Informationen zur Schulform

Schulform

Die Oberschule Lastrup ist eine jahrgangsbezogene Oberschule.

Die Abbildung zeigt die Einbindung der jahrgangsbezogenen Oberschule in die Schulstruktur Niedersachsens. Grundsätzlich steht es jedem Schüler und jeder Schülerin offen, nach der Grundschule ein Gymnasium, eine Oberschule, eine Realschule, eine Hauptschule oder eine Gesamtschule zu besuchen (Förderschulen werden in der Abbildung nicht berücksichtigt).

Jahrgangsbezogene Oberschule bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler nicht in nach Schulzweigen getrennten Klassen unterrichtet werden (Hauptschulklassen und Realschulklassen), sondern alle Schülerinnen und Schüler werden mit ihren unterschiedlichen Lernstärken und -schwächen in einer Klasse gemeinsam unterrichtet.

Warum keine Trennung in Schulzweige?

Die Karikatur beschreibt auf amüsanter Weise, dass man Vielfältigkeit nicht mit Vereinheitlichung und Homogenität begegnen kann. Sie lässt sich ohne Weiteres auf unsere Schülerinnen und Schüler beziehen. Auch sie sind nicht gleich. Jede Schülerin und jeder Schüler hat individuelle Fähigkeiten, Interessen, Begabungen und Talente. Die jahrgangsbezogene Oberschule reagiert auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler flexibel.

Der Unterricht ist an der Oberschule Lastrup so organisiert, dass auf die persönlichen Fähigkeiten und Begabungen der Schülerinnen und Schüler flexibel reagiert wird und eine individuelle und differenzierte Förderung bzw. Forderung erfolgt.

Der Vorteil dieses Systems. Durch den gemeinsamen Unterricht können leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler in vielen Lernsituationen Leistungsschwächere unterstützen. Dies hat positive Auswirkungen sowohl auf leistungsschwächere als auch auf leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler. Schülerinnen und Schüler haben häufig einen anderen Zugang zum Lerninhalt und erläutern Sachverhalte auf einer “Schüler zu Schüler”-Ebene. Dies ist für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler nachweislich enorm hilfreich, um sich Sachverhalte anzueignen. Auch leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler profitieren von dieser Situation, denn durch das Umstrukturieren des Lerninhaltes festigt sich das Erlernte und ermöglicht das Anwenden des Erlernten in anderen entsprechenden Sachverhalten. Der Gedanke, leistungsstärke Schülerinnen und Schüler würden durch gemeinsamen Unterricht nicht genug gefördert, ist somit ein Trugschluss. Dass Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Lernstärken und -schwächen gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden, ist auch die Grundlage der Beschulung in der Grund- und Gesamtschule.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Einrichtung von Fachleistungskursen in einzelnen Fächern. In diesen Fächern nehmen Schülerinnen und Schüler je nach Begabung am Unterricht auf grundlegender oder erhöhter Anforderungsebene teilnehmen. So können Schülerinnen und Schüler beispielsweise in Deutsch und Englisch auf Realschulniveau und in Mathematik auf Hauptschulniveau unterrichtet werden. Dies ist bei getrennten Schulzweigen nicht möglich.

Ziele der Oberschule

  • Vermittlung einer grundlegenden, erweiterten und vertieften Allgemeinbildung
  • Ermöglichung einer individuellen Schwerpunktbildung
  • Stärkung von Grundfertigkeiten und selbstständigem Lernen
  • Förderung sozialer Kompetenzen
  • Erwerb von Qualifikationen zur Fortsetzung des Bildungsweges (berufs- und studienbezogen)

Abschlüsse

Nach Klasse 9:

  • Hauptschulabschluss

Nach Klasse 10:

  • Sekundarabschluss I – Hauptschulabschluss
  • Sekundarabschluss I – Realschulabschluss
  • Erweiterter Sekundarabschluss I
  • Hauptschulabschluss

Organisation des Unterrichts

Im Jahrgang 5 werden alle Schülerinnen und Schüler in allen Fächern gemeinsam in einer Klasse unterrichtet (jahrgangsbezogen). In den Fächern Mathematik und Englisch wird eine wechselnde Differenzierung durchgeführt, das heißt, dass in besonderen Lernsituationen eine zusätzliche Fachlehrkraft am Unterricht teilnimmt und das Erlernte mit einzelnen oder mehreren Schülerinnen und Schülern entweder wiederholt oder vertieft.

Ab dem Jahrgang 6 aufsteigend wird in einzelnen Fächern (siehe Tabelle oben) eine Leistungsdifferenzierung durchgeführt. In diesen Fächern werden zwei Kurse auf unterschiedlichen Lernniveaus eingerichtet. Im G-Kurs (grundlegende Anforderungsebene) werden Unterrichtsinhalte auf der Grundlage der Kerncurricula der Hauptschule und im E-Kurs (erhöhte Anforderungsebene) auf der Grundlage der Kerncurricula der Realschule unterrichtet. Diese Differenzierung ist notwendig, da für die möglichen Abschlüsse unterschiedliche Lerninhalte vorausgesetzt werden. Bei Leistungsänderungen können die Schülerinnen und Schüler jederzeit auf Beschluss der Klassenkonferenz in den jeweils anderen Kurs eines Faches wechseln. In den übrigen Fächern findet weiterhin gemeinsamer Unterricht auf der Grundlage der Curricularen Vorgaben für die Oberschule statt.

Dies bedeutet eine hohe Flexibilität des Systems. Der Wechsel in die Haupt- bzw. Realschule ist nicht wie bei getrennten Systemen abhängig vom Gesamtzensurenbild der Schülerin bzw. des Schülers. In der jahrgangsbezogenen Oberschule werden Schülerinnen und Schüler in einzelnen Fächern je nach individuellen Leistungsmöglichkeiten auf Realschul- oder Hauptschulniveau unterrichtet. Dabei ist jeder Abschluss zu erreichen, auch wenn Schülerinnen und Schüler an einem oder mehreren G-Kursen teilnehmen (siehe Abschlussvoraussetzungen).

Stundentafel

Legende:

  • graue Zahlen: Vorgaben des Erlasses
  • schwarze Zahlen: Verteilung in der OBS Lastrup
  • farbige Zahlen: Verschiebungen

Der Stundentafel ist die Anzahl der Stunden jedes Faches zu entnehmen. Die Anzahl der Stunden in Mathematik, Deutsch und in Wahlpflichtkursen (WPK) bzw. Profilen ist abhängig von der Kursteilnahme der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers in Mathematik und Deutsch. Schülerinnen und Schüler, die in Mathematik und Deutsch am G-Kurs teilnehmen, haben in diesen Fächern jeweils fünf statt vier Unterrichtsstunden und deshalb nur zwei statt vier Unterrichtsstunden WPK bzw. Profile.

Aus organisatorischen Gründen werden in den Fachbereichen Arbeit/Wirtschaft – Technik und musisch-kulturelle Bildung einzelne Stunden über die Jahrgänge  7 bis 9 getauscht, was zur Folge hat, dass der Jahrgang 7 insgesamt 29 Stunden und der Jahrgang 9 insgesamt 31 Stunden Pflichtunterricht hat. Damit die Gesamtwochenstundenanzahl 34 Stunden nicht überschreitet, wird im Jahrgang 9 die Hausaufgabenbetreuung (HAB) um eine Stunde gekürzt.