Tablets & technische Voraussetzungen

Viele Fragen müssen im Vorfeld beachtet und geklärt werden, bevor Sie Tablets (egal von welchem Hersteller) erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden können. Dazu empfehlen wir A. sehr eng mit dem Schulträger (Fachbereich EDV, Wartung & Support) zu kooperieren und B. die Beratung der niedersächsischen Medienberatung in Anspruch zu nehmen. Ferner empfehlen wir für dieses Projekt mindestens 12 Monate Vorbereitungszeit einzuplanen und maximal mit 2-4 Pilotklassen zu beginnen. Weiterhin empfehlen wir Ihnen, sich mit Schulen in Verbindung zu setzen, die schon über Erfahrung diesbezüglich verfügen (Kooperation / Kollaboration).


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Konzept: Mobilen Lernen an Braunschweiger Schulen.

Wissenschaftliche Begleitforschung zur Einführung mobiler Endgeräte in Niedersächsischen Schulklassen


TECHNIK

„Ein Tablet-Computer (englisch tablet ‚Schreibtafel‘, US-engl. tablet ‚Notizblock‘) oder Tablet-PC ist ein tragbarer, flacher Computer in besonders leichter Ausführung mit einem Touchscreen-Display, anders als beim Notebook ohne ausklappbare Tastatur. Aufgrund der leichten Bauart und dem berührungsempfindlichen Bildschirm zeichnen sich Tablet-PCs durch eine einfache Handhabung aus. Die Geräte ähneln in Leistungsumfang, Bedienung und Form modernen Smartphones. Quelle: wikipedia

Wo liegen die technischen Vorteile der Tablets?

  1. Handling, Gewicht und Größe
  2. Akkuleistung (8-12 Std. Dauerbetrieb)
  3. Das Gerät ist sofort einsatzbereit (Instant on)
  4. Intuitive Bedienung
  5. Multifunktionalität (“Schweizer Taschenmesser”)
  6. Visualisierung von Handlungsprodukten
  7. Robustes und wartungsarmes Gerät

Bei den Überlegungen zum Einsatz von Mobilgeräten im Unterricht sollte die Frage nach den Möglichkeiten eines speziellen Gerätetyps möglichst nicht im Vordergrund stehen. Die Anforderungen an die Geräte sollten sich vielmehr aus einem schuleigenen Medienbildungskonzept bzw. aus einer Initiative zur Unterrichtsentwicklung ergeben. Die Entscheidung für einen bestimmten Gerätetyp sollte also erst am Ende der Konzeptionsphase erfolgen. Während der Nutzung der Geräte im Unterricht eröffnen sich meist weitere methodische Optionen, die wiederum eine Anpassung der schuleigenen Konzepte zur Folge haben. Letztendlich ist der Funktionsumfang von Tablets -egal von welchem Hersteller- in vielen Punkten identisch. Einige Kriterien zur gezielteren Auswahl eines Gerätetyps können sein: total cost of ownership, Batterieleistung, Datenschutz, Angebot von Apps für den Bildungsbereich, wie lange das Betriebssystem vom Hersteller supportet wird.

1:1 Ausstattung, BYOD, GYOD oder Gerätepool?

Nach den Erfahrungen aus dem dreijährigen Pilotprojekt in Niedersachsen („Mobiles Lernen mit Tablet-Computern) lässt sich sagen, dass GYOD (Get Your Own Device) für Schulen ein geeignetes Modell ist. Die Arbeit mit schülereigenen Geräten ist insbesondere für selbstgesteuertes, handlungs- u. projektorientiertes Lernen und Arbeiten hervorragend geeignet. Individuelle Lernstände sind auf den Geräten der Schüler gespeichert und können schrittweise weiter bearbeitet werden. Rechercheaufträge, Wiederholungen und Übungen können auch als Hausaufgaben erledigt werden. Mit schülereigenen Tablets kann Medienkompetenz noch gezielter gefördert werden, da die datensichere individuelle Konfiguration des Gerätes und der bewusste Umgang mit digitalen Medien nicht nur in der Schule, sondern auch im Freizeitbereich erprobt werden können.

