Preisverleihung der Stiftung NiedersachsenMetall

 

Bildungsforum 2023 im Schloss Herrenhausen

 

 

 

 

 

 

 

Bildungsforum 2023 im Schloss Herrenhausen

 

MINT-Begeisterung entzünden: Stiftung NiedersachsenMetall zeichnet Projekt der Albert-Schweitzer Hauptschule Vechelde aus

 Hannover – 15. November 2023. Ihr Herz schlägt für MINT und diese Energie leiten sie mit viel Spannung und Dynamik an ihre Schülerinnen und Schüler weiter: Die Stiftung NiedersachsenMetall hat am gestrigen Mittwochabend zum 19. Mal Lehrerinnen und Lehrer aus Niedersachsen ausgezeichnet, die auf herausragende Weise das Interesse junger Menschen an Technik und Naturwissenschaften wecken und fördern. Den Projektpreis nahm Valentina Schwartz von der Albert-Schweitzer-Hauptschule in Vechelde entgegen, die sich mit ihren Schülerinnen und Schülern der Aufbereitung von MINT-Projekten für die schulformübergreifenden Veranstaltung „Forschertage“ widmet. Stellvertretend für den Rest der Schulgemeinschaft nahm sie die Auszeichnung beim Bildungsforum im Schloss Herrenhausen von Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs und Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall und zugleich Vorstand der Stiftung, entgegen.

 „Junge Menschen, die sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik interessieren, gestalten unseren Fortschritt entscheidend mit. Sie sind als Fachkräfte wesentlich für Niedersachsen als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Daher ist es uns als Land ein wichtiges Anliegen, junge Menschen für MINT zu begeistern“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Eine besondere Bedeutung bei der Ausbildung und für die Gewinnung von MINT-Fachkräften kommt unseren Hochschulen zu. Um junge Menschen für ein Studium im MINT-Bereich zu begeistern, sind engagierte Lehrkräfte in den Schulen entscheidende Säulen: Nur wenn sie es schaffen, in der Schule nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern auch Begeisterung zu wecken, können alle unsere Initiativen, Projekte und Studiengänge zum Erfolg führen. Ich danke den Preisträgerinnen und Preisträgern für ihre Kreativität und ihr außergewöhnliches Engagement und gratuliere herzlich zur Auszeichnung.“

„Unsere heute ausgezeichneten Lehrerinnen und Lehrer sind leuchtende Beispiele dafür, wie Unterricht gestaltet werden kann, um junge Menschen für MINT zu begeistern“, sagt Schmidt. „Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Mathematik, Informatik oder Physik nur etwas für ,Streber‘ sind. Naturwissenschaften und Technik können auch echt Spaß machen! Den Beweis dafür erbringen alle zwei Jahre Hunderttausende Jugendliche, die auf unserer IdeenExpo mit Hingabe experimentieren und tüfteln. Diese Begeisterung in die Klassenzimmer zu tragen – darum geht es. Das wäre einer der besten Beiträge, um dem wachsenden Fachkräftemangel in MINT-Berufen entgegenzutreten.“

Die Stiftung NiedersachsenMetall, die sich dem Ziel verschrieben hat, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern und den Fachkräftenachwuchs zu sichern, feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Der Preis der Stiftung NiedersachsenMetall richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer und Projekte der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) aller allgemeinbildenden Schulen und Fachgymnasien in Niedersachsen, die einen überdurchschnittlichen Einsatz für ihre Schule oder ihre Schülerinnen und Schüler erbracht haben.

Und die Albert-Schweitzer-Hauptschule Vechelde darf sich in diesem Jahr zu den Preisträgern zählen. In dem Projekt „Forschertage“ widmet sich die gesamte Schulgemeinschaft inhaltlich dem MINT-Bereich. Bereits seit dem Schuljahr 2018-2019 bestehen Kooperationsverträge zwischen den Grundschulen Bortfeld, Vallstedt, Vechelde und Wedtlenstedt und der Hauptschule. Die Hauptschüler erarbeiten verschiedene Stationen, bereiten diese inhaltlich vor und erstellen die dazu benötigten Material eigenständig. Die Lehrkräfte nehmen sich während der Vorbereitungszeit bewusst zurück. Den Schülern wird Mut gemacht, sich auf das eigene Können zu verlassen, den Austausch mit Mitschülern aktiv zu nutzen und kritisch über das Geplante zu reflektieren. An den Forschertagen selbst kommen dann rund 200 Viertklässler der genannten Grundschulen in die Hauptschule und lassen sich in vier Unterrichtsstunden begeistern. Die Hauptschüler übernehmen an diesen Vormittagen die Rolle der Lehrkräfte, sie erklären fachliche Hintergründe, beantworten Fragen und betreuen die praktischen Phasen. So konnten im vergangenen Schuljahr 10 Stationen verwirklicht werden, in denen z.B. Samenkugeln produziert, Computerspiele programmiert oder Bilderrahmen hergestellt werden konnten. Das gesamte Kollegium steckt in dieses Projekt jährlich viel Zeit und Energie, um den Hauptschülern Selbstwirksamkeitserfahrungen und die vier Kernkompetenzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Zu diesen zählen Kollaboration, Kreativität, Kooperation und kritisches Denken. Das schulformübergreifende Projekt soll aber auch die Türen der Hauptschule öffnen. Das Kollegium erhofft sich Vorurteile abbauen zu können, ins Gespräch mit den Grundschulkolleg*Innen zu kommen und vor allem die eigenen Schüler in völlig neuen Rollen zu sehen. „Das Schönste ist, wenn man beobachten kann, wie unsere Schüler aufblühen! Jugendliche, die im regulären Unterricht sehr ruhig sind, treten plötzlich nach vorne, nehmen Grundschüler an die Hand und erklären ihnen ganz selbstverständlich die Aufgaben. Andere, die sonst eher laut und auffällig sind, nehmen sich an diesen Tagen zurück und reagieren sehr besonnen und einfühlsamen auf die Fragen der Viertklässler“, so die Projektleiterin Frau Valentina Schwartz. Das Projekt lässt sich also rundum als Erfolg bezeichnen und wurde zu Recht ausgezeichnet. Die Hauptschüler vertiefen ihr Wissen durch die kritische Auseinander mit den Inhalten und erfahren ein Gefühl von Kompetenz und Selbstbewusstsein. „Dieses soll sie auch bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf bereichern und voranbringen“, so Frau Schwartz. Auch die geförderten sozialen Kompetenzen tragen zu einer vertieften Entwicklung von kommunikativen Fähigkeiten und Empathie bei. Wobei das Erleben von Anerkennung und Wertschätzung sicher lange in den Köpfen der „jungen Lehrer“ bleiben wird. Nur durch die gute Vorarbeit und den großen Enthusiasmus, der sich durch das komplette Kollegium zieht, konnte dieser Erfolg erreicht werden. Und die nächsten Forschertage im Februar 2024 sind schon in der Vorbereitung… Weitere Informationen zu der ausgezeichneten Schule finden Sie auf Instagram: ash_vechelde, den Film zur Preisverleihung finden Sie über einen Link auf der schuleigenen Homepage: https://wordpress.nibis.de/hsvechel/ und auf https://stiftung-niedersachsenmetall.de/

Text: Frau Schwartz      Bild: Herr Axel Herzig

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