Sinfonie der Tiere

Die 9. Sinfonie der Tiere vor Lengericher Kindern (2016/17)

Foto: Peter Löning / Lingener Tagespost

Alle sitzen an ihrem Platz, der Braunbär spielt den Kontrabass. „Die 9. Sinfonie der Tiere“ mit dem Nimmerland Theater begeisterte in der Grundschule Lengerich.

Foto: Peter Löning

Theater der Nimmerlandproduktion

Lengerich. Ein Orchester zu bilden mit Tieren, die sich ansonsten auch gern fressen würden, das ist schon eine große Herausforderung. Die Schüler der Lengericher Grundschule konnten sich davon jüngst sehr eindrucksvoll überzeugen. Begleitet von ihren Lehrern durften sie in der Turnhalle der benachbarten Oberschule „Die 9. Sinfonie der Tiere“ ansehen, ein Theaterstück der Nimmerland Theaterproduktion aus Konstanz.

Für eine Aufführung der berühmten neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven muss der junge Dirigent ein Orchester zusammenstellen, das sich allerdings aus lauter musizierenden Tieren zusammensetzt. Da ist zunächst Frida, die Schildkröte mit der Klarinette, die Beethoven noch persönlich kannte (Schildkröten werden bekanntlich ja sehr alt). Eine Gans an der Oboe, Mike Maus spielt die Querflöte, die Katze bläst das Horn. Die Eichhörnchen verteilen sich auf verschiedene Streichinstrumente, der Adler spielt Posaune, der Löwe die Pauke und so fort. Allerdings geht es bei alledem sehr turbulent zu. Der Löwe möchte eben lieber das Schaf verspeisen und der Fuchs… naja.

Eine Darstellerin für alle 15 Rollen

Nach und nach aber formiert sich das ganze Orchester zu ersten Probe. Gefährlich – erkennt man bald – ist es auch vor kritischen Grundschülern Theater zu spielen und Regina Hillinger, als einzige Darstellerin für alle 15 Rollen musste sich schwer ins Zeug legen, die Kinder bei der Stange zu halten. Längen werden nicht verziehen und langweilige Stellen werden ebenso unmittelbar kommentiert wie die ganz spannenden und die lustigen.

Kinder gut vorbereitet

Die Unruhe auf der Bühne und auch bei den Kindern hat aber ein schlagartiges Ende, als die Probe beginnt und der Braunbär auf seinem Kontrabass die ersten sonoren Töne streicht, aus denen die so berühmte „Ode an die Freude“ erwächst. Die Musik tut ihre Wirkung nicht nur bei den Tieren des Orchesters, auch die Schüler hören aufmerksam hin. Man merkt, dass auch sie sich sehr gut im Unterricht der letzten Wochen auf diese Aufführung vorbereitet haben. Das Orchester, klassische Komponisten und sogar Beethovens neunte Sinfonie sind Thema gewesen im vorhergehenden Unterricht, bestätigt die Musiklehrerin Dagmar Thünemann.

Instrumente ausprobieren

So ist es kaum verwunderlich, dass die Schüler im zweiten Teil der Veranstaltung mit Freude ihr Wissen kundtun. Nach einer kleinen Pause schloss sich nur noch für die Schüler der Klassen drei und vier eine Instrumentenvorstellung an. Dannie Lennertz, der Zweite im Bunde, erklärte die Unterschiede der Instrumentenfamilien und demonstrierte die Spielweisen. Dabei fragte er nach Namen und Besonderheiten. Allerdings wussten die Kinder schon fast alles, was er erklären wollte. So durften bald alle Kinder sich einmal an allen Instrumenten ausprobieren.

Klavier und Gitarre auf dem Wunschzettel

Klar gab es hier einige Naturtalente, die ohne Mühen knallige Töne aus der Tuba drückten oder liebevoll mit dem Bogen über die Cellosaiten strichen. Nicht jedes Instrument steht jedem gleich gut, aber so mancher hat hier Spaß bekommen. Darauf angesprochen wünschten sich so einige Kinder, ein Instrument erlernen zu dürfen, wobei neben den vorgestellten Instrumenten auch Klavier und Gitarre mit auf der Wunschliste standen. Nur wenige Kinder sahen ihre Vorlieben ganz woanders, wie der kleine Junge, der doch lieber mit Papa auf dem Trecker mitfährt.

Für die Schule war dieses Gastspiel eine große Chance und ein tolles Erlebnis. „Toll auch, dass es hier bei uns stattfinden konnte“, freut sich die stellvertretende Schulleiterin, Elisabeth Brockmeyer.

Quelle: Lingener Tagespost vom 06.12.2016

 

 

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