Ich bin Anouk Bollmann und gemeinsam mit meiner Austauschschülerin Lyse möchte ich euch von unserem, trotz Corona wirklich aufregendem, Austausch erzählen. Lyse und ich haben schon seit 2019 unseren Austausch über Brigitte-Sauzay geplant, der ursprüngliche Plan war das sie mich im März 2020 für 3 Monate besucht, doch dann, trotz schon gepackter Koffer mussten wir das leider erstmal verschieben. Wir waren beide sehr traurig darüber doch aufgrund des in Deutschland und Frankreich aufeinmal herrschenden Lockdowns war es eine gute Entscheidung. Die Zeit, die wir warteten, bis wir uns hoffentlich irgendwann sehen könnten, verbrachten wir mit wöchentlichen Telefonaten, wobei uns schon mal kennenlernten.
Wir wussten bis nur wenige Wochen vor dem tatsächlichen Abflug nicht, ob wir einander überhaupt mal sehen würden, mussten also die ganze Zeit sehr flexibel sein. Doch für uns war klar: Wir nehmen was wir bekommen können und genießen die Zeit!
Unser Austausch fand dann zum Glück statt, wenn auch etwas verkürzt. Lyse kam für 5 Wochen ab Mitte August zu uns, daraufhin flogen wir gemeinsam nach Toulouse, wo ich circa 2 Monate bleiben konnte, bis ich aufgrund eines verschärften Lockdowns zurückreisen sollte.
Hier erstmal Eindrücke von Lyse die wir gemeinsam aufgeschrieben haben:
Trotzdem es schon einige Zeit her ist, dass wir die Chance des Austausches hatten sind die Erinnerungen dennoch ganz lebendig. Mitte August bin ich von Toulouse nach Lüneburg gereist, dann ging es allerdings direkt schon weiter, da wir am Tag nach meiner Ankunft für einen kleinen Urlaub an die Ostsee gefahren sind. Anfangs war sehr schwierig mich auszudrücken, doch im Verlauf meines Aufenthalts wurde die „Sprachbarriere“ immer kleiner, dadurch konnten Anouk und ich uns über alles unterhalten und eine richtige Freundschaft aufbauen. Am meisten erinnere ich mich an die vielen Ausflüge, die ich mit Anouk, ihren Freunden und ihrer Familie machen durfte. Beispielsweise haben wir viel von Lüneburg gesehen, Ausflüge nach Hamburg und Bremen unternommen und kleine Urlaube in den Harz und an die Ostsee gemacht. Während all dieser Zeit habe ich viel unbekanntes Essen probiert und sowie Kultur als auch Sprache ganz neu kennengelernt. Doch die Zeit verging viel zu schnell, 5 kurze Wochen später flogen wir gemeinsam nach Toulouse, wo ich ihr dann meine Welt zeigen konnte und sie meine Freunde und Familie kennenlernte.
Wie Lyse schon erzählte flogen wir nach einer ereignisreichen Zeit in Deutschland, in der man zum Glück noch viel unternehmen konnte, gemeinsam über Paris nach Toulouse.
Die ersten Wochen in Frankreich vergingen unglaublich schnell, die langen Tage in der Schule (von 8-18 Uhr!) und vielen Gespräche mit Familie und neuen Freunden flogen regelrecht an mir vorbei. Ich mochte den französischen Frontalunterricht anfangs, da ich das Gefühl hatte unglaublich schnell sehr viel zu lernen. Doch, gerade da man durch starke Corona Beschränkungen bald nicht mehr viel außerhalb der Schule machen konnte, fühle sich die Schule sehr lang und teilweise einsam an. Dennoch, in den ersten Wochen konnten wir Ausflüge nach Toulouse machen und einiges mit Freunden unternehmen. Auch in dieser Zeit machten wir kleine Touren, zum Beispiel nach Narbonne und nach Carcasonne, wo wir auf dem Weg hielten. In den Osterferien besuchten wir Lyse Großeltern in Paris, und auf dem Weg Verwandte in Bordeaux, mit welchen wir die schöne Altstadt besuchten. In Paris machten wir natürlich auch die klassischen Sightseeing Runden, welche aufgrund eines sich ankündigen Lockdowns sehr leer waren. So konnte man aber mal in einem fast leeren Restaurant direkt an der Seine sitzen, ohne Gedränge durch Versailles spazieren oder mit Ruhe in den Gängen des Louvre wandeln… Doch noch während unseres Paris Aufenthalts wurde ein strikter Lockdown angekündigt, der zur Folge hatte, das ich 2 Wochen später abreisen musste. Das machte uns natürlich alle sehr traurig, doch wir waren auch glücklich zumindest 3 Monate zusammen verbracht haben zu können. Ich blicke gern auf die 2 Monate in Frankreich zurück da ich, trotzdem es zeitweise sehr anstrengend war soviel gelernt habe, natürlich für mein Französisch, aber auch so viel Zwischenmenschliches und Kulturelles. Besonders schön war auch das Lyse und ich egal wie die Corona-Regulationen in dem Moment waren zusammen Tennis spielen konnten und ich in ihr und einige anderen richtige Freunde gefunden habe.
Wir beide würden jedem, der die Chance dazu bekommt zu einem Austausch, wenn auch nur für eine kurze Zeit, raten, das sind Momente an die wir uns immer erinnern werden.
Merci und danke für Ihre Aufmerksamkeit
Lyse et Anouk