Learn to study: Die fünf besten Lernmethoden

Lernen! Lernen! Lernen! Bekanntlich bekommt man nur so gute Noten. Aber wie geht das überhaupt? Vielen Schüler*innen ist nicht bewusst, dass es feste Prinzipien und Methoden gibt, um sich den im Unterricht behandelten Lernstoff gezielt einzuprägen. Spätestens ab einer bestimmten Jahrgangsstufe reicht ein Abend vor der Klausur nicht mehr, den Lernstoff einzuprägen. Schon in den vorhergehenden Beiträgen dieser Artikelserie habt ihr einige wertvolle Tipps zum Lernen erfahren. Dieser Artikel veranschaulicht anhand von Beispielen die fünf besten Lernmethoden für euch. 

Ein Beitrag von Milena H., 10. Jahrgang

1) Chunking and Chaining: 
In den kognitiven Neurowissenschaften des Gedächtnisses gibt es eine Methode, die sich gut dafür eignet, um lange Prozesse oder zusammenhängende Fakten zu lernen. Ein Beispiel dazu: Für Geschichte zu lernen, kann einem manchmal schwer fallen, da einzelne Daten, Namen, Geschehnisse und Orte zwar in deinem Kopf herumirren, aber du kannst sie nicht miteinander verbinden. Das erste, was du daher tun musst, ist es also, den Lerninhalt sinnvoll zu kategorisieren. Wieder ein Beispiel dazu: Wenn man versucht sich seine Handynummer zu merken, würde man sich selten die ganze Zahlenkombination 015678534 merken. Das Gehirn wird sich diese Kombination in einzelne Bruchstücke einteilen, z.B. 0156-785-34. Genauso soll es dann auch mit dem Lerninhalt gemacht  werden. Statt sich z.B. den gesamten Themenkomplex “Kalter Krieg” einzuprägen, ist es einfacher, wenn man ihn z.B. in Ereignisse wie Nachkriegszeit, Spannungen zwischen den Großmächten, Gründung der NATO und des Warschauer Paktes u.s.w. einteilt. So lassen sich dann damit einzelne Bezüge und Zusammenhänge besser merken. Dies ist besonders wichtig, weil man durch diese Bezüge automatisch schließen kann, was als nächstes kommt: Nach den Spannungen zwischen den Großmächten suchten sich beide Seiten Verbündete und schlossen millitärische Bündnisse u.s.w .

2) Summarisation from memory: 
Wie aus dem vorherigen Artikel hervorgeht, ist Active Recall essenziell zum Lernen, dies wird aber durch das einfache Notizennehmen gehindert. Nimm deine langen Klassennotizen und ziele darauf ab, sie in ein paar wesentliche Linien zu kondensieren. Lies deine Unterrichtsnotizen durch, überprüfe vielleicht das Lehrbuch, und wenn du das Gefühl hast, dass du ein gutes Verständnis hast, fordere dich heraus, es zusammenzufassen, ohne es nur zu kopieren. Selbst wenn du die Informationen nur wenige Minuten nach dem Lesen zusammenfasst, ist dieser Prozess der absichtlichen Erinnerung eine gute Möglichkeit, dein Verständnis zu überprüfen.

3) Blurting (engl. für “ausspucken”): 
Diese Lernmethode eignet sich streng genommen für fast alle Fächer. Besonders in Fällen, bei denen kurzfristig viel gelernt werden muss. Und so funktionierts:
1. Den zusammengefassten Lerninhalt für ungefähr 3-4 mal durchlesen und wenn nötig Fragen klären.
2. Auf einem Extrablatt jetzt nun alles, an das du dich entsinnen kannst, in der sinnvollen Reihenfolge aufschreiben.
3. Nun mit den entsprechendem Lernzettel vergleichen und wiederholen bis der gesamte Lerninhalt sicher eingeprägt ist. Diese Lernmethode erspart einem viel Zeit, da sie einem direkt die Lücken aufzeigt und den Luxus, sich hinter einem Buchtext zu verstecken, wegnimmt. Es ist geistig anstrengend und weist direkt darauf hin, worin mehr Zeit investiert werden sollte.

4) Flashcards (engl. für “Karteikarten”)
Karteikarten können für alle Fächer besonders fürs Auswendiglernen benutzt werden. Dabei ist es wichtig Folgendes zu beachten: Karteikarten müssen kurz, bedeutend und verbunden sein. Das Prinzip ist relativ simpel: Nachdem die Frage/Vokabel oder Angabe auf die Vorderseite geschrieben wurde, wird auf die Rückseite die richtige Antwort geschrieben. Nun kann man sich selber abfragen und die richtigen Antworten auf einen Extrazettel aufschreiben und mit der Rückseite der Kateikarte vergleichen.

5) Sherlock´s mind Palace 
Genau, wie bei Sherlock Holmes! Das Konzept besteht darin, dass man ein Wort oder ein Satz mit einer bestimmten Sache, einem Objekt oder einer Aktion, verknüpft. Man verankert durch ständiges Wiederholen jeden Teil des Konzepts. Wenn man also die Information abrufen muss, verwendet man diese Objekte oder Aktionen als Aufforderung jedes Element des Konzepts aufzulisten. Ein Beispiel dazu: In Chemie sollst du die Lösung von Ionen (z.B. Natrium ) in Wasser erklären. Statt die ganze Liste auswendigzulernen, verknüpfst du die Hybridhülle sowohl bei der Umhüllung der Sauerstoffatome um die Natriumatome als eine Art “Umarmung”, als auch bei den Wasserstoff- und Chlorid-Ionen und musst dir nur merken, dass Anziehungskräfte wirken und eine Partialladung herrscht. Für längere Prozesse können sich sogar ganze Geschichten ausgedacht werden, also: kreativ werden!
 

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