Fünf Orte – Fünf Geschichten – Fünf Menschen: Landwirtschaft in schwierigen Zeiten

Henning Zedler ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Er führt einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchvieh und 90 Hektar Futteranbau. Im Gespräch verrät er uns, warum die Landwirtschaft in schwierigen Zeiten steckt.

Herr Zedler, was fanden Sie an der Landwirtschaft so interessant?

Zum einen, dass man immer in der Natur ist und mit den Tieren arbeiten kann. Zum anderen kommen auch bei den Pflanzen immer mehr Züchtungen hinzu und das finde ich ziemlich interessant.

Wie lange führen Sie den Betrieb jetzt schon?

Ich habe den Betrieb im Jahr 2005 von meinen Eltern übernommen, also dieses Jahr werden es 17 Jahre.

Was für Pflanzen bauen Sie auf Ihren Feldern an?

Wintergerste, Winterroggen, Triticale, das ist eine Kreuzung aus Roggen und Weizen sowie Silomais. Außerdem sowohl Grünland als auch Futterfläche für unsere Kühe.

Sie benötigen demnach auch viel Saatgut. Wie wirkt sich eigentlich der Ukraine-Krieg auf die Preise von Saatgut aus?

Saatgut ist von den Preisen gleich geblieben, jedoch kostet Dünger zurzeit ungefähr das Vierfache wie früher und die Energiekosten sind ca. 75% bis 80% angestiegen.

Gibt es noch weitere Folgen für Sie durch den Ukraine-Krieg?

Die Beschaffung von Futtermitteln ist extrem schwierig und teuer geworden, denn die Ukraine produziert viel Mais, welches für Kraftfutter benötigt wird, sowie Sojaschrot und somit sind die Futtermittelkosten in etwa um 60% angestiegen.

Ich habe auf einer Internetseite gesehen, dass Sie auch Lehrlinge ausbilden. Wie läuft dies ab?

Am 01.08. beginnt immer das Ausbildungsjahr und junge Leute, die später auch Landwirte werden wollen, können sich die Betriebe vorher im Internet anschauen. Wenn diese Interesse haben, ihre Ausbildung hier zu machen, schickt der potentielle Auszubildende im Voraus eine Bewerbung ab, dann wird ein Vorstellungsgespräch vereinbart, sodass der Auszubildende sich den Betrieb auch anschauen kann, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Wenn das Gespräch positiv verlaufen ist, wird ein Probearbeiten vereinbart, danach wird ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen.

Braucht man dafür eine bestimmte Ausbildung, oder kann jeder Landwirt Lehrlinge ausbilden?

Dafür muss man entweder die Meisterschule besucht haben, oder eine zweijährige Fachschule nach der landwirtschaftlichen Ausbildung gemacht haben.

Vielen Dank für den spannenden Einblick in die Landwirtschaft.

 

Interview von Leonie Z., 8. Jahrgang, WPK Journalismus

 

Quellen:

https://www.talente-gesucht.de/betriebe/detail/502585_Zedler?beruf=Landwirt%2Fin [02.07.22].

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