Bücher, die vom Wachsen, Erwachen und Erwachsenwerden handeln, sind für Schülerinnen und Schüler immer interessant.
Als die Berliner Autorin Chantal-Fleur-Sandjon am 23.03.2023 die Klassen 9B und 9F in der Schulbibliothek trifft, um aus ihrem Roman „Die Sonne, so strahlend und schwarz“ vorzulesen, geht es um Veränderung, Individualität und das Besondere in jedem Menschen.
Die Lesung ist von Marie Louise Blankemeyer vom Jungen Literaturbüro Lüneburg organisiert und etwas Besonderes:
Der Roman ist besonders, weil er als Versroman verfasst ist, also als Gedicht in entsprechender Form, was sich schwierig anhört, aber – sagt die Autorin – letztlich ein Vorteil sei: Das Lesen gehe leicht, schnell, „es sind die schnellsten 380 Seiten deines Lebens.“
Es geht um die Protagonistin Nova (Berlinerin, queer, schwarz), und ihre Sehnsucht nach einem Leben, „in dem ich nicht mehr schüchtern bin.“ Es geht eben um Veränderung und die Macht zur Veränderung, die jeder Mensch hat.
Chantal-Fleur-Sandjons Lesen des Romans und ihre Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern machen dann die Lesung in weiterer Hinsicht besonders: Der rhythmische spoken-word-Vortrag macht unmittelbar Eindruck auf die Zuhörenden, der zugewandte, ehrliche Dialog mit den Klassen und die vielen Einblicke ins Autorinnenleben verdeutlichen Sinn und Möglichkeiten von Literatur:
Das Schreiben – so Chantal-Fleur-Sandjon – sei Alchemie, es verwandele Dinge, privat und gesellschaftlich. Es sei ein Mittel, um Entmenschlichung und Entwurzelung entgegenzutreten. Schreiben sei, sagt die Autorin mit Bezug auf literarisch-politische Aktivist/innen wie Zadie Smith, May Ayim und die Berliner Band Ton, Steine, Scherben, Veränderung zum Besseren: „Mein Aktivismus ist die Literatur.“
Das Buch steht zur Ausleihe in der Schulbibliothek bereit.