Vier Pfoten verbinden Generationen

Bericht aus der Münsterländischen Tageszeitung vom 31.01.2025:

Lastrup (la) – „Wir haben das Projekt zum ersten Mal durchgeführt und sind total begeistert“, so Lastrups Oberschulrektor Dirk Zumdohme bei der Überreichung der Zertifikate an die Schüler der Arbeitsgemeinschaft: „Vier Pfoten verbinden Generationen“ in Anwesenheit der Eltern, der demenzkranken Bewohner des St. Elisabeth-Stiftes und vieler Gäste aus Schule und St. Elisabethstift. 10 Schüler der Oberschule hatten unter Leitung der Pädagogin Nadine Meyer und deren Hund Joe im St. Elisabeth-Stift Lastrup zusammen mit älteren, an Demenz erkrankten Menschen viel über Hunde und über die besondere Krankheit „Demenz“ erfahren, wie es Zumdohme ausdrückte. „Dieses gelungene Projekt war ein neuer Baustein in der Kooperation zwischen Oberschule und St. Elisabeth-Stift – und wir werden das Projekt wiederholen“, so Geschäftsführer Guido Suing das tiergestützte Zusammenwirken von Schülern und Demenzkranken.

Das KiDeTi-Prinzip, das sich mit der Verbindung von Kindern, Senioren mit Demenz und Tieren beschäftigt, richtet sich an zwei Hauptzielgruppen. Zum einen sind dies Kinder, Jugendliche und Schüler im Alter von 10 bis 15 Jahren, der Jahrgangsstufe 5 bis 8. Die andere Zielgruppe umfasst Senioren, die an Demenz erkrankt sind. Das Projekte zielt darauf ab, beide Generationen dazu zu ermutigen, aktiv miteinander zu interagieren und voneinander zu lernen. So sollen bei Schülern soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert, das Wissen über Demenz vermittelt, Verständnis für das Wesen des Hundes geweckt und zu einem angemessenen Umgang mit Hunden erzogen werden. Dadurch sollen das Selbstbewusstsein und die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder gesteigert und eine Vorstellung von Berufen wie Altenpflege, Therapie, Tiermedizin und Hundetraining, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen, erworben werden. „Diese Arbeitsgemeinschaft ist deshalb auch ein wichtiges Element der Berufsvorbereitung hier an der Schule“, so Rektor Zumdohme. Das Zusammenwirken mit Schülern und Hund soll bei den Senioren zu einer Verbesserung der körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen Verfassung und zur Aufhebung von Isolationssituationen führen und depressive Stimmungslagen lindern. Es soll die Sinneswahrnehmung wie Hören, Riechen und Tasten verbessern und zur Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins führen. Das Projekt KiDeTi (Kinder Demenz Tiere) wurde durch Bärbel Hommel aus Großefehn vor rund 20 Jahren gegründet. „Damals habe ich mit meinem Hund einen Hundebesuchsdienst gemacht. Dabei lernte ich Schüler kennen, die Senioren besuchen. Da kam mir die Idee, das miteinander zu verbinden. Unser Verein ist zurzeit schwerpunktmäßig in Ostfriesland und im nördlichen Oldenburger Land vertreten. Durch Nadine Meyer aus Warnstedt haben wir jetzt auch eine engagierte Ausbilderin in Südoldenburg“, erzählt Gründerin Bärbel Hommel. Das Projekt KiDeTi (Kinder Demenz Tiere) begann an der Oberschule Lastrup nach den Sommerferien mit der Theoriephase Nach den Herbstferien startete die Praxisphase. „Wir mussten dem Hund Aufgaben geben, ihn durch einen Tunnel laufen oder über einen Stock springen lassen. Aber es kam auch der Malteser-Hilfsdienst mit Rettungshund Marley, der zeigen durfte, welche Anweisungen er braucht, um vermisste Personen zu finden“, erzählten die Schüler. Aber die Schüler lernten auch das St. Elisabeth-Stift kennen, lernten über Demenz und über Altenpflege und Betreuung und erfuhren über die Arbeit der Ergotherapie am St. Elisabeth-Stift. „Der Hund war dabei häufig der Brückenbauer zwischen den Generationen“, erläuterte Projektleiterin Nadine Meyer. Allerdings: Die Hauptperson fehlte bei der Vorstellung des Projekts. Hund Joe hatte sich am Morgen an einer Pfote verletzt und wurde geschont.