Warum Gendern kein Trend, sondern eine Verantwortung ist – auch hier an der KGS!

“Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage”, so heißt es jedenfalls. Doch dabei kommt die Frage auf, in welchem Maße Courage angewandt wird. Beispielsweise bei dem heutzutage sehr umstrittenen Thema des Genderns.

Ein Kommentar von Emma Lili Blume

Bei diesem heiklen Thema geht es nicht darum, ob es “Tomatenmark” oder “Tomatenmarie” heißt, sondern darum, wie Schüler*innen von Lehrer*innen und Schulkräften schriftlich, sowie via Durchsage oder persönlich angesprochen werden. An der KGS gibt es viele Supporter der LGBTIQ* Community, welche man vor allem zur Zeit des Pride-Month beobachten konnte. In der Schule selber wurden LGBTIQ*-Fahnen aufgehangen, die aber von Schüler*innen zerstört wurden, was auf fehlende Aufklärung dieser hinweist. Warum dann nicht mit gendergerechter Sprache dagegenwirken und alle Personen der Schule, sowie Besucher*innen bei beispielsweise öffentlichen Veranstaltungen, ansprechen und integrieren? Macht es denn wirklich vom Umfang, von der Verständlichkeit und von der Schwierigkeit des Sprechens oder eben des Schreibens einen Unterschied?

Das gendergerechte Schreiben und Sprechen hat etwas mit Respekt, Integration und Courage zutun, was für einige Menschen anscheinend nicht begreifbar ist. Es geht nicht darum, Sprache nach Regeln oder Vorgaben zu sprechen, sondern darum, allen Menschen den eben nötigen Respekt zu erweisen. Es bedeutet nicht, dass man die LGBTIQ*-Community direkt unterstützen muss, sondern einfach, dass man sie, die Menschen, akzeptiert und ebenso normal mit ihnen umgeht wie mit allen anderen auch. Schließlich besteht ja auch keinen Grund es nicht zutun. Doch dann gibt es trotzdem noch Personen, die behaupten, dass es nur zwei Geschlechter gäbe und das Geschlecht davon abhänge, „was man zwischen den Beinen hat“. Was hast du denn dann zwischen den Beinen? Einen Mann?

Um also alles fair und offen zu gestalten, haben wir alle noch einen langen Weg vor uns, bei welchem es sehr hilfreich ist, alle möglichen Gelegenheiten zu nutzen, um auf gendergerechte Sprache hinzuweisen, sie zu benutzen und dafür laut und deutlich zu plädieren, also auch im Schulalltag oder bei öffentlichen Veranstaltungen.

Den Dilettantismus mancher Menschen, eine Person aufgrund von Geschlecht oder Sexualität zu verurteilen, ist moralisch nicht vertretbar und vor allem nicht plausibel begründbar. So sehen das auch viele Menschen in den sozialen Medien wie beispielsweise bei TikTok oder bei Instagram. Auf diesen Plattformen werden Homophobe sowie Rassist*innen und Sexist*innen häufig durch die App selber gebannt; und doch schleichen sich aufgrund des Algorithmus manchmal Videos durch, die vor allem für die LGBTIQ*-Community-Mitglieder schwer anzusehen sind. Zu beobachten sind dann meist glücklicherweise aber andere User*innen, die kritisierend Stellung zu beispielsweise homophoben oder rassistischen Aussagen nehmen, sich darüber lustig machen und sich unterstützend zu der LGBTIQ*-Community bekennen.

Auffallend ist, dass sich viele Menschen neuerdings über das Internet outen, sich also zu ihrer Sexualität oder ihrem Geschlecht bekennen, obwohl dies kein Muss ist, da man offensichtlich immer noch dieselbe Person bleibt und es nicht davon abhängig ist, wie man sich identifiziert. Tatsächlich ist es aber sehr zu bewundern und gutzuheißen, dass sich so viele Menschen outen, denn hierdurch machen sie anderen Mut und zeigen der Welt, dass sie keine Angst haben und niemand Angst haben sollte, offen darüber zu reden. Da sich aber eben nicht jeder Mensch outet, weil es ja der Person selber überlassen ist, sollte man die gendergerechte Sprache verwenden, um Rücksicht auf alle nehmen zu können, ohne dass sich jemand benachteiligt fühlen muss.

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