Gleichwohl ist ein Gerätepool für viele Schulen leichter realisierbar und ein guter Einstieg in den Unterricht mit Tablets. Leihgeräte sind ein Weg, allen Schülern gleichermaßen und kurzfristig Zugriff auf digitale Lernwerkzeuge zu verschaffen. Unterrichtsergebnisse müssen dann allerdings auf einer (schuleigenen, datensicheren) Cloud zwischengespeichert werden, damit sie auch über einen längeren Zeitraum bzw. vom Smartphone oder vom heimischen PC aus weiter bearbeitet werden können. Zudem müssen die Geräte zentral -also durch entsprechenden Support des Schulträgers- gewartet werden. Lehrkräften bzw. einem Schul-Admin sollten begrenzte Rechte für eine individuelle Konfiguration ermöglicht werden. Für das Gerätemanagement entstehen derzeit aber glücklicherweise immer mehr leicht zu bedienende Lösungen.

Gerätemanagement oder MDM

Dies ist eine zentrale Frage, die unbedingt vorher geklärt seinen muss! Es ist nicht Aufgabe von Pädagogen die IT-Ausstattung von Schulen zu warten oder zu supporten! Dies ist seit Jahren Aufgabe der Schulträger, welche jährlich finanzielle Unterstützung vom Land erhalten und so zum Beispiel IT-Fachkräfte einstellen können (NSchG § 101, 104, 108).

Viele Schulen arbeiten mit einem Pool von Leihgeräten, die jeweils von unterschiedlichen Lerngruppen genutzt werden. Dabei stellt sich die Frage, wie diese Geräte mit möglichst geringem Aufwand verwaltet werden können. Auch schülereigene Geräten können – mit Einverständnis der Eltern – zur Gewährleistung der Datensicherheit und zur Verteilung von Apps zentral verwaltet werden.

Für die Mobilgeräte-Verwaltung oder das Mobile Device Management (MDM) gibt es diverse Anbieter, wobei bisher nur wenige auf den schulischen Einsatz von Mobilgeräten spezialisiert sind. Die medienpädagogische Beratung des NLQ in ihrer Region berät Sie gern bei der Entscheidungsfindung, welches MDM Ihren Anforderungen entspricht.

Finanzierung?

Hier gibt es verschiedenen Lösungsmöglichkeiten. Grundsätzlich sollten die Geräte nicht bei den großen Technikhäusern gekauft werden!!! Es gibt in allen Bundesländer sogenannten education reseller aller Hersteller. Diese bieten immer ein sinnvolles Zusatzangebot für Schulen und Bildungs-einrichtungen an (z. B. Verwaltung der Geräte, Grundlagenworkshops, preiswerte Wartungsverträge etc.). Vernünftige Tablets gibt es ab ca. € 350,00.

  • elternfinanziert z.B. durch einen Leasingvertrag
  • zentrale Beschaffung durch den Schulträger
  • Klassensätze finanziert durch den Förderverein
  • etc.

Um die Möglichkeiten des individuellen und selbst gesteuerten Lernens mit Mobilgeräten optimal nutzen zu können, ist es sinnvoll, dass jeder Schüler und jede Schülerin über ein persönliches Gerät verfügt. Dieses muss in der Regel von den Eltern finanziert werden.

Inzwischen haben sich verschiedene Finanzierungs- und Leasingmodelle etabliert, die auf schulische Bedürfnisse zugeschnitten sind und somit auch eine Versicherung, Service und Support umfassen. Die meisten Schulen wählen eigenverantwortlich ein jeweils für sie geeignetes Angebot.

Möglich ist auch die Festlegung eines technischen Anforderungsprofils seitens der Schule für die Nutzung von schülereigenen, bereits vorhandenen Geräten (Get Your Own Device, kurz GYOD). Auch schuleigene Leihgeräte sind ein Weg, den Mehrwert von Mobilgeräten für den Unterricht zu erproben und zu entwickeln.