Die wundersame Welt der Videospiele

Heutzutage „zocken“ viele Kinder Videospiele. Ob auf PC, Konsole oder Smartphone, noch nie waren sie so beliebt. Doch woran liegt das? Von Niklas W.

In fast jedem Kinderzimmer sind sie zu finden – Videospiele. Ob Super Mario auf dem Nintendo, Tetris auf dem Gameboy oder Fifa auf der Playstation bzw. X-Box, fast jeder hat als Kind mal ein Videospiel gespielt. Heutzutage verdienen Leute sogar ihr Geld mit dem bloßen Spielen. Doch was macht Videospiele so besonders?

Geld durch „Zocken“ – Geht das wirklich?

Ob auf dem Computer oder an der Konsole, es ist zum einen die Vielfalt der Spiele. Man kann heutzutage eigentlich jedes erdenkliche Szenario in einem Videospiel simulieren. Von Weltraumschlachten gegen böse Killeraliens über sehr reale Sportsimulationen bis zu filmreifen Adventurespielen bei denen man schon mal mitfiebert. Für jeden ist was dabei. Da verwundert es nicht, dass nicht wenige mit Videospielen ein gutes Geschäft machen: Entweder durch Streaming bzw. YouTube Videos oder insgesamt durch E-Sport lässt sich heutzutage viel Geld verdienen. So gibt es schon Weltmeisterschaften um mehrere Millionen Dollar, bei denen die besten Spieler der Welt gegeneinander antreten. Diese Turniere werden dann auch live im Internet übertragen und von vielen Kindern und Jugendlichen angesehen. Aber nicht nur durch solche Turniere kann man mit „Gamen“ Geld verdienen. Auch das Streaming auf Plattformen wie YouTube oder Twitch sowie das Hochladen von Videos ist ein Beruf, bei dem man schon viel Geld verdient.

Abertausend verschiedene Spiele für jeden Geschmack

Diese Streamer oder YouTuber suchen einfach Spiele aus, die ihnen gefallen und machen Videos oder streamen diese. Dabei fällt die Auswahl aber oft sehr schwer, da die verschiedenen Spielehersteller versuchen, das bestmöglichste Spiel für ein bestimmtes Genre zu entwickeln. Das ist aber sehr schwer, da mit den Jahren die Ansprüche an die neuen Videospiele immer höher werden. So muss ein Spiel heute nicht einfach nur Spaß machen sondern auch Content, also Inhalt, für mehrere Stunden bieten. Außerdem sollte die Grafik gut aussehen und es sollten keine Bugs, das sind kleine technische Fehler, wie zum Beispiel einfache Grafikfehler oder eine Mission, die nicht richtig funktioniert, geben, weil diese den Spielspaß drastisch senken. Dazu sollten die verschiedenen Spiele auch Einzelheiten einhalten, die sie besonders machen. Zum Beispiel sollte man bei einem Open World Spiel – wie der Name schon sagt – eine große, offene und frei begehbare Welt haben und nicht nur an eine einzige Story gebunden sein, sondern auch durch kleine Nebenaufgaben viel erleben. Bei Multiplayer-Spielen dagegen, also Spiele bei denen man online gegen andere Online-Gegner spielt, wie der Shooter Call of Duty, sollten die Plätze, auf denen man spielt sehr klein gehalten sein, damit man nicht lange auf den ersten Gegner warten muss. Zum Ende hin muss noch gesagt werden, dass die zwei größten Konsolenhersteller, das sind Microsoft und Sony, zum Ende dieses Jahres hin nun die fünfte Version ihrer Konsolen auf den Markt bringen. Sony mit der Playstation 5 und Microsoft mit der X-Box Series S und Series X. Man darf also schon gespannt sein, was diese neue Konsolengeneration zu bieten hat.

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Von der Kaulquappe zum Frosch

Die DLRG
In diesem Bericht wird ein spannendes Thema angesprochen: Menschen trainieren, um anderen Menschen das Leben zu retten und in der Not zu helfen. Von Katja W.

Im Gymnasium Damme haben viele Schüler verschiedene Hobbys und Interessen. Auch im zehnten Jahrgang gibt es interessante Freizeitaktivitäten, die die Schüler ausüben. Einige von ihnen sind bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) tätig, z.B. in der Ortsgruppe Holdorf. Hier gibt es vier verschiedene Gruppen. In der ersten Gruppe sind die jüngsten und in der vierten die ältesten Mitglieder. Diese haben von Gruppe zu Gruppe unterschiedliche Trainingseinheiten. Die finden immer freitags statt. Jedoch wurde das Training Aufgrund des Coronavirus und eines Rohrbruchs in der Schwimmhalle erstmals abgesagt.

Aller Anfang ist schwer

Jeder ist eingeladen bei der DLRG einzutreten, ganz egal welches Alter. Sobald man das Schwimmabzeichen „Seepferdchen“ besitzt, kann mitgemacht werden. Wobei man bei der DLRG weitere Abzeichen erlangen kann (Bronze, Silber, Gold etc.). Zudem ist in der ersten Gruppe das Training zwar nicht so intensiv, wie beispielsweise in der vierten Gruppe, aber es ist für die Schwimmanfänger kräfteraubend. Nachdem eine bestimmte Anzahl an Bahnen geschwommen wurde, werden in der ersten Gruppe Spiele gespielt oder kleine Übungen gemacht. Diese Übungen werden von Gruppe zu Gruppe intensiver. Aber der Spaß wird den Mitgliedern nicht genommen. Zum Beispiel werden Trainer, wenn sie Geburtstag haben, ins Wasser geschubst.

