Gendern an der KGS: Trotz Ausbaufähigkeit eine richtige Maßnahme?

Die Frage, ob an der KGS gegendert werden sollte oder nicht, wirft schnell eine große Diskussion auf. Es gibt geteilte Meinungen, ob es die Sprache nur unnötig komplizierter mache oder dringend umgesetzt werden müsse. Und auch wenn man definitiv noch Kritik an der gendergerechten Sprache, wie sie jetzt verbreitet ist, ausüben kann, wäre Gendern in der Schule ein Anfang, um inkludierender gegenüber anderen Geschlechtern, abgesehen von Männern, zu sein.

Ein Kommentar von Nele Kilian

Bevor man sich eine Meinung darüber bilden kann, ob gegendert werden sollte, muss man erstmal klarstellen, was “gendern” überhaupt bedeutet und erreichen möchte. Als “gendern” oder “gendergerechte Sprache” bezeichnet man die Anpassung einiger Wörter, um alle Geschlechter einzubeziehen und sichtbar zu machen, da das vorherrschende Maskulinum bei Wörtern wie zum Beispiel „Schüler“ oder „Professor“ eben nur den männlichen Part der Gesellschaft repräsentiert und viele Menschen anderer Geschlechter, vor allem Frauen, sich von diesen Formen nicht angesprochen und sogar eher benachteiligt fühlen.

Um dieses Problem zu lösen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die aktuell verbreitetste ist das „Gendersternchen“, hier wird ein Stern zwischen die maskuline und feminine Form gesetzt, also Schüler*innen. Der Stern soll die anderen Geschlechtsidentitäten, abgesehen von männlich und weiblich, symbolisieren, er wird, so wie alle anderen gender-Sonderzeichen, als eine kurze Sprechpause gelesen.

Abgesehen vom Stern gibt es noch die Gender-Gap (Schüler_innen), das Binnen-I (SchülerInnen), substantivierende Partizipien (Studierende) oder den Doppelpunkt (Schüler:innen), dieser hat den Vorteil, dass er das einzige Sonderzeichen ist, bei welchem Computer beim Vorlesen von Texten die vorgesehene Sprechpause machen.

Letztendlich versuchen diese verschiedenen Formen des Genderns aber alle dasselbe, und zwar die Sprache gerechter zu machen und jede Geschlechtsidentität zu repräsentieren. Da es allerdings so viele verschiedene Möglichkeiten der gendergerechten Sprache gibt, müsste man sich zuerst auf eine einheitliche Form einigen, bevor man das Gendern komplett einführen kann. Abgesehen davon, dass es noch keine kontinuierliche Form gibt, die verwendet wird, ist Gendern allerdings ein Versuch, um einen großen Teil der Gesellschaft besser und eingeschlossener fühlen zu lassen, denn nicht nur weibliche, sondern auch Menschen anderer Geschlechtsidentitäten, wie zum Beispiel nicht-binäre Personen, fühlen sich durch das vorherrschende Maskulinum nicht angesprochen. Und das ist eigentlich das größte Argument für das Gendern in der Schule, da sich viele Schüler*innen angesprochener fühlen, wenn sie E-Mails oder Elternbriefe lesen, in denen eine Form verwendet wird, die alle Geschlechtsidentitäten ansprechen möchte und dadurch merken, dass zumindest versucht wird, ALLE gleich zu behandeln.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Gendern noch weiter ausgebaut und zumindest eine einheitliche Form festgelegt werden müsste, bevor man es auf die Schule übertragen kann, aber dass es letztendlich eine gute Maßnahme wäre, um einigen Leuten ein besseres Gefühl zu geben. Natürlich kann man niemanden zwingen zu gendern, aber so lange es sich nur auf Schriftverkehr und offizielle Veranstaltungen bezieht, gibt es mehr positive als negative Faktoren für Schüler*innen der KGS und sollte deswegen ohne Probleme umgesetzt werden können.

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