Alkohol-Präventionsprojekt für Jugendliche an der Aller-Weser-Oberschule
Das kann doch nicht sein. Eben war es nur eine einzige gerade Linie, jetzt sieht Robin aber zwei: Der Achtklässler ist irritiert und traut seiner Wahrnehmung nicht. Robin trägt eine „Rauschbrille“ auf der Nase – und die gaukelt dem Schüler einen beachtlichen Promillewert vor.
Auch in diesem Schulhalbjahr „feiern“ Tom und Lisa eine Party an der Aller-Weser-Oberschule in Dörverden. Gemeint ist der Präventions-Workshop „Tom und Lisa“ zum Thema Alkohol, den Nina Spiedt, Fachkraft für Suchtprävention beim Diakonischen Werk, mit allen Schülern der achten Klassenstufe in Kooperation mit der Schulsozialarbeiterin durchführt.
In zwei Modulen bekommen die Jugendlichen umfangreiches Wissen zur Wirkung von Alkohol und den Gefahren im Umgang damit vermittelt und werden ohne erhobenen Zeigefinger über die Gefahren des Alkoholkonsums informiert.
Die „Rauschbrille“ täuscht demjenigen, der sie trägt, einen Promillewert von 0,8 Prozent vor. Nina Spiedt will von den Schülern wissen, was sich alles verändert durch die Brille. „Ich habe alles doppelt gesehen und verschwommen.“ „Ich hatte keine Kontrolle mehr und ich konnte keine Entfernungen mehr einschätzen.“ So lauteten die Reaktionen.
„Die meisten Achtklässler haben bereits ihre Erfahrungen mit Alkohol gemacht“, so Spiedt, die überzeugt ist, dass die Maßnahme ihr Ziel bei vielen Schülern erreicht. Die Jugendlichen würden zum einen dadurch gestärkt, dass Alternativen zum Alkoholkonsum aufgezeigt würden, zum anderen erlernten sie auch Risikokompetenzen im Umgang mit Alkohol.
© Mediengruppe Kreiszeitung, 11.03.2016