Die Trainer

Außerdem werden die meisten Schwimmer, wenn sie die vierte Gruppe erreicht haben Trainer. Zusammengefasst muss man sich vorstellen, dass eine Kaulquappe zum Frosch heranwächst. Meistens betritt man die erste Gruppe und ist Anfänger bis man später Trainer wird (je nach Wunsch oder Interesse) und den Anfängern das Schwimmen beibringt.

Der Einsatz beim Wachdienst inklusive spannende Zusatzinformationen

Abgesehen von der Möglichkeit, als Trainer zu arbeiten, kann man auch beim Wachdienst mitmachen. Man kann beispielsweise beim Heidesee im Sommer beim Wachdienst dabei sein, sobald man das Deutsche Rettungsschwimm-Abzeichen Bronze erlangt hat. Viele fragen sich, warum so viele Jugendliche ihre Freizeit bei der DLRG verbringen. Einerseits lernt man dort viele neue Leute kennen und kann Kontakte, sowie Freundschaften knüpfen. Auch erlernt man viele weitere Dinge, die gewöhnlicherweise nicht im Schwimmtraining beigebracht werden (wie Funken, Boot fahren, oder auch die Pflege der Materialien). Andererseits hilft man Leuten in Not. Beim Wachdienst ist beispielsweise immer etwas los. Von Personen mit einer kleinen Wunde bis hin zu Personen, die gerade am Ertrinken sind und aus dem Wasser gezogen werden müssen – das Spektrum ist breit. Hinzu kommt, dass die Mitglieder kontinuierlich ihre Schwimmfähigkeiten verbessern. Des Weiteren kann man, sobald man volljährig ist, in das Schnell-Einsatz-Team (SEG) eintreten, dort wird über einen Funkmeldeempfänger (Melder) alarmiert, falls es einen Notruf für die Wasserrettung gibt. Hier unterscheidet man in verschiedene Spezialisierungen (z.B. Einsatztaucher, Bootsführer, Strömungsretter). Die DLRG ist sehr vielfältig und deckt auch den Katastrophenschutz (Kat-Schutz) ab, um auch bei Gewässerverschmutzung zu helfen. Im Falle eines Einsatzes ist es sehr wichtig, dass alles reibungslos funktioniert, dazu ist eine voll funktionsfähige Ausrüstung die Voraussetzung. Dies ist leider in Holdorf nicht mehr ganz der Fall, da das Motorrettungsboot (MRB) Wassereinbruch und einen alten Motor besitzt. Deswegen ruft die DLRG Holdorf zum Abstimmen bei dem LzO Vereinsvoting auf. Vielleicht fragt man sich jetzt, warum dies nicht bezahlbar ist, das liegt daran, dass die DLRG sich lediglich aus Spenden finanziert und somit die Mithilfe von Außenstehenden benötigt.

Freude an der DLRG

Im Endeffekt erzielt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft positive Eigenschaften. Nicht nur, dass Kinder und Jugendliche sich damit etwas Gutes tun, indem sie Sport betreiben, auch viele Menschen wurden gerettet und vor dem Tod bewahrt.
https://holdorf.dlrg.de/

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Von Taxis, Rampen und Masken

Alltag eines Inklusionsschülers in Zeiten von Corona

In Zeiten von Corona muss jeder seinen Alltag umstellen. Selbstverständlich auch in der Schule. Doch wie kann ein behinderter Schüler den Schulalltag meistern, ohne sich selbst zu gefährden? von Jan K.

Montag. Die erste „richtige“ Schulwoche nach einer langen Zeit des Homeschoolings und den Sommerferien beginnt. Vorfreude habe ich zuvor gespürt, aber auch eine gewisse Unsicherheit. Wie ist es um den Infektionsschutz bestellt? Wird man genug Rücksicht auf mich, den Risikopatienten, nehmen? Wie werden die Mitschüler auf mich reagieren? Fragen über Fragen. Teilweise habe ich diese schon mit meinem Klassenlehrer per Mail und an den ersten beiden Schultagen klären können. Im Klassenzimmer darf ich ganz hinten sitzen, um Abstand von meinen Mitschülern halten zu können. Auch die mittlerweile obligatorische Maske habe ich stets griffbereit. Alles andere lässt sich nach Bedarf regeln. Vorbereitung und Kommunikation mit den (sehr entgegenkommenden) Lehrkräften sind die für mich wichtigsten Voraussetzungen. Der Schulalltag kann also kommen.

Ein etwas anderer Schüler

Um 5:50 Uhr klingelt der Wecker. Schlaftrunken greife ich nach meinem Rollstuhl. Der ist für mich unverzichtbar, um meinen Alltag bewältigen zu können. Nach offiziellen Maßstäben gelte ich als schwerbehindert. Diese Behinderung erschwert mir das Stehen und Gehen massiv, Beinbewegungen sind für mich sehr anstrengend. Deshalb greife ich in meinem gesamten Alltag auf Hilfsmittel zurück, die mir helfen sollen, als ganz normaler Jugendlicher zu leben. Und zu einem normalen Leben gehört selbstverständlich auch der Besuch einer Schule. In meinem Fall heißt diese Schule Gymnasium Damme.

