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Deutschland aus der Sicht einer Ukrainerin

Hallo! Ich bin Vlada, ich bin 12 Jahre alt und ich komme aus der Ukraine, aus Tschernihiw (eine Stadt im Norden der Ukraine). Jetzt möchte ich meine Geschichte erzählen. Wie auch mehrere Millionen von Ukrainern bin ich kurz nach dem Kriegsanfang ins Ausland geflohen. Zuerst sind wir eigentlich nach Kroatien gekommen, weil da unsere Bekannten leben. Wir sind aber schon nach drei Wochen nach Deutschland weitergereist, weil ich und meine Mutter schon einigermaßen Deutsch konnten.

Nach unserem Ankommen ging alles sehr schnell und verwirrend, schon kurz vor den Osterferien kam ich auf das Campe-Gymnasium. Mein erster Eindruck von Deutschen war, dass alle sehr nett sind. Alle, die du auf der Straße begegnest, sagen höflich „Hallo!“, Autos halten immer an, wenn du die Straße hinüberlaufen möchtest, auch wenn da keine Ampel ist. Das Schöne an Deutschland ist auch, dass man leere Flaschen recyceln kann und sogar dafür Pfand bekommt und das Müll sortiert wird.

An der Schule waren alle von Anfang an sehr freundlich zu mir. Meine Klassenkameraden gefallen mir super und ich habe jetzt auch einige Freunde. Das neue Schulgebäude finde ich toll: es ist sehr modern, in jedem Raum steht ein Smartboard und eine Dokumentkamera und es gibt sogar einen Aufzug. Das einzige, was ich nicht so toll fand, war das Handyverbot und dass man in den großen Pausen immer rausgehen muss. Sonst ist aber alles super.

Mir gefällt es sehr gut in Deutschland und vielleicht werde ich dieses Land sogar für mein Studium wählen. Aber ich glaube trotzdem, dass ich, sobald sich die Situation in meiner Heimat verbessert, in die Ukraine zurückkehren werde, weil ich meinen Vater, meine Großeltern und auch meine ukrainischen Freunde vermisse.

Vlada I.