Unser Namensgeber

Friedrich Ebert 1871 – 1925

Politiker und Namensgeber unserer Schule

1871- 4. Februar: Friedrich Ebert wird als Sohn des Schneidermeisters Karl Ebert und seiner Frau Katharina (geb. Hinkel) in Heidelberg geboren.

1885-1888 – Sattlerlehre.

1889 – Er begibt sich auf Gesellenwanderschaft. In Mannheim kommt er mit der sozialistischen Bewegung in Kontakt. Er tritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein und engagiert sich gewerkschaftlich.

August: Er wird Schriftführer des Sattlerverbandes in Hannover.

1889-1891 – Da er wegen seiner politischen Tätigkeit auf der “schwarzen Liste” der Polizei steht, wechselt er ständig seinen Wohnort. In Kassel, Braunschweig, Elberfeld-Barmen, Remscheid, Quakenbrück und Bremen gründet und leitet er örtliche Zahlstellen des Sattlerverbandes.

1891 – Ebert läßt sich in Bremen nieder. Er finanziert seinen Lebensunterhalt durch Gelegenheitsarbeiten.

1891-1905 – Zeitweise ist er Vorsitzender der Filiale des Sattlerverbandes und des Gewerkschaftskartells in Bremen.

1893 – Er wird Lokalredakteur der “Bremer-Bürgerzeitung”.

1894 – Mai: Heirat mit der Arbeiterin Louise Rump. Nach der Hochzeit pachtet er eine Gastwirtschaft, die zu einem Zentrum gewerkschaftlicher und politischer Aktivität wird. Wahl zum Parteivorsitzenden der Bremer SPD.

1900-1905 – Ebert wird in die Bremer Bürgerschaft gewählt und führt deren sozialdemokratische Fraktion. Zur gleichen Zeit ist er Arbeitersekretär.

1904 – Als Präsident des in Bremen tagenden Parteitages der SPD wird er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

1905 – Sekretär des Vorstands der SPD in Berlin, er siedelt dorthin über.

1912 – Er wird für den Wahlkreis Elberfeld-Barmen in den Reichstag gewählt.

1913 – 20. September: Nach dem Tod August Bebels wird Ebert auf dem Parteitag in Jena gemeinsam mit Hugo Haase zum Parteivorsitzenden gewählt.

1914 – Ebert wird im Urlaub von der “Juli-Krise” überrascht. Er reist zusammen mit dem Parteikassierer Otto Braun nach Zürich, um im Fall eines SPD-Verbots eine Auslandsleitung aufzubauen. Er befürwortet die Kriegskredite, während Haase sie ablehnt. 6. August: Sechs Tage nach Kriegsbeginn kehrt Ebert nach Berlin zurück und übernimmt gemeinsam mit Haase die Parteiführung.

1916 – 11. Januar: Nach dem Rücktritt Haases wird Ebert neben Philipp Scheidemann Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktion. Aufgrund seines Vorsitzes in Parteivorstand, Parteiausschuss und Reichstagsfraktion gewinnt er maßgeblichen Einfluß in der SPD.

1917 – April: Wegen der Differenzen in der Frage der Kriegskredite kommt es zur Abspaltung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und des linksradikalen Spartakusbunds.

1918 – Januar: Bei Ausbruch der Berliner Januarstreiks tritt er der Streikleitung bei und bemüht sich um eine schnelle Beilegung des Ausstands. Er wird von links als “Arbeiterverräter” und von rechts als “Landesverräter” beschimpft.

4. Oktober: Mit den verfassungsändernden Gesetzen ist ein Hauptziel der Sozialdemokraten, die Parlamentarisierung im Reich, erreicht. Ebert tritt für den Erhalt der Monarchie ein.

9. November: Prinz Max von Baden verkündet die Abdankung des Kaisers Wilhelm II. und überträgt Ebert als Führer der stärksten Reichstagspartei das Amt des Reichskanzlers.

10. November: Bildung des Rats der Volksbeauftragten aus Führern der SPD und der USPD. Ebert und Haase (USPD) sind gleichberechtigte Vorsitzende. Ebert tritt für sofortige Wahlen zur Nationalversammlung ein.

Sein Bündnis mit der Obersten Heeresleitung (OHL) unter General Wilhelm Groener soll die Revolution eindämmen.

1919 – 11. Februar: Die Nationalversammlung wählt Ebert zum vorläufigen Reichspräsidenten. Ebert unterstützt das gewaltsame Vorgehen des Reichswehrministers Gustav Noske gegen streikende, demonstrierende und revoltierende Arbeiter.

21. August: Vereidigung zum Reichspräsidenten.

1922 – 24. Oktober: Der Reichstag verlängert die Amtszeit Eberts mit verfassungsändernder Mehrheit bis zum 23. Juni 1925.

1924 – 23. Dezember: Im Prozess wegen seiner Beteiligung am Berliner Januarstreik von 1918 wird im juristischen Sinne festgestellt, dass Ebert Landesverrat begangen habe.

1925 – 28. Februar: Friedrich Ebert stirbt an einer verschleppten Blinddarmentzündung in Berlin und wird in Heidelberg beerdigt.

 

Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin

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