Am 25. Mai haben wir, die Klassen 9a und 9b, zusammen mit Frau Kröger und Frau Kassens die NS-Gedenkstätte Esterwegen besucht.
Diese wurde 2011 errichtet, um an die insgesamt 200.000 Menschen zu erinnern, die zwischen 1933 und 1945 in den 15 Emslandlager inhaftiert waren. Etwa 30.000 von ihnen starben durch die harte Arbeit im Moor oder wurden ermordet.
Bis zu 2.000 Häftlinge gleichzeitig wurden allein in Esterwegen gefangen gehalten. Es waren überwiegend politisch Verfolgte und Kriegsgefangene, aber auch gewöhnliche Straffällige. Sie waren in 20 engen Baracken untergebracht und mussten unter unmenschlichen Bedingungen Torf stechen und das Moor kultivieren.
Zu Beginn unseres Besuchs haben wir zunächst in einem Vortrag mehr über die Gedenkstätte und das Leben in den Emslandlagern erfahren. Für die Gefangenen war das Lager „die Hölle im Moor“, da sie unter furchtbaren Bedingungen leben und arbeiten mussten. Einige haben diesem Leben sogar den Freitod vorgezogen. Selbst für das Wachpersonal war es eine Bestrafung, in eines der Emslandlager versetzt zu werden. Aus Frust darüber waren brutale Übergriffe auf die Gefangenen daher an der Tagesordnung.
Im Anschluss wurden wir über das Gelände des ehemaligen Lagers geführt. Leider stehen dort keine Gebäude aus der Lagerzeit mehr. Anstelle der Baracken wurden Bäume gepflanzt. Während des Rundgangs haben wir auch erfahren, dass die KZ-Häftlinge durch die Kultivierung des Moores wesentlich zur Bewohnbarkeit des Emslandes beigetragen haben.
Danach durften wir frei durch die Ausstellung gehen und haben zu bestimmten Gefangenen recherchiert. Viele von uns waren sehr überrascht und betroffen, wie viele Gefangene grausam gefoltert wurden.
Zum Abschluss des Besuchs gab es einen Vortrag über das Ende des Lagers. Dabei wurde auch über Willi Herold, den „Henker vom Emsland“ berichtet, der grundlos massenweise Gefangene umbringen ließ.
Alles in allem war es ein sehr interessanter Ausflug, der uns alle sehr nachdenklich gemacht hat.