Inklusion: Was ist das?

Dort gelte ich als sogenannter Inklusionsschüler. Inklusion bezeichnet das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht behinderten Schülern. Das ist nicht immer einfach für alle Beteiligten. Der Schulalltag beschert beiden Seiten viele Herausforderungen. Jeder muss Rücksicht auf den anderen nehmen. Besonders in Zeiten von Corona.

Das Abenteuer beginnt

Um 7:15 Uhr verlasse ich das Haus. Der Taxifahrer, ebenfalls maskiert, erwartet mich schon. Ein paar freundliche Worte zur Begrüßung, dann steige ich hinten ein. Obwohl es mir aufgrund der Enge etwas Mühe macht. Doch der Sicherheitsabstand muss auch hier eingehalten werden. Da ich als Risikopatient gelte, versucht mein Umfeld, mich bestmöglich vor einer Infektion zu schützen. Nachdem der Rollstuhl fachmännisch verstaut ist, geht es los.

Ein (un)sportlicher Auftakt

In der ersten Doppelstunde habe ich Sportunterricht. Also lasse ich mich zur Sporthalle fahren. Dort werde ich schon von meiner Integrationshelferin erwartet. Sie gehört für mich zu den wichtigsten Standbeinen im Schulalltag. Wann immer Ausflüge, komplizierte Raumwechsel und andere Probleme im Schulalltag auftreten, steht sie mir zur Seite und unterstützt mich nach Kräften. Gemeinsam betreten wir die Sporthalle.

Kommunikation: Das Lebenselixier der Inklusion

Nachdem ich meine Kabine verlassen habe, drücke ich der Sportlehrerin eine Entschuldigung in die Hand. Ich bin von den meisten Aktivitäten befreit, um den Abstand einhalten zu können. Außerdem soll ich möglichst wenige Gegenstände, die von mehreren Leuten genutzt werden, anfassen. Dazu gehören auch Bälle und andere Sportutensilien. Eigentlich bin ich verpflichtet, so gut es geht im Sportunterricht mitzumachen. Schließlich muss auch ich dazu beitragen, gleichberechtigt mit meinen Mitschülern zu sein. Inklusion verlangt den Einsatz aller. Wir einigen uns also auf eine mündliche Ersatzleistung. Ich nutze die „freie“ Zeit in der Stunde, um mich mit zwei ebenfalls entschuldigten Mitschülern zu unterhalten. Sie beide nehmen aufgrund kleinerer Verletzungen nicht am Unterricht teil. Auf ihre Nachfrage erkläre ich ihnen, warum ich zur Risikogruppe gehöre. Beide hören interessiert zu. Auch Kommunikation ist ein wichtiges Standbein der Inklusion.

Im Unterricht

Durch diesen Zeitvertreib ist die Sportstunde schnell vorbei. Das Hauptgebäude des Gymnasiums lässt sich bequem über eine Rampe betreten. Die Pause verbringe ich in meinem Klassenraum, um große Schüleransammlungen zu meiden. Ich fühle mich abgeschottet, weiß aber, dass es der Gesundheit dient. Es folgt das Fach Politik. Ich freue mich. Anders als in Sport kann ich hier sehr gut mit der Gruppe mithalten. Ein Stück Normalität im momentan so besonderen Schulalltag. Dennoch halte ich auch hier akribisch Abstand, indem ich ganz hinten im Raum bleibe.

Zu guter Letzt

Chemieunterricht. Der letzte Punkt der Tagesordnung. Wir wechseln in die Fachräume des Hauptschulgebäudes. Mit dem Rollstuhl zwar aufwändig, aber dennoch nötig. Drinnen angekommen, verbringe ich den restlichen Schultag mit komplizierten Formeln und den zugehörigen Reaktionen. Mir brummt der Schädel, als die Schulglocke läutet. Endlich frei! Auf dem Heimweg denke ich über den soeben vergangenen Tag nach. Alles ist gut gelaufen. In diesen Momenten bin ich wirklich dankbar, dass ich das Gymnasium Damme besuchen darf. Inklusion ist zwar kein Selbstläufer, aber sie kann durch Engagement beider Seiten vorangetrieben werden. Deswegen bin ich den Menschen dankbar, die mir helfen.

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Auslandsjahr- Mehr als nur eine Erfahrung fürs Leben

Für eine begrenzte Zeit in ein anderes Leben eintauchen; den American-Way-of-Life kennenlernen, in Toronto Kontakte knüpfen oder die traditionellen Feste in Spanien direkt vor der Haustür erleben. Ein Auslandsjahr hat verschiedene Facetten. Daher entschieden sich laut einer Studie von weltweiser.de im Schuljahr 2017/2018 15.900 Schüler/innen für mindestens drei Monate, eine Schule im Ausland zu besuchen. Meist sind es Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die während ihrer Schulzeit „abroad“ gehen und im ausgewählten Gastland bei einer Gastfamilie wohnen, sowie dort zur Schule gehen. Von Isabella H.

