„Sonnenstich, Affenschmalz, Knüppeldick“ – ein Beitrag zu Frank Wedekind
Frank Wedekind (1864–1918) ist ein deutscher Schriftsteller der Moderne, der insbesondere mit seinen Theaterstücken scharfe Gesellschaftskritik ausübte. Obwohl viele seiner Texte zeitweise zensiert wurden, gehören seine Dramen zu den am häufigsten gespielten vor und nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918).
Am 24. Juli 1864 wird Benjamin Franklin Wedekind in Hannover als eines von sechs Kindern des Arztes Friedrich Wilhelm Wedekind und dessen Frau Emilie geboren. In der Schweiz besucht Wedekind 1871 die Lanzburger Gemeindeschule, bekommt jedoch ab dem Jahr 1881 Privatunterricht, da er schulische Probleme hat. Nach seinem Abitur studiert Wedekind in Lausanne deutsche und französische Literatur, bricht dies aber auf Wunsch seines Vaters ab und studiert daraufhin Jura in München. Das Jurastudium bricht Wedekind dann aber auch ab und arbeitet, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, in der Werbeagentur von „Maggie“. 1888 setzt Wedekind dann doch sein Jurastudium fort, welches er kurz darauf, nach dem Tod seines Vaters Friedrich, nochmals abbricht, da er sich wegen der großen Erbschaft des Vaters ein Leben als freier Schriftsteller ermöglichen kann.
Benjamin Franklin Wedekind hat insgesamt vier Kinder, eines davon hat er aus der Beziehung mit Frida Strindberg, ein weiteres mit seinem Hausmädchen und die anderen beiden Kinder aus der Ehe mit der Schauspielerin Tilly News. Allgemein reist Wedekind viel und gerne. So ist er in Städten wie Zürich, München, London, Paris, Darmstadt oder auch Dresden unterwegs. Wedekind wird außerdem von der Polizei verfolgt und wegen „Majestätsbeleidigung“ verhaftet, da er ein satirisches Gedicht veröffentlicht hat. Im Ersten Weltkrieg werden zahlreiche Stücke des Schriftstellers verboten. Insgesamt schrieb Wedekind um die 30 Werke, darunter Gedichte und Erzählungen, aber auch viele Dramen wie z.B. “Frühlings Erwachen”.
1891 stellt Wedekind das Drama „Frühlings Erwachen“ in Zürich fertig. In dem Drama, welches häufig in Schulen gelesen wird, geht es um enormen schulischen Druck, die im Kaiserreich herrschende Sexualmoral, fehlende Aufklärung sowie Suizide in dieser Zeit. Die Lehrer in diesem Stück heißen “Sonnenstich”, “Affenschmalz”, “Knüppeldick”, “Knochenbruch” und “Hungergurt”. Die Namen sind Programm – und dieses ist nicht unbedingt lustig gemeint. Besonders Moritz Stiefel hat Probleme in der Schule. Wegen der Kritik, die Wedekind durch das Drama „Frühlings Erwachen“ auf die Gesellschaft ausübt, wird das Drama nach seiner Uraufführung 1906 bis 1912 verboten. Außerdem wird im gleichen Jahr die Buchausgabe des Verlags wegen Unzüchtigkeiten verboten. Dennoch ist das Drama „Frühlings Erwachen“ sehr aktuell, da Jugendliche auch heutzutage solche Sorgen haben. Trotz Aufklärung und Internet, spielt auch heute bei Jugendlichen der Schuldruck, die Liebe und die Auseinandersetzung mit den Eltern eine sehr große Rolle.
Am 9. März 1918 verstarb der Dichter und Lyriker Frank Wedekind im Alter von 54 Jahren. Er wurde in München bestattet. Seine gesellschaftskritischen Theaterstücke gehören zu den am häufigsten gespielten vor und nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918), dabei sorgte insbesondere das Stück “Frühlings Erwachen” immer wieder für großes Aufsehen. Und heute, nach mehr als 100 Jahren, können wir uns immer noch auf dieses Werk, dank seiner Zeitlosigkeit, besinnen.
von Johanna Rasch, 9G3