Die Kollekte in unserem Martinsgottesdienst steht unter dem Motto: “Zähneputzen für Indien”.
Was damit gemeint ist, könnt Ihr dem Brief von Hannes entnehmen.
Und so kann das ablaufen:
– | Wir alle putzen uns ab Donnerstag, 4.11.04, unter diesem Motto täglich nach jeder Mahlzeit die Zähne ( also mindestens 3X ); |
– | für jedes Zähneputzen spenden wir (vom Taschengeld, vielleicht helfen die Eltern mit) 50 Cent; |
– | zu unserem Martinsgottesdienst am 11.11. haben wir pro Schüler 21 X 50 Cent = 10,50 € erzahnputzt. |
– | Für dieses Geld kauft Hannes für 1.200 Schüler in Indien Zahnbürsten und Zahncreme. |
Ich finde die Idee großartig und fange schon heute an, Zähne zu putzen.
„Zähneputzen für Indien“
Liebe Kinder, Eltern und Lehrer der Martinusschule!
Zähneputzen für Indien? Was soll das denn bedeuten?
Ich befinde mich zur Zeit als Zivildienstleistender (und ehemaliger Martinusschüler) in einem ländlichen Gebiet in Südindien. Hier lebe ich zusammen mit den Menschen, die sehr arm sind. Die meisten von ihnen sind Tagelöhner und verdienen – mit ein bisschen Glück – pro Tag umgerechnet 1€.
Meine Einsatzstelle ist eine Schule für Kinder der
Jahrgänge 1 – 12. Durch das kürzlich neu eingeweihte Schulgebäude, welches größtenteils mit Spendengeldern vom Giesener Verein „Aktion Indien e.V.“ (www.aktion-indien.de) finanziert wurde, ist es nun mehr als 1.200 Kindern aus der Umgebung möglich, zur Schule zu gehen. Für alle ist dies etwas Besonderes und sie freuen sich jeden Tag aufs Neue darauf. Als Zugehörige der untersten Gesellschaftsschicht, d.h. der „Unberührbaren“, sind sie in der langen Geschichte Indiens die ersten, denen eine Schulbildung überhaupt ermöglicht wird.
Hier „auf dem Dorfe“ leben wir fernab von Großstadt, Technisierung und besonders gesundheitlicher Aufklärung.
Insbesondere gibt es noch nicht ausreichend Bewusstsein dafür, sich die Zähne zu putzen. Daraus resultiert, dass viele Kinder Zahnschmerzen oder gar schon faulende Zähne haben. Von Haus aus gehört ausreichend Mundhygiene noch nicht zur Erziehung, und obwohl es schon lange im Unterricht gelehrt wird, fehlt es ganz einfach am „Instrument“: eine Zahnbürste schafft mehr, als der Zeigefinger, besonders mit Zahnpasta.
Aus diesem Grunde möchte ich Euch und Sie bitten, uns zu helfen. Wie?
Putzt euch eine Woche lang dreimal täglich die Zähne und legt jedes Mal, wenn ihr dies tut, einen kleinen Geldbetrag beiseite. Am Ende der Woche werdet ihr sehen, dass ihr neben weißen Zähnen nun auch ein bisschen Geld übrig habt, was ihr für die Kinder in Indien spenden könnt. Egal, wie viel Geld auch zusammen kommt – bewegen können wir allemal etwas. Und nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.
Also: putzt euch gut die Zähne und sammelt den einen oder anderen Euro. So könnt ihr helfen, jeden der 1.200 Schüler mit einer Zahnbürste und Zahnpasta auszustatten und das Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig die tägliche Hygiene ist. Wenn dann noch etwas Geld übrig bleibt, werden wir dies für andere wichtige Anschaffungen verwenden. So gibt es zum Beispiel keine Bettlaken, mit denen sich die Kinder zudecken können und in den kalten Monaten von Oktober bis Januar frieren viele Kinder in der Nacht und erkälten sich dabei. Auch möchten wir eine Schülerbibliothek einrichten, für die noch finanzielle Mittel fehlen.
Durch Eure und Ihre Spende wird es uns gelingen, das Leben der Menschen menschenwürdiger zu gestalten und ihnen auf lange Sicht zu ermöglichen, sich von ihrer Armut zu befreien.
Danke und ganz viele Grüße aus Indien nach Himmelsthür!
Hannes Datta