Gibt es Nachteile?

Ein solches High-School-Year trifft jedoch besonders häufig bei den Eltern der Austauschschüler auf keine große Begeisterung. Der Aufenthalt wird als sehr kostspielig und nicht von allen als sinnvoll angesehen.

Kein Wunder: Die meisten Angebote (z.B. für einen zehnmonatigen Aufenthalt in den USA) starten bei 9.000 Euro. Nach oben gibt es keine Grenze. Oft kann durch einen Aufpreis auch eine Wunschregion oder ein beliebiger Staat gewählt werden. Dabei kosten Staaten wie Kalifornien, Hawaii und Florida deutlich mehr als welche, die im Mid-West liegen. Tatsächlich gibt es zwischen den Angeboten eines fünfmonatigen und eines zehnmonatigen

Aufenthalts preislich keinen großen Unterschied. Zusätzlich sorgen sich die Erziehungsberichtigen um den Sicherheitsaspekt im Gastland. Diese Sorge wird manchmal verstärkt, wenn dort Waffen erlaubt sind. Besonders, wenn sie selbst noch nie dieses Land besucht haben, kann es ihnen befremdlich vorkommen. Bei der aktuellen zeitlichen Organisation der gymnasialen Schulzeit (G9) bietet es sich besonders an, einen Auslandslandsaufenthalt in der elften Klasse zu absolvieren. Danach, wenn es auf die zwölfte Klasse zugeht und die Kursphase beginnt, könnten allerdings Probleme beim Wiederholen des Stoffes des vergangenen Schuljahrs auftreten, da in den Gastländern nicht derselbe Lehrplan wie zuhause vorliegt.
Auch die Distanz zum gewohnten Umfeld kann für die Schüler zum Nachteil eines Auslandsjahrs werden. Nicht selten, nachdem die Aufregung der ersten paar Tage verschwunden ist, macht sich das Heimweh bemerkbar. Auf der neuen Schule lauter neuer Gesichter zu sehen und noch keinen von den Mitschülern zu kennen, stellt jedermann vor eine große Herausforderung. Und plötzlich das Abendessen nicht mit seiner eigenen Familie, sondern mit der Gastfamilie einzunehmen, wirkt befremdlich. Dazu kann es im Auslandsjahr immer wieder Phasen geben, in welchen man einen Kulturschock erlebt.

Welche Vorteile bietet der Aufenthalt?

Allerdings bringt ein High-School-Year auch einige unübersehbare Vorteile mit sich.  Die Austauschschüler verbessern ihre Sprachkenntnisse enorm. Durch das tägliche Lesen, Reden, Schreiben und Hören der Fremdsprache werden neue Vokabeln sowie Grammatikstrukturen beinahe unbewusst gelernt und die eigene Aussprache perfektioniert. Zurück daheim können sie ohne Bedenken einen Englischleistungskurs für ihr Abitur wählen und auch in der Berufswelt tun sich mit den neuen Erkenntnissen neue Türen auf. Doch nicht nur durch gute Fremdsprachenkenntnisse werden die Berufschancen verbessert, sondern auch durch soziale und interkulturelle Kompetenzen. Durch das Kennenlernen und offene Begegnen fremder Kulturen und das Knüpfen neuer Kontakte wird der Horizont erweitert und soziale Schlüsselkompetenzen, wie zum Beispiel Weltoffenheit, Toleranz und Flexibilität, erworben. Außerdem wird die Persönlichkeit der Austauschschüler geformt und gestärkt. Da sie ohne ihre Eltern in einem fremden Land in einer Gastfamilie leben und sie bei Problemen auf sich allein gestellt sind, wird ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit gestärkt. Somit entwickeln sie sich weiter und sammeln einmalige Erfahrungen. Von diesen außergewöhnlichen Eindrücken werden die „Exchange-Students“ auch in Zukunft profitieren.

Fazit

Aufgrund der oben genannten Argumente bin ich der Meinung, dass ein Auslandsjahr eine einmalige Chance ist, seine Fremdsprachenkenntnisse und anderweitige Kompetenzen zu verbessern und prägende Erfahrungen zu sammeln. Besonders im Zeitalter der Globalisierung sind solche Eigenschaften unentbehrlich. Da die Kostenfrage allerdings schwer wiegt, sollten deutlich mehr Auslandsaufenthalte ermöglicht werden. Dies kann durch eine höhere Anzahl an Stipendien entstehen oder durch mehr Partnerschulen mit breiter gefächertem Austauschprogramm.

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Der hohe Preis der billigen Kleidung

Eine der grausamsten Branchen überhaupt, die Kleiderindustrie. Die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, der Horror! Selbst Hilferufe der Näher und Näherinne sind in einigen Etiketten von Kleidung der Billigmarke Primark eingenäht worden. Dennoch kaufen Millionen von Menschen ihre Kleidung dort, ohne überhaupt zu hinterfragen, wie schwer es die Näher und Näherinnen der billigen Kleidung eigentlich haben. Von Ida B.

Ein Top für unter 5 Euro und eine Hose für 10 Euro. In Klamottenläden wie Primark ganz normale Preise. Aber wie kann es überhaupt zu derart niedrigen Preisen kommen? Welche Folgen hat diese Art von Kleiderproduktion? Und vor allem, unter welchen Umständen müssen die Näher und Näherrinnen arbeiten?

