Als Beitrag zu den aktuellen Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Gymnasiums Oedeme fand am 25.03. eine Baumpflanzaktion im neu angelegten Garten der Schule statt. Die Mitglieder der Fachschaft Biologie haben mit tatkräftiger Unterstützung der Garten-AG regionale Apfelsorten eingepflanzt, um einen Beitrag zur Verbesserung der Artenvielfalt im lokalen Raum zu leisten. Das Projekt passe nach Ansicht der Leiterin der Garten-AG, Karin Lieblang, gut in die laufende UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen, die sich an die vergangene Dekade zur biologischen Vielfalt anknüpft: „Die Schülerinnen und Schüler setzen sich so ganz praktisch mit dem Thema auseinander und lieben es sehr, mit dem Spaten, der Harke oder den bloßen Händen in der Erde buddeln zu können.“
Zu den eingepflanzten Sorten gehören beispielsweise Roter Boskop, Celler Dickstiel, Rote Sternrenette, Alkmene, Gravensteiner, Roter Holsteiner Cox oder Jakob Lebel. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf alte Sorten gelegt, die ursprünglich auf Norddeutschlands Streuobstwiesen zu finden waren.
Die Schülerinnen und Schüler lernen so aus erster Hand, dass die Standard-Auswahl im Supermarkt nicht die reale Artenvielfalt widerspiegelt, und sie setzen sich so mit den Vor- und Nachteilen dieses begrenzten Angebotes für ihren konkreten Alltag und die Umwelt auseinander. Das Projekt ist Teil der zahlreichen Aktionen im laufenden Jubiläumsjahr des Gymnasiums Oedeme und wird vom Förderverein finanziell unterstützt. Es soll exemplarisch den Blick von Versäumnissen beim Schutz der Biodiversität in der Vergangenheit auf notwendige Veränderungen in der Zukunft richten, so Florian Böttcher, Biologielehrer am Gymnasium Oedeme: „Auch wenn man sich aktuell nicht nur angesichts der Abnahme der Artenvielfalt an einige pessimistische Passagen aus Hoimar von Ditfurths Buch „So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen“ aus den 1980er-Jahren erinnert fühlen mag, gilt es im Kontext Schule immer wieder Problemlösestrategien zu entwickeln und auszuprobieren, damit Schülerinnen und Schüler handlungsfähig bleiben und sich für notwendige Veränderungen einsetzen können.