Unsere Lerndörfer

Zu Beginn eines Schuljahres erleben wir immer wieder, wie spannend es für die Kinder ist, die neuen Schulbücher durchzublättern. Worum geht es? Was werden wir in diesem Schuljahr machen? Was werde ich lernen? Gleichzeit wissen wir, dass es stolz macht zu sehen, was man schon alles gelernt hat und was man schon gut kann.

Aus dieser Beobachtung heraus haben wir im Schuljahr 2018/2019 unsere Lerndörfer entwickelt. Für jeden Jahrgang gibt es ein eigenes Lerndorf, in dem die wesentlichen Inhalte des Deutsch- und Matheunterrichtes aufgeführt sind.

Die Übersicht des Hasendorfes (Jahrgang 2)

Das Dorf besteht aus mehreren Häusern, den Themenbereichen der Fächer. So gibt es z.B. im Hasendorf des 2. Jahrgangs folgende Häuser:

MathematikDeutsch
- Das Zahlenzelt bis 100- Das ABC-Haus
- Plus- und Malaufgaben- Das Erzählzelt
- Mal- und Geteiltaufgaben- Das Lesehaus
- Das Haus der Daten-Detaktive- Die Schreibwerkstatt
- Das Geometriehaus- Das Sprachforscherhaus
- Die Mess- und Wiegewerkstatt- Das Rechtschreiblabor
- Die Schatzkammer
- Das Zeitforscherhaus

Die Inhalte des Hauses, d.h. die Themen des jeweiligen Themenbereiches, sind in der Formulierung „Ich kann…“ einzeln aufgeführt.

Die Kinder erhalten zu Beginn des Schuljahres ihr persönliches Lerndorf ausgehändigt. Dadurch bekommen sie einen kindgerechten Überblick über die Inhalte, die sie in diesem Jahr erwarten. Wenn nun ein Thema im Unterricht besprochen wurde, malen die Kinder einen Stein vor dem jeweiligen Haus an. Dafür verwenden sie die Farben rot (Damit habe ich noch große Schwierigkeiten.), gelb (Das gelingt mir mit ein bisschen Hilfe bzw. mit einigen Fehlern.) und grün (Das kann ich schon gut.). Je nach Jahrgangsstufe entscheiden die Kinder im Gespräch mit der Lehrkraft oder auch alleine, in welcher Farbe sie den Stein anmalen. Die Erfahrung zeigt, dass die Kinder dabei sehr gewissenhaft und ehrlich sind!

Durch die Arbeit mit dem Lerndorf erhalten die Kinder einen Überblick über ihren eigenen Lernweg, über das, was sie bereits erreicht haben und auch das, was noch vor ihnen liegt. Sie lernen, ihr eigenes Lernen zu reflektieren und Verantwortung dafür zu übernehmen. Sie nehmen sich als Handelnder in ihrem persönlichen Lernprozess wahr und agieren in dieser Rolle erstaunlich reflektiert und ernsthaft.

Die Lerndörfer bieten auch den Eltern einen anschaulichen Überblick über den Kenntnisstand ihres Kindes und dienen als Grundlage für die Gespräche im Rahmen der Elternsprechtage.

Die Grundidee des Lerndorfes sowie die Bilder haben wir dem Buch „Das Lerndorf: Die kompetenzorientierte Grundschule“ von I. Brembt-Liesenberg, B. Köhlert und A. Reimann aus dem AOL-Verlag entnommen.