Große Beliebtheit von Marken wie Primark

Zuerst einmal lässt sich feststellen, Preise wie die bei Primark locken viele, oftmals junge Kunden an. Die allermeisten Jugendlichen haben bestimmt schon mal das ein oder andere günstige Teil bei Primark oder anderen großen Billigmarken wie H&M gekauft. Überfüllte Gänge, eine laute Lärmkulisse, Kleidungsstücke teilweise auf dem Boden verstreut, und trotzdem, Billigmarken wie Primark laufen. Wirft man einen kurzen Blick ins Etikett, lassen sich auch die extrem niedrigen Preise schnell erklären. In Ländern wie Bangladesch, der Türkei oder China kann Kleidung für sehr geringen Kostenaufwand schnell produziert werden. Wobei der enorme Umsatz, den Firmen wie Primark macht, leider fast komplett an die Firmen geht. Nur ein sehr geringer Teil geht an die Näher und Näherinnen. Leider wissen viele nicht, was für eine grausame Industrie sie beim Kauf in solchen Läden unterstützen.

Grausame Arbeitsbedingungen

Die Näher und Näherinnen arbeiten oft 6 Tage die Woche, von morgens bis abends und wer seine Arbeit nicht schafft, macht unbezahlte Überstunden. Und das für einen viel zu geringen Lohn, als dass man davon leben könnte. Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass die Arbeitsbedingungen auf keinen Fall angemessen sind, es gibt keine Klimaanlagen und auch die Fabriken sind oftmals einsturzgefährdet. Denn auch Primark hatte in der 2013 eingestürzten Fabrik in Bangladesch Kleidung produzieren lassen. Mehr als 1100 Billigarbeiter wurden hier unter dem einstürzenden Gebäude begraben. 2014 dann ein weiterer Skandal, eine Kundin aus Nordirland hatte in ihrer Hose einen eingenähten Zettel gefunden, auf dem der Schreiber sich auf asiatischen Schriftzeichen beklagt, er müsse wie ein Ochse arbeiten und das Essen wäre ungenießbar. Ebenfalls sind Hilferufe wie SOS zu erkennen. Doch dies scheint kein Einzelfall zu sein, weitere Kunden berichten, solche hilfesuchenden Botschaften in den Etiketten der Kleidung gefunden zu haben. In einem Kleid von einer weiteren Kundin wurde beispielsweise die Aufschrift: „degrading sweatshop conditions“ („erniedrigende Bedingungen im Ausbeuterbetrieb“) gefunden. Primark äußerte sich zu diesen Vorwürfen und gab bekannt, sie würden diese Fälle nachverfolgen. Viel mehr passierte allerdings nicht.

Nicht nur Primark ist betroffen

Wie man unschwer erkennen kann, sind die Arbeitsbedingungen, unter denen die Näher und Näherinnen arbeiten, katastrophal. Doch nicht nur Billigmarken, wie Primark, SHEIN oder h&m produzieren in solchen Fabriken. Auch teurere Marken, wie beispielweise Nike oder Adidas produzieren ihre Kleidung in Ländern wie Bangladesch oder China.  Man sieht also, auch die vermeintlich hochwertigere Kleidung, wird manchmal unter genauso schlimmen Arbeitsbedingungen in teilweise denselben Fabriken, wie Primark Kleidung genäht.

Folgen einer solchen Industrie

Die billigen Preise bei Primark und anderen billig Marken führen auch zu einem viel höheren Konsum von Kleidung. Die Menschen kaufen also tendenziell mehr Kleidung, als sie eigentlich benötigen. Auch für das Klima und die Umwelt ist unsere Kleiderindustrie nicht vorteilhaft. Durch die langen Transportwege, meist durch große Containerschiffe oder Flugzeuge, wird die Umwelt extrem belastet. Wer wirklich mit gutem Gewissen Kleidung kaufen will, sollte Fair Trade kaufen. Jedoch können sich viele die teureren Produkte nicht leisten und entscheiden sich dann für die deutlich billigere Kleidung von Marken wie Primark.
Insgesamt wird deutlich, dass die Kleidungsindustrie dringend einige Veränderungen braucht. Den Arbeitern in den Fabriken geht es ganz offensichtlich schlecht. Wer diese Industrie nicht unterstützen will, sollte Fair Trade kaufen, was allerdings viel mehr kostet. Ein weiterer guter Ansatz ist auch, seine alten Klamotten weiterzugeben oder zu spenden, oder second hand seine Kleidung zu kaufen. Aber das wichtigste, was jeder beim Kauf neuer Kleidung tun sollte, ist, sich zu fragen: Ist es mir das wirklich wert?

Quellen:

https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/billigmode-warum-primark-kein-skandal-schadet/11316498.html

https://www.focus.de/kultur/mode/handel-primark-hilferuf-etikett-hilferufe-von-primark-arbeitern-in-kleidung-eingenaeht_id_3947118.html

https://www.focus.de/panorama/welt/colchester-in-grossbritannien-neuer-skandal-um-primark-kunde-findet-offenbar-menschlichen-knochen-in-socke_id_10235619.html#

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/bangladesch-30-euro-lohn-im-monat/7440658-2.html

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Frankreichaustausch

l’échange franco-allemande –                   ein Rückblick aus 2019

Alle Jahre wieder – doch dieses Jahr leider nicht… da der Austausch 2020 nicht stattfinden konnte, blicken wir einfach auf 2019 zurück. Eine Woche voller Höhen und Tiefen, die wir bestimmt nicht so schnell vergessen werden, liegt hinter uns. Doch neben den tollen Erlebnissen mit den Gästen gab es auch viel Merkwürdiges…             von Antonia S.

