Warum Gendern der richtige Weg zur Gleichberechtigung ist

Ich bin der Auffassung, dass an der KGS die gendergerechte Sprache angewendet werden sollte, auch wenn es im Allgemeinen sehr schwer ist diese durchzusetzen. Warum ich dieser Meinung bin, werde ich in den nächsten Zeilen erläutern. Aber zunächst möchte ich, dass verstanden wird, warum viele Menschen der Ansicht sind, die Sprache gendergerecht gestalten zu müssen.

Ein Kommentar von Milla Delaminsky

“Gender” (= Geschlecht) meint in diesem Kontext nicht nur das biologische Geschlecht “weiblich” und “männlich”, sondern auch das soziale Geschlecht, mit dem sich ein Individuum identifiziert. Eine biologische weibliche Person kann sich also trotz ihres biologischen Geschlechtes als “männlich” identifizieren. Genauso wie eine weibliche Person sich auch als “nicht binär” identifizieren kann, das heißt, dass soziale Geschlecht befindet sich weder im Spektrum “männlich”, noch im Spektrum “weiblich”, sondern zwischen diesen beiden. Die Gendersprache soll daher alle Geschlechter miteinschließen und ansprechen, die nicht männlich sind.

Die ersten Diskussionen zur gendergerechten Sprache kamen durch die Feminist/innen*-Bewegung in den 1960er-Jahren auf, um Frauen in der Sprache sichtbar zu machen. Sie nutzten anfangs den Schrägstrich. Aus ,,Handwerker‘‘ wurde ,,Handwerker/innen‘‘, da das generische Maskulinum nicht mehr akzeptiert wurde. In den letzten Jahrzehnten kamen immer mehr Schreibweisen hinzu. Das Binnen-I, der Doppelpunkt und das Gendersternchen. Das Gendersternchen wird aktuell am häufigsten genutzt. Es soll alle Menschen ansprechen, die sich nicht in dem Spektrum der beiden Geschlechter “weiblich” und “männlich” befinden.

Ich bin der Meinung, dass sich die Sprache durch das Gendern ins Positive verändert und wir dadurch ein großes Stück der Gleichberechtigung gewinnen. Die Sprache bildet Realität ab. Es gibt viele Geschlechter und alle sollten gleichberechtigt sein, deswegen ist es so wichtig, dass wir die Realität auf die Sprache übertragen. Durch unsere patriarchalische Gesellschaft wurden Frauen seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar seit Jahrtausenden, systematisch unterdrückt und ihnen wurde in der Vergangenheit kein einziges Recht auf Selbstbestimmung gewährt. Diese Unterdrückung hallt bis in dieses Jahrhundert immer noch nach und wenn man bedenkt, dass das Grundrecht zu wählen noch nicht vor allzu langer Zeit nur für Männer galt, wird für viele Frauen sowie auch für mich das Thema Gendern auch zu einem sehr emotionalen Anliegen.

In unserer heutigen Gesellschaft sind Frauen immer noch im Nachteil, egal ob es das Gender Pay Gab (= geschlechtsspezifische Lohnlücke, also der Unterschied zwischen dem Lohn von Frauen und Männern) ist oder nicht-Geschlechter-spezifische Medizin. Es gibt noch viele Baustellen bis hin zum Weg in eine Welt, in der Männer und Frauen gleichgestellt sind und es keine Diskriminierung mehr gibt – und eine Baustelle, mag es für viele auch eine kleine sein, ist das Gendern.

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