Geburt und Tod liegen dicht beieinander und beides gehört zu unserem Leben dazu. Beide Dinge sind unausweichlich für jeden Menschen von uns. Der Unterschied ist jedoch, dass wir über Babys, Schwangerschaften und Geburten wie selbstverständlich sprechen, aber über den Tod, das Sterben und den Umgang damit häufig schweigen und diesen Teil aus unserem Leben gern verbannen. Hier stellt sich die Frage: „Warum?“ Der Tod macht Angst, ist nicht greifbar und lässt viele Fragen offen. Sollte man sie deshalb nicht stellen? Sollte man sich keine Gedanken über den Tod machen, weil er nicht greifbar ist und wir nicht wissen, was danach kommt?
Der Religionsunterricht sagt: „Doch – Auch Fragen zu diesem Thema sollen gestellt werden“. In der Unterrichtseinheit „Tod und Leben“ im Jahrgang 9 geben wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wir stellen uns gegenseitig Fragen, versuchen Antworten zu finden oder beschäftigen uns mit den Antworten, die uns Religionen auf die Frage geben: „Was kommt nach dem Tod?“. Auch hier finden wir nicht auf alle Fragen Antworten, jedoch Denkansätze und Möglichkeiten, die Trauerarbeit nachvollziehbar machen.
Jedoch kommen immer wieder bei dieser Einheit Fragen auf, die wir Religionslehrer nicht beantworten können. Beispiele hierfür sind: „Wie tief kommt ein Sarg in die Erde? Wie geht ein Bestatter mit diesem Thema um? Wie wird ein Verstorbener nach einem Unfall hergerichtet?“… Um diese Fragen und noch viele mehr beantworten zu können, ist auch dieses Jahr wieder, das zweite Jahr in Folge, der Bestatter Herr Löper in unsere Schule gekommen und hat den Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort gestanden. Die vorab aus dem Religionsunterricht entstandenen Fragen, wurden in ein Urnengefäß getan, in der Gruppe herumgereicht, Fragen gezogen und mit viel Mühe und Genauigkeit von Herrn Löper beantwortet. Hierbei waren nicht nur Fragen zum Beruf des Bestatters, sondern auch zu den Bestattungsarten, dem Umgang mit Verstorbenen oder auch sehr persönliche Fragen. Die Rückmeldungen der Lerngruppen zu diesem Besuch waren durchweg positiv.
Somit konnten jeder Schülerin und jedem Schüler trotz der Ernsthaftigkeit dieses Themas etwas „Normalität“ für dieses Thema vermittelt werden und dass es auch wenn es Ängste und Befürchtungen gibt, Leben und Tod einfach zueinander gehören.