Nun ist es schon ein Jahr her. Im September 2019 besuchten uns 40 französische Schüler und Schülerinnen aus Châteaubourg und Janzé. Bereits seit vielen Jahren veranstaltet das Gymnasium Damme jedes Jahr einen Schüleraustausch mit dem „Collège Saint Joseph Janzé“ und mit dem „Collège Saint Joseph Châteaubourg“. Die Franzosen verbrachten eine Woche bei uns, eine Woche voller Erinnerungen und unvergesslichen Momenten.

Alles begann am 24.09.2019: gegen 21Uhr versammelten wir uns vor der Schule, um die französischen Gäste zu empfangen. Da wir in ständigen Kontakt mit ihnen standen, war die Aufregung natürlich noch größer, als der Bus dann endlich in Sichtweite war. Wird mein Austauschpartner genauso sein, wie ich ihn durch das Schreiben kennengelernt habe? Reicht mein Französisch für eine gute Verständigung überhaupt aus? Werden wir uns gut verstehen? All diese Gedanken schwirrten uns durch den Kopf, doch dann war es soweit. Die Tür ging auf und unsere Austauschpartner stiegen aus dem Bus. Das erste richtige Kennenlernen stand bevor und alle Sorgen um unsere Sprachkenntnisse waren schnell verflogen, als beim anschließenden gemeinsamen Abendessen schon die wichtigsten Dinge für das Zusammenleben in den nächsten sieben Tagen besprochen wurden.

Mehr Unterschiede als gedacht…

Schnell entdeckten wir Unterschiede zwischen den Lebensweisen. Das Frühstück am nächsten Morgen – für uns Deutsche eine der wichtigsten Mahlzeiten des Tages – wurde zum Teil von den Franzosen komplett ausgelassen, was uns Deutsche natürlich stutzig machte. Auch das Prinzip vom „zweiten Frühstück“ musste unseren Gästen erst erklärt werden, denn dieses war in Frankreich völlig unbekannt.

Der restliche Tag wurde dann zum Erholen von der langen Reise genutzt, denn am 26. fand auch schon der erste gemeinsame Ausflug statt.

Das Ziel war der Heidepark Soltau, denn dieser ist für die Franzosen immer ein besonderes Erlebnis. Doch beim Betreten des Parks tat sich für uns Gastgeber schon das erste Problem auf: da wir für die Verpflegung unserer Austauschpartner sorgen mussten, stellte sich uns die Frage, ob wir sie mit ihren Freunden essen ließen oder uns doch nochmal für ein gemeinsames Essen an einem Ort treffen. Aus Angst vor Missverständnissen haben wir ihnen unseren „Plan“ dann mehrmals erklärt, bevor der Spaß richtig losgehen konnte. Neben Achterbahnen, dem freien Fall und vielen anderen Attraktionen gab es so viel zu sehen, dass uns ein Tag zum Erkunden natürlich nicht gereicht hat. Erschöpft und etwas traurig, den Park so früh verlassen zu müssen, stiegen wir nach einem erlebnisreichen Tag zurück in die Busse und fuhren Richtung Heimat.

Am Freitag stand der gemeinsame Tanzkurs bevor. Eine Tanzlehrerin kam und hat uns Party- und Paartänze beigebracht. Wir haben uns prächtig amüsiert und freuten uns schon alle darauf, unsere neuen Tanzkenntnisse am Abend auf dem „soirée franco-allemande“ anwenden zu können. Und dies taten wir auch. Es wurde getanzt, gesungen und französische bzw. deutsche Musik kennengelernt. Doch auch dieser Abend ging schnell zu Ende und auch, wenn wir alle gerne länger geblieben wären, können wir auf einen unvergesslichen Abend zurückblicken.

Das regnerische Wetter am Wochenende wurde dann für Aktivitäten, wie beispielsweise Bowling oder einen einfachen Spieleabend genutzt. Beim Spielen von Stadt-Land-Fluss wurden auch direkt neue Vokabeln gelernt und auch so konnte man die andere Sprache auf eine ungewöhnliche Weise nochmal anders kennenlernen.

Die letzten gemeinsamen Stunden…

Am Montag, dem 30.09.2019 fand dann unser zweiter und letzter gemeinsamer Tagesausflug statt. Das erste Ziel lautete Münster. Nach einer Stadtführung wurde die restliche Zeit in der Stadt verbracht. Die Franzosen konnten nochmal haufenweise Souvenirs kaufen und auch wir fanden in dem ein oder anderen Laden noch etwas Brauchbares. Nach ein paar netten Stunden in Münster konnten wir nochmal die letzten Stunden mit unseren Austauschpartnern im Nettebad Osnabrück verbringen. Aber auch diese Zeit ging schnell vorbei und so standen wir alle am nächsten Morgen um 5 Uhr vor der Schule und haben die Franzosen auch schon wieder verabschiedet.

