Vor allem da dies kein Einzelfall war. Seit 2012 steht der Verdacht im Raum, dass dunkelhäutige Amerikaner von Polizisten getötet wurden, ohne dafür einen richtigen Grund zu haben. Demonstrationen von Black Lives Matter unter dem Motto „I cant breath“ in vielen Städten bringen Menschen aus allen sozialen Schichten zusammen um gegen Diskriminierung und Polizeibrutalität gegenüber Andersfarbigen zu protestieren. Die Bewegung Black Lives Matter entstand schon 2013 nach dem Freispruch von George Zimmermann, welcher einen 17-Jährigen schwarzen Jungen erschossen hatte. Die Gründerinnen Alica Garza, Patrisse Cullors und Opal Tometi konnten die Tatsache, dass der Mörder eines unschuldigen Jungen davonkam, nicht hinnehmen und verbreiteten auf vielen sozialen Plattformen den Hashtag BlackLivesMatter um darauf aufmerksam zu machen. Über die sozialen Netzwerke kann sich jeder zu dem Thema äußern und aktiv am Geschehen mitwirken.

Weitere Beispiele/ Akkumulation

Nach weiteren Toten wie Ernest Satterwhite, einem 68-Jährigen Mann, der vor einer Polizeikontrolle floh und daraufhin erschossen wurde, John Crawford, ein 22-Jähiger Mann der erschossen wurde, nur weil er eine Waffe kaufen wollte, Michael Brown, ein 18-Jähriger Mann, der nach dem Diebstahl von Zigaretten erschossen wurde, Tamir Rice, welcher mit erst 12 Jahren für das Spielen mit einer Spielzeugwaffe erschossen wurde oder Freddie Grey, ein 25-Jähriger Mann, der nach seiner Festnahme während des Transports im Streifenwagen tödliche Verletzungen erlitt, brachte der Tod von George Perry Floyd das Fass zum Überlaufen.

Reaktionen

Sängerin Beyonce äußerte sich auf ihrem Instagram Profil zu seinem Tod und hält fest, dass das Töten ihres Volkes ein zu großes und schreckliches Ausmaß angenommen habe. Die ganze Welt fordert nur eins, Gerechtigkeit. Demonstrationen begannen auszuarten und plötzlich hieß es: Demonstranten gegen Polizei. Tränengas und Schlagstöcke kamen zum Einsatz gegen die, die friedlich protestieren. Die Demonstrierenden schlugen in Form von angezündeten Gebäuden, Plünderung von Geschäften oder Provokation zurück. Die Lage spitzt sich vor allem in Minneapolis zu und ist bis heute in ganz Amerika heikel.

Kritik und Befürworter

Manche Kritiker reagieren auf „Black Lives Matter“ mit dem Spruch „All Lives Matter“, was so viel wie alle Leben zählen bedeutet. Mackemore und Ryan Lewis reagieren auf diese Aussage in ihrem Song White Privilege mit einem Satz, der lautet: „if there’s a subdivision and a house is on fire … the fire department wouldn’t show up and put water on all the houses because all houses matter, they would show up and turn on their water on the house that was burning because that’s the house that needs help the most” was auf Deutsch “wenn in einer Wohnsiedlung ein Haus brennt, würde die Feuerwehr nicht alle Häuser mit Wasser löschen, weil alle Häuser zählen. Sie würde ihr Löschwasser auf das Haus richten, das brennt, denn das ist das Haus, das die Hilfe am meisten benötigt“ bedeutet. Schwarzes Leben muss erst genauso viel wert wie jedes andere sein, bevor jedes Leben zählen kann.

Insgesamt spitzt sich die Lage in Amerika immer weiter zu und übt Druck auf die ganze Bevölkerung dort aus. Jetzt ist nur abzuwarten was als Nächstes passieren wird. Die ganze Welt schaut gespannt auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

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1 Antwort zu Amerikas Aufruf gegen den Rassismus

  1. Jannis sagt:

    Ich finde gut, dass du das Thema aufgreifst, denn wenn man liest wie viele Dunkelhäutigen schon ohne Grund sterben mussten, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben ist es schon sehr erschreckend. Man muss bedenken wir leben im 21 Jahrhundert und da sollte man jeden gleich behandel, egal die Person andersfarbig ist oder…

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