Eine schöne Woche geht vorbei –„Le temps passe trop vite“.

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Wie schlägt Corona in das Leben der Feuerwehr ein?

Jeder kennt Sie, einige brauchen sie. Die Feuerwehr der Freund und Helfer vieler Menschen. Doch gerade in nächtlichen Situationen werden die Feuerwehrleute oft nicht als Freund und Helfer angesehen. Von Jannis B.

Obwohl sie eigentlich nur den betroffenen Personen helfen wollen, müssen manchmal erst die „Steine“ aus dem Weg geräumt werden, die von Anwohnern in den Weg gelegt werden. So kam es schon öfter vor, dass Feuerwehrleute beschimpft oder angegriffen wurden, Anwohner wegen der Lärmbelästigung durch die Martinshörner die Polizei gerufen haben und auch schon auf eigene „Faust“ die Arbeit von den Einsatzkräften sabotiert haben. Oftmals sind es aber genau die Personen, welche die schnelle Hilfe fordern, wenn sie selber in Gefahr sind und sich dann über diejenigen aufregen, die diese Hilfe verhindern.

Kein Durchkommen

Aber wären es nur die Anwohner, wäre das Einsatzleben noch „einfach“. Zu den Anwohnern gesellen sich noch die Autofahrer, die, die Anfahrt der Rettungskräfte erheblich erschweren, indem sie einfach keine Rettungsgasse bilden. Im Großen und Ganzen kann man nur sagen es wird nicht einfacher, sondern schwerer.

Die unsichtbare Gefahr und ihre Folgen

Wäre das alles nicht genug, gibt es seit diesem Jahr auch noch das neuartige Virus – Covid-19! Es heißt also auch bei der Feuerwehr Maskenpflicht. Das Feuerwehrleben macht im Moment nur eingeschränkt Spaß. Die Feuerwehrautos dürfen nicht voll besetzt werden, die Dienste finden nur noch in kleinen Gruppen statt und das Treffen einfach nur mal so im Feuerwehrhaus am Nachmittag ist untersagt. Aber was immer gilt ist Mundschutz, Mundschutz und nochmals Mundschutz. Also es herrscht in den letzten Monaten gähnende Leere im Feuerwehrhaus und der Mundschutz erschwert die Arbeit zusätzlich. Wenn man bedenkt, dass eine Feuerwehrbekleidung 35kg wiegt und dann dazu noch die Maske, ist dies keine angenehme Arbeit mehr.

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Endlich Sommerferien



Kurzgeschichte von Isabella Hense Mit klopfendem Herzen ging ich zielstrebig auf die Eingangstür des Flughafens zu. Bevor ich sie öffnete, fiel mir ein, noch schnell die Maske aufzusetzen. Ich konnte mein Glück immer noch kaum fassen; zu Beginn der Ferien war es unklar, ob mein Flug überhaupt stattfinden kann, doch vor zwei Wochen kam dann die Bestätigung!
Durch den fast menschenleeren Flughafen zu gehen, war sehr merkwürdig. Die
wenigen Menschen, die mir entgegenkamen, hatten nach Vorschrift eine
Maske auf und hielten sich nie länger an einer Stelle auf, um möglichst isoliert zu bleiben. Merkwürdigerweise habe ich mich bei meinen Reisen in erster Linie immer auf den Flughafen gefreut. All die verschiedenen Menschen zu sehen, in den überteuerten Shops zu stöbern und das stundenlange Warten.
Da ich den Online-Check-in genutzt habe, konnte ich mich in Ruhe auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten gemütlich machen. Während ich an dem Iced
Caffe, den ich gerade gekauft habe, nippte, holte ich meine Kopfhörer aus der Tasche und steckte sie in mein Handy. Zufrieden sah ich mich um und
entdeckte einen Laden, der kleine Anhänger, Bücher und Zeitschriften
verkaufte. Da ich noch fast eine Stunde bis zum Boarding hatte, entschloss ich mich, nach einem neuen Buch für meinen Urlaub umzusehen. Allerdings
konnte ich den Laden noch nicht sofort betreten, da zu viele Menschen drin
waren. Nach ein paar Minuten haben einige Passanten den Laden verlassen und ich konnte ihn betreten. Ich musste mir zunächst wieder die Hände desinfizieren. Inzwischen gelangweilt stöberte ich zwischen den Thriller-Bestsellern umher. Die Geschichten ähnelten denen, die ich schon gelesen hatte, zu sehr. Im Endeffekt entschied ich mich für einen eher unscheinbar aussenden
Psychothriller. Als ich bezahlte, lief auf dem kleinen Bildschirm über der Kasse ein Nachrichtensender, der über die internationale „Black Lives Matter" - Bewegung berichtete und dabei die zahlreichen Demonstrationen aus den USA zeigte.
Zum bestimmt tausendsten Mal suchte ich im Internet nach meiner Unterkunft
und meinem Reiseziel. Meine Vorfreude wuchs. Ich war noch nie so weit geflogen. Und ich war noch nie alleine geflogen. Es hatte zwar monatelange
Überredungskunst gekostet, doch schließlich haben mir meine Eltern die
Erlaubnis gegeben, meinen Traum zu erfüllen. Vielleicht war jetzt mit Blick auf die Coronakrise nicht der richtige Augenblick, doch der könnte nie kommen. Vor ungefähr einem Monat - nach einem ereignisreichen Schuljahr - haben die Sommerferien angefangen, doch für mich begannen sie erst jetzt.

 

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Audiobeitrag Flucht und Hilfe

Der Podcast “Flucht und Hilfe” ist als Beitrag für den 67. Europäischen Wettbewerb von Anna Witte, Lea-Sophie Arens und Lucy Alwinski im WPU Journalismus (Jg. 8) angefertigt und am 04.03. der Schulgemeinschaft im Rahmen der Europawoche am Gymnasium Damme präsentiert worden. Unicef-Mitarbeiterin Sabine Hafer und der 18-jährige syrische Kriegsflüchtling Muhamad erzählen in wechselnder Rede von ihrer persönlichen Situation und ihren (Flucht-)Erfahrungen und verdeutlichen auf diese Weise eindrucksvoll die Notwendigkeit der Flüchtlingshilfe.

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Unterrichten vom heimischen Bildschirm

Erfahrungsbericht eines Lehrers
Schlaftrunken taste ich nach dem Wecker. „Hätte der nicht schon längst klingeln müssen?“, frage ich mich irritiert.  Der Wecker in meiner Hand zeigt mir viertel nach sechs an. Ach ja, da war doch was! Seit dem 16. März ist die Schule geschlossen. Die Corona-Pandemie hat nun auch Niedersachsen und Damme im Griff. Ich dreh mich um und versuche noch einmal einzuschlafen, aber an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Mist! Die innere Uhr ist unerbitterlich im Schulmodus. Ich stehe auf und wandle in die Küche. Kurze Zeit später sitze ich mit einer dampfenden Tasse Kaffee vor dem Rechner. Mal schaun, was die Schüler so machen. Da gibt es Fragen zu Aufgaben. Der eine hat die Materialien nicht mehr, die ich im Unterricht noch ausgeteilt hatte. Also einscannen und per Mail verschicken. Eine andere möchte noch etwas zur Aufgabenstellung wissen. Aber es gibt auch schon Ergebnisse zu gestellten Aufgaben, als Textdokument gut lesbar – die Luxusfassung sozusagen – oder das Foto eines handschriftlich bearbeiteten Arbeitsblattes und dann auch noch mit Bleistift und unscharf. Ich brauch noch einen Kaffee.

Nach einer kräftigen Dusche sind die Lebensgeister endlich angekommen und ich sitze mit der ganzen Familie am Frühstückstisch, was sonst nur in den Ferien oder am Wochenende möglich ist. „Was macht ihr gleich?“, frage ich in die Runde. Meine Mädel schauen mich entnervt an. „Meine Mathelehrerin hat uns einen ganzen Wochenplan geschickt und ich muss noch Spanisch und Englisch und …“, klagt die eine. Von der anderen ist zu hören, dass sie heute noch ein Bild malen müsse und eine Instrumentalstunde über Skype anstehe. Aha! Ich sehe meine Frau an, auch wir haben keine Langeweile und so sitzen wir kurz darauf alle vier an unseren Schreibtischen vor einem Bildschirm und arbeiten. Schule mal anders! Nach einer kurzen Orientierungsphase – kam die Entscheidung des Kultusministeriums doch recht kurzfristig – hatte sich der neue Tagesablauf schnell eingespielt. Im Grunde orientiert er sich am Stundenplan. Die Lerngruppen des Tages werden mit Aufgaben versorgt, Materialien werden erstellt und hochgeladen. Die Ergebnisse der Schüler werden gesichtet und die Lerngruppen oder die einzelnen Schüler erhalten eine Rückmeldung. Digitale Fortbildungsangebote machen die Runde und werden intensiv genutzt. Nach einer Woche kenne ich unseren IServ schön deutlich besser und weiß seine Möglichkeiten, Gruppen anlegen, Gruppen Aufgaben stellen, kollaboratives Schreiben etc. einzusetzen. Diese ganze Home-Office-Phase ist eine einzige digitale Fortbildung. Am Nachmittag, zuweilen auch am späten Nachmittag treffen wir uns. Nach der ganzen Schreibtischarbeit ist Frischluft und Bewegung angesagt: Bolzen im Garten, ausgiebige Waldwanderung oder ausgedehnte Fahrradtour. Das haben wir uns auch redlich verdient.

Bemerkenswert finde ich, dass die Schüler durch die Lern- und Altersgruppen hinweg zahlreich die „freiwilligen“ Lernangebote angenommen haben und auch überwiegend qualitativ gute Ergebnisse abgegeben haben. Nach 14 Tagen Unterricht am heimischen Schreibtisch frage ich mich, ob das die Schule der Zukunft ist: Jeder sitzt vor seinem digitalen Endgerät und kommuniziert nur noch über den Bildschirm. Das mag ich mir nicht genauer ausmalen wollen. Für mich gehören neben der digitalen Unterstützung das direkte Gespräch und die unmittelbare Begegnung wesentlich zum Lernen dazu. Ich mag es kaum laut sagen, aber ich vermisse meine Schüler und Kollegen